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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Liebling von mir.
    «Nein. Angela wurde von Asael verschleppt», antwortet Christian.
    «Wieso? Was sollte er mit ihr wollen?», erkundigt sich Stephen.
    «Sie ist seine Tochter», entgegnet Christian. «Das hat er zumindest gesagt. Als hätte er sie ständig im Auge behalten.»
    Kurz spüre ich einen Kloß im Hals. Asael hatte Phen dazu abgestellt, Angela im Auge zu behalten. Die ganze Zeit über war das, was sie für Phen empfand, das, was sie von ihm zu wissen glaubte, eine Lüge. Er befolgte nur Befehle. Es schien ihm keinen Spaß zu machen. Offenbar hat es ihm keinen Spaß gemacht, sie zu befolgen, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Sie war für ihn nur ein Job.
    Wenn ich den Eindruck hatte, Stephens Gesichtsausdruck sei schon ernst gewesen, so ist er nun apokalyptisch ernst.
    «Aha», sagt er. «Und wer ist der Vater von Angelas Kind?»
    «Irgendein Typ von der Uni», erwidere ich schnell. Lüge Nummer zwei.
    Stephen runzelt die Stirn. «Irgendein Typ?»
    «Er heißt Pierce. Er hat ein Zimmer im selben Wohnheim wie wir. Aber es spielt keine Rolle, wer der Vater ist», sage ich, und meine Stimme ist lauter als gewöhnlich. «Wir müssen Angela finden. Wir müssen sie zurückholen. Web braucht sie. Und deshalb hoffe ich sehr, dass ihr irgendeinen tollen Plan habt.»
    Schweigen. Sogar Corbett scheint es einen Moment lang unbehaglich zumute zu sein.
    «Wir haben tatsächlich einen Plan», sagt er sanft. «Aber der betrifft das Baby, nicht Angela.»
    «Was soll das heißen? Wie kann er das Baby betreffen, aber nicht Angela?» Ich drücke Web fester an mich.
    «Wir halten es für das Beste, wenn du das Baby Billy übergibst. Sie hat sich bereit erklärt, sich um den Jungen zu kümmern, auf ihn aufzupassen, ihn zu beschützen, vielleicht auf unbegrenzte Zeit. Bis weitere Entwicklungen zu verzeichnen sind.»
    «Weitere Entwicklungen?», rufe ich aus. «Was hat das zu bedeuten?»
    «Clara», flüstert Christian. «Beruhige dich. Sie tun ihr Möglichstes.»
    «Was denn? Kümmert euch das alle etwa nicht?», frage ich herausfordernd und trotzig. «Angela ist eine von uns. Sie wurde entführt. Werden wir denn nicht versuchen, sie zurückzuholen?»
    «Es ist nicht so, dass uns das nicht kümmert», erwidert Billy. Bis jetzt hatte sie geschwiegen, hatte hinter dem Feuer sitzend mit einem Stock in der Glut herumgestochert. «Es ist einfach so, dass wir nicht die Macht haben, sie zu retten. Nach dem, was du uns erzählt hast» – sie sucht über das Feuer hinweg Blickkontakt zu mir, denn sie will sagen nach dem, was du mir erzählt hast  –, «hört es sich ganz danach an, als hätten sie sie mit in die Hölle genommen.»
    Das war mir klar. Sie hatten sie in die Hölle mitgenommen, und ich habe nichts getan, um sie davon abzuhalten.
    Ich räuspere mich. «Na ja, dann müssen wir sie eben da rausholen.»
    Traurig schüttelt Corbett den Kopf. «Wir können nicht in die Hölle. Selbst wenn wir die Fähigkeit hätten, uns zwischen den Dimensionen hin und her zu bewegen, wäre es unmöglich, sie zu finden. Die Hölle ist so weitläufig wie die Erde, das glauben wir jedenfalls. Es besteht keinerlei Hoffnung, Angela ohne irgendeine Art Führer aufzuspüren, ohne eine vage Vorstellung davon, wohin wir uns wenden sollten.»
    «Einen Führer. So etwas wie einen Engel?», frage ich.
    Corbett kratzt sich am Bart. «Mit einem richtigen, vollblütigen Engel könnte es gelingen. Aber keiner von uns hier kennt so jemanden.»
    Mein Vater könnte uns helfen, denke ich, aber er hat gesagt, er gehe für eine Weile fort. Er hat gesagt, ich müsse es allein schaffen.
    Wir werden eine andere Möglichkeit finden müssen.
    «Wir finden, ihr zwei seid unglaublich tapfer gewesen und habt so viel durchmachen müssen», sagt Billy, während sich in meinem Kopf alles um diese neue Information dreht. Die Kongregation stimmt murmelnd zu. «Ihr habt getan, was ihr konntet, und wir werden jetzt alles in unseren Kräften Stehende tun, um euch zu helfen. Ich habe mich bereit erklärt, Web zu mir zu nehmen, weil ich dachte, es würde euch etwas von eurer Last abnehmen.»
    «Aber was sollen wir denn machen? Wenn wir Web zu dir geben, wohin sollen wir dann gehen?», fragt Christian.
    Billy nickt, als habe sie die Frage erwartet. «Über den Punkt waren wir uns nicht einig, aber die Mehrheit von uns findet, ihr solltet euch weiterhin versteckt halten. Wir könnten euch zu einem unserer Außenposten schleusen, irgendwo auf der Welt.» Sie seufzt, als

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