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Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Titel: Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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als Billy schließlich gekommen ist, er war bei mir während der ganzen unnötigen Untersuchungen, die ich über mich ergehen lassen musste, hat mit den Averys auf dem Flur auf Neuigkeiten über Wendys Zustand gewartet, mit der bald wieder alles in Ordnung sein wird, genau wie Mr Phibbs es prophezeit hat, und er stand mir bei, als mich die Polizei mit einer ganzen Lawine von Fragen bombardierte, auf die ich keine Antwort wusste.
    Mama löst sich aus unserer Umarmung und sieht Mr Phibbs mit schimmernden Augen an. «Danke, Corbett.»
    «Nichts zu danken», erklärt er brummig.
    «Und als die wissen wollten, was passiert ist, was hast du denen da erzählt?», fragt Jeffrey, und mit «denen» meint er alle Menschen ohne Engelblut.
    «Die offizielle Story ist, dass sie einen Elch angefahren hat.» Corbett kichert.
    Einen Elch. Eines Tages werde ich das vielleicht komisch finden. Aber nicht heute.
    «Ich hätte nicht versuchen sollen, ihn zu überfahren», sage ich und reibe mir die Schläfen. «Das war einfach nur blöd.»
    «Machst du Witze? Das war so mutig wie nur was», sagt Billy.
    «Du warst sensationell heute Abend, Clara», fügt Mama hinzu. «Du hast dich ihm gestellt. Du hast dafür gesorgt, dass alle in Sicherheit waren. Du hast ganz allein den Glanz hervorgebracht, und das unter solch unglaublicher Anspannung, und du hast den Glanz gehalten, bis Hilfe kam. So stolz wie heute bin ich noch nie auf dich gewesen.»
    Da ist irgendwas Feuchtes auf meinen Wangen. Ich wische es weg.
    «Ach, mein kleiner Liebling», sagt Mama, nimmt mich beim Arm und zieht mich ins Wohnzimmer, und ich denke, sie will mich da vor den Kamin setzen und versuchen, mit Worten alles wieder besser zu machen.
    Ich ziehe den Arm weg. «Wie wäre es, Mama, wenn du es mir jetzt endlich erzählst?»
    «Was?»
    «Samjeeza hat gesagt, da ist etwas, das du mir verschweigst, irgendwas über meine Aufgabe oder meine Visionen oder etwas Seltsames über mich. Stimmt das?»
    Sie zuckt zusammen, als hätte ich sie geschlagen. Sie und Billy wechseln einen Blick, der ein wortloser Streit zu sein scheint.
    Also ist da tatsächlich etwas.
    «Samjeeza hatte eine Art Plan», sage ich. «Diesmal wollte er, dass du bei ihm bleibst.»
    Mama runzelt die Stirn und sagt kein Wort. Dann meint Billy scheinbar aus heiterem Himmel: «Daran darfst du nicht mal denken, Mags.»
    «Das tue ich auch nicht», erwidert Mama.
    «O doch, das tust du sehr wohl. Ich kenne dich. Dieser Mann, wenn du ihn denn einen Mann nennen willst, kann nicht erlöst werden. Du kannst ihn nicht dazu bringen, kein Schwarzflügel mehr zu sein.»
    «Er dachte, wenn er dich in die Hölle mitnimmt, würde ihn das mit den anderen Schwarzflügeln aussöhnen. Was hat das zu bedeuten?», frage ich.
    «Es war, früher einmal, seine Aufgabe, mich zu töten», sagt Mama, als wäre es nur eine Kleinigkeit. «Er hat es nicht getan. Und dafür wurde er bestraft.»
    «Seitdem stimmt etwas mit ihm nicht», erklärt Billy. «Er ist gebrochen. Und deswegen werde ich dich auch unter gar keinen Umständen in die Nähe dieses wahnsinnigen Mistkerls von einem Engel lassen. Er wird dich umbringen.»
    Mama seufzt. «Ach, Bill, ich bin doch schon fast tot. Ich habe nichts mehr zu verlieren.»
    Mr Phibbs räuspert sich. «Ich bin ganz Billys Meinung. Du solltest dich von ihm fernhalten. Denn du hast durchaus etwas zu verlieren. Er könnte sich an deine Seele klammern und dich nicht wieder loslassen, könnte dich Gott weiß wie lange da unten behalten.»
    «Er könnte mich nicht behalten», widerspricht Mama. Kurz wandert ihr Blick zu Billy hinüber. «Jedenfalls nicht für immer. Egal, was er denkt.»
    Mr Phibbs zuckt mit den Schultern. «An so einem Ort würde ich nicht mal zehn Minuten verbringen wollen.»
    «Na schön.» Frustriert verzieht Mama den Mund. «Ich werde nicht in seine Nähe kommen. Ich bleibe einfach hier und werde schwächer und schwächer, bis ich nicht mehr da bin.»
    Zum ersten Mal überhaupt lässt sie durchblicken, dass sie keineswegs würdevoll akzeptiert, was mit ihr passiert. Zum ersten Mal überhaupt nehme ich sie als wirklich besiegt wahr.
    «Du solltest ins Bett gehen», sagt sie zu mir. «Wir können später darüber reden. Jetzt bist du zu erschöpft. Du brauchst deinen Schlaf.»
    «Ich denke, ich sollte lieber packen», sage ich und drehe mich zur Treppe um.
    Mama sieht mich verständnislos an.
    «Müssen wir denn nicht weg hier? Samjeeza hat doch gesagt, dass er mich beobachtet hat. Er

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