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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Morgenfläschchen vor. Ich schaue auf. «Wieso denkst du an Chicago?»
    «Ich finde, wir sollten dorthin ziehen», antwortet er. «Ich habe das ideale kleine Haus für uns gefunden.»
    Sofort verliere ich den Überblick darüber, wie viele Löffel Pulvernahrung ich schon ins Fläschchen geschüttet habe. «Ach. Ein Haus.» Er sieht sich Häuser an. Für uns. Auch wenn sich meine Stimmung nach dem himmlischen Glanz neulich nachts auf der Wiese gebessert hat, kommt es mir immer noch nicht richtig vor, mich mit Christian und Web zu verstecken und mir eine völlig neue Identität zuzulegen.
    Christian findet es aufregend. Er schmiedet Pläne.
    Er sieht meinen entgeisterten Gesichtsausdruck, vielleicht spürt er ihn auch. «Mach dir keine Sorgen, Clara. Wir können das alles ganz langsam angehen. Einen Schritt nach dem anderen, mit allem. Lass uns noch ein paar Wochen hierbleiben, wenn du willst. Ich weiß ja, dass es schwer ist.»
    So, weiß er das? Das frage ich mich wirklich. Walter lebt nicht mehr, denke ich. Christian ist ein Einzelkind. Er lässt niemanden zurück.
    «Das ist nicht fair», sagt er leise. «Ich hatte Freunde in Stanford. Ich hatte auch ein Leben dort.»
    «Hör auf damit, immer meine Gedanken zu lesen!», schreie ich, dann sage ich steif: «Ich muss Web füttern», und verlasse den Raum.
    Ich bin kindisch, denke ich. Es ist ja nicht Christians Schuld, dass wir auf der Flucht sind.
    Als Web gefüttert ist und saubere Windeln anhat, schleiche ich in die Küche zurück. Christian hat seinen Laptop zugeklappt. Er sieht fern. Verlegen schaut er zu mir auf.
    «Tut mir leid», sage ich. «Dass ich dich angeschrien habe.»
    «Ist schon gut», meint er. «Wir sind hier auf zu engem Raum eingesperrt.»
    «Würdest du Web mal für eine Weile nehmen? Ich muss einfach mal raus und ein Stück gehen. Meinen Kopf klar kriegen.»
    Er nickt, und ich gebe ihm Web.
    «Na, willst du ein bisschen mit mir abhängen, Kleiner?», fragt Christian ihn, und von Web kommt als Antwort ein fröhliches Glucksen.
    Draußen regnet es, aber das ist mir egal. Die kühle Luft fühlt sich gut auf meinem Gesicht an. Ich stecke die Hände in die Taschen meines Shirts, ziehe mir die Kapuze über den Kopf und gehe zu einem Park zwei Blocks vom Hotel entfernt. Er ist menschenleer. Ich setze mich auf eine der Schaukeln und nehme mein Handy heraus.
    Da gibt es noch eine letzte Sache, die ich erledigen muss und der ich bisher aus dem Weg gegangen bin – vielleicht in der Hoffnung, dass sich schon alles irgendwie klären wird. Aber es klärt sich nicht.
    Ich muss Tucker anrufen.
    «Oh, Clara, Gott sei Dank», sagt er, als ich mich melde. Er hat geschlafen, ich habe ihn geweckt, und seine Stimme ist rau. «Ist alles in Ordnung mit dir?», keucht er.
    Nichts ist in Ordnung mit mir. Allein seine Stimme zu hören treibt mir die Tränen in die Augen, angesichts dessen, was ich gleich tun werde. «Alles in Ordnung mit mir», erwidere ich. «Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe.»
    «Ich bin fast wahnsinnig geworden vor Angst», sagt er. «Du bist einfach so weg, völlig unvorbereitet und hektisch, und dann war das mit dem Garter überall in den Nachrichten. Es tut mir ja so leid, Clara. Ich weiß, Angela war eine deiner besten Freundinnen.» Er atmet aus. «Wenigstens bist du in Sicherheit. Ich dachte schon, du wärst … ich dachte, du wärst vielleicht …»
    Tot. Er dachte, ich wäre tot.
    «Wo bist du?», fragt er. «Wir können uns treffen, wo du willst. Ich muss dich sehen.»
    «Nein. Ich kann nicht.» Tu es einfach, sage ich mir. Rück raus damit, ehe dich der Mut verlässt. «Hör zu, Tucker. Ich rufe an, weil du unbedingt etwas verstehen musst. Wir beide, du und ich, wir haben keine Zukunft. Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird, im Moment jedenfalls nicht. Aber was ich ganz sicher weiß, ist, dass ich nicht mit dir zusammen sein kann.» Eine einsame Träne läuft mir die Wange hinunter. Ungeduldig wische ich sie weg. «Ich muss dich freigeben.»
    Er seufzt entnervt. «Es spielt alles gar keine Rolle, was?», sagt er mit unterdrückter Wut. «Alles, was ich dir gesagt habe, über uns, über meine Gefühle, das spielt wohl keine Rolle. Du triffst die Entscheidung für uns beide.»
    Er hat recht, aber so muss es nun einmal sein. Ich fahre fort: «Ich wollte dir bloß eines sagen. Wo immer ich bin, was immer auch passiert, ich werde immer an dich denken, an die Zeit, die wir miteinander verbracht haben und die

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