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Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition)

Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition)

Titel: Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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goldbraunem Haar neben mir, ihre Hand liegt auf meiner Stirn, und sie spricht ganz leise, als wollte sie ein Tier beruhigen.
    «Was ist passiert?» Ich sehe mich nach dem Jungen um, aber er ist verschwunden. Irgendetwas Hartes drückt mich im Rücken, und ich merke, dass ich auf meinem Chemiebuch liege.
    «Du bist umgefallen», sagt das Mädchen, dabei ist das nun wirklich offensichtlich. «Bist du Epileptikerin oder so was? Es hat ausgesehen, als hättest du eine Art Anfall gehabt.»
    Die Leute starren schon. Ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt.
    «Ich bin okay», sage ich und setze mich auf.
    «Ganz ruhig.» Das Mädchen erhebt sich und streckt mir die Hand hin, um mir zu helfen. Ich nehme ihre Hand und lasse mich von ihr hochziehen.
    «Ich bin eben ein Tollpatsch», sage ich, als ob das die Erklärung wäre.
    «Sie ist okay. Geht weiter», sagt das Mädchen zu den anderen, die immer noch glotzen. «Hast du heute Morgen was gegessen?», fragt sie mich.
    «Was?»
    «Es könnte was mit dem Blutzucker zu tun haben.» Sie legt mir einen Arm um die Schultern und führt mich den Korridor entlang. «Wie heißt du?»
    «Clara.»
    «Wendy», erwidert sie.
    «Wo gehen wir hin?»
    «Zur Schulkrankenschwester.»
    «Nein», wehre ich ab und mache mich von ihrem Arm frei. Ich richte mich gerade auf und versuche ein Lächeln. «Ich bin wirklich wieder ganz in Ordnung.»
    Die Schulglocke. Plötzlich ist kein Mensch mehr auf dem Korridor. Dann kommt eine korpulente gelbhaarige Frau in blauer Krankenschwesterntracht um die Ecke gelaufen. Hinter ihr der Junge. Mein Junge.
    «Da, sie wird schon wieder ohnmächtig», sagt Wendy, als ich gegen sie falle.
    «Christian», fordert die Schwester ihn rasch auf, als sie auf mich zu rennen.
    Christian. Sein Name.
    Ich spüre seinen Arm unter meinen Knien, dann hebt er mich hoch. Ich lege ihm den Arm um die Schulter, meine Finger nur Zentimeter von der Stelle entfernt, wo sein Haar auf den Nacken trifft. Sein Geruch, eine Mischung aus Ivory-Seife und einem herrlichen, würzigen Rasierwasser, überflutet mich. Ich schaue auf in seine grünen Augen, die so nah sind, dass ich goldene Tupfen darin erkenne.
    «Hallo», sagt er.
    Himmel, steh mir bei, denke ich, als er lächelt. Das ist einfach zu viel.
    «Hallo», flüstere ich, schaue weg und erröte bis zu den Wurzeln meines offenen, sehr orangefarbenen Haars.
    «Halt dich an mir fest», sagt er, und dann trägt er mich über den Korridor. Über seine Schulter sehe ich, dass Wendy mich mustert, ehe sie sich umdreht und in die andere Richtung weggeht.

    Als wir ins Krankenzimmer kommen, setzt er mich sacht auf einer Liege ab. Ich gebe mir alle Mühe, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren.
    «Danke», stottere ich.
    «Nichts zu danken.» Wieder lächelt er auf eine Art, die mich dankbar dafür sein lässt, dass ich sitze. «Du bist ja nicht schwer.»
    In meinem Hirn dreht sich alles, trotzdem versuche ich, wenn auch einigermaßen erfolglos, seine Worte aufzunehmen und ihre Bedeutung zu verstehen.
    «Danke», sage ich wenig originell noch einmal.
    «Ja, danke, Mr Prescott», sagt die Krankenschwester. «Gehen Sie jetzt bitte in Ihren Unterricht.»
    Christian Prescott. Christian Prescott heißt er.
    «Bis dann», sagt er, und dann verschwindet er, einfach so.
    Ich winke, als er um die Ecke geht, dann komme ich mir reichlich blöd vor.
    «So», sagt die Schwester und dreht sich zu mir um.
    «Mir geht’s gut», sage ich. «Ehrlich.»
    Das überzeugt sie offenbar nicht.
    «Ich kann ein paar Kniebeugen machen – so gut geht’s mir», sage ich und schaffe es einfach nicht, mir dieses dämliche Lächeln aus dem Gesicht zu entfernen.

    Mit entsprechender Verspätung komme ich in den Englischleistungskurs. Die Schüler haben die Stühle im Kreis aufgestellt. Der Lehrer, ein älterer Mann mit kurzem weißem Bart, gibt mir mit Zeichen zu verstehen, dass ich reinkommen soll.
    «Nehmen Sie sich einen Stuhl. Miss Gardner, nehme ich an?»
    «Ja.» Ich habe das Gefühl, dass die ganze Klasse mich anstarrt, als ich mir von hinten einen Stuhl hole und ihn zum Kreis hinüberziehe. Ich erkenne Wendy wieder, das Mädchen, das mir auf dem Korridor geholfen hat. Sie rückt mit dem Stuhl weiter, um mir Platz zu machen.
    «Ich bin Mr Phibbs», sagt der Lehrer. «Wir sind mitten in einer Übung, die Ihnen sicher zugute kommt. Deshalb freue ich mich, dass Sie zu uns gestoßen sind. Jeder muss drei Tatsachen nennen, die nur allein auf ihn zutreffen. Wenn eine

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