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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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nicht? Da drinnen liegt ein Toter … Ein toter Mann …«
    »Er ist nicht der Erste!«
    Verdammt, dachte ich. Ich steckte das Handy wieder ein, verschränkte die Arme und starrte Quinton fassungslos an. Das kam mir in diesem Moment irgendwie sinnvoller vor als ihn wütend anzubrüllen. Ich hatte Quinton schon viele meiner Geheimnisse und auch mein Leben anvertraut, doch in diesem Moment wurde mir bewusst, wie wenig ich in Wahrheit von ihm wusste. Auf einmal zeigte er mir eine Leiche in einem Tunnel und erklärte, dass es nicht die erste sei … Automatisch legte ich meine Hand auf mein Pistolenhalfter. »Sag mir endlich, was los ist.«
    »Gib mir einfach die Möglichkeit, mich zu verdrücken«, bat er mich. »Die Polizei darf nicht wissen, dass ich etwas damit zu tun habe.«
    »Dass du womit etwas zu tun hast? Und wieso hast du auf einmal Angst vor der Polizei?«
    Quinton sah sich um. Nirgendwo war jemand zu sehen – weder auf den Gleisen noch auf der Straße über uns. Die meisten Fußgänger wollten so schnell wie möglich ins Warme, sodass bestimmt niemand auf die Idee kam, einen Blick auf die Gleise zu werfen. »Hör zu. Dieser Typ … Er ist nicht der Erste, der seit dem großen Sturm tot in der
Nähe des Pioneer Square gefunden wurde. Einige der Toten habe ich gekannt. Außerdem stand in der Zeitung etwas über ein abgetrenntes Bein, das man auf einer Baustelle in der Nähe des Fußballstadions gefunden hat. Du hast doch bestimmt auch darüber gelesen, oder?«
    »Ja. Bisher haben sie den Mann allerdings noch nicht gefunden, der zu dem Bein gehören soll, nicht wahr? Und? Was hast du damit zu tun?«
    »Hier passiert irgendetwas Schreckliches, und ich habe Angst, dass man mich damit in Verbindung bringen könnte«, erklärte er.
    »Aber warum, Quinton? Du wolltest doch, dass ich mir das hier ansehe. Aber du willst nicht, dass die Polizei davon erfährt. Was hast du damit zu tun? Was zum Teufel ist hier eigentlich los?« Ich wurde lieber wütend als meine Angst zu zeigen.
    »Ich weiß nicht, was los ist. Aber ich will, dass es aufhört. Und ich will nicht, dass die Polizei anfängt, im Untergrund herumzuschnüffeln … Oder zumindest nicht in meiner Nähe.«
    »Wenn du glaubst, dass jemand Obdachlose umbringt, dann muss das der Polizei gemeldet werden. Dazu ist sie da, das ist ihre Aufgabe. Sie sucht Verbrecher!«
    »Und was ist, wenn es kein Mensch ist?«, meinte Quinton unsicher.
    »Was? Wie kommst du denn darauf?« Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.
    Er wollte gerade antworten, als mein Handy klingelte. Ich fluchte leise und zog es aus der Tasche. Dann warf ich Quinton einen ernsten Blick zu und hob die Hand. »Einen Moment, bitte.«
    Ich klappte das Handy auf und meldete mich.

    »Hi, Harper. Ich bin es – Will. Und? Bereit zum Mittagessen?«
    »Will?« Mist. Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war bereits acht Minuten nach zwei. »Ich bin gerade am Bahnhof und …«
    »Das trifft sich gut. Ich stehe vor dem Zeitgeist und kann dich gleich dort treffen.«
    »Warte!«
    Aber Will hatte bereits aufgelegt. Das Zeitgeist Coffee befand sich nur zwei Blocks vom Tunnel entfernt. Will ging ziemlich schnell, sodass er vermutlich in weniger als fünf Minuten hier auftauchen würde. Er würde uns auf den Schienen entdecken, sobald er um die Ecke bog. Und natürlich würde ihm auch der abgerissene Arm nicht entgehen.
    Hastig stopfte ich das Handy mit steif gefrorenen Händen in meine Jackentasche. Dann sah ich Quinton an.
    »Wir haben ein Problem, wenn du die Polizei nicht ins Spiel bringen willst. Ich muss jetzt sofort in den Bahnhof. Du bleibst währenddessen hier, damit niemand den Arm findet. Ich komme gleich zurück, und dann reden wir weiter. Lass mich ja nicht im Stich, hörst du? Wenn du dich verdrückst, während ich weg bin, dann könnte das ziemlich unangenehm für dich werden.«
    Er nickte ernst und trat ein paar Schritte auf den Arm zu, während ich so schnell wie möglich über den Kies und die Gleisschwellen Richtung Bahnhof eilte.
    Will betrat gerade von der Straßenseite aus den Bahnhof, als ich die Treppe hochhastete. Nachdem ich keuchend vor ihm stehen geblieben war, legte er mir die Hände auf die Schultern und sah mich stirnrunzelnd an.
    »Harper, du hinkst ja schon wieder. Geht es dir gut?«, meinte er besorgt.

    »Ja, tut es. Ich musste mir nur da unten etwas ansehen, und die Bahnsteige sind ziemlich vereist. Es tut mir leid – ich hatte total die Zeit vergessen.« Es fiel mir nicht

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