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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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tue ich. Er tritt hinter mich, nimmt mein Handgelenk und führt meinen Arm ausgestreckt vor mich. Ich spüre, wie er den Glanz um uns herbeiruft. Ohne dass er mich dazu auffordert, rufe ich meinen eigenen mit dazu, und sein Glanz und mein Glanz vereinigen sich, sein Licht und meines erschaffen etwas Größeres, etwas Helleres. Etwas Mächtiges und Gutes.
    «Du bist meine Tochter», sagt er.
    «Ich weiß.»
    «Aber woher weißt du, dass du meine Tochter bist? Weil deine Mutter es dir erzählt hat?»
    «Nein, weil … weil ich eine Verbindung zwischen uns fühle, die wie …» Mir fällt das richtige Wort dafür nicht ein. «Die ist wie etwas in mir, wie in meinem Blut oder so.»
    «Fleisch von meinem Fleisch», sagt er. «Blut von meinem Blut.»
    «Jetzt wirst du aber allmählich seltsam.»
    Er lacht leise in sich hinein. «Konzentrier dich auf das Gefühl. Glaub diese einfache Wahrheit. Du bist meine Tochter.»
    Ich konzentriere mich. Ich glaube. Ich weiß, dass es wahr ist.
    «Mach die Augen auf», sagt Dad.
    Das tue ich und halte staunend die Luft an.
    Direkt vor meinen Augen befindet sich ein vertikaler Stab aus Licht. Es ist definitiv himmlischer Glanz, dieses Licht, eine sanft vibrierende Mischung aus goldener Wärme und kühlem Silber, Sonne und Mond kombiniert. Ich spüre, wie mich die Macht dieses Lichts durchströmt. Ich schaue hinunter auf meinen ausgestreckten Arm, sehe, wie der Glanz sich um meinen Ellenbogen windet, den Unterarm hinunter, bis zu der Stelle, an der ich das Licht umfasse wie eine Art Handgriff; dann lasse ich den Blick weiter gleiten, bis zum Ende, und das scheint scharfkantig zu sein. Eine Spitze.
    O ja. Es ist ein Schwert.
    Ich schaue zu Christian hinüber. Der grinst und gibt mir in Gedanken ein Daumen-hoch-Zeichen. Dad lässt mein Handgelenk los und tritt zurück, bewundert, was wir gemeinsam geschaffen haben.
    «Wunderschön, nicht?», sagt er.
    «Ja. Und was mache ich jetzt damit?»
    «Was immer du willst», antwortet er.
    «Muss ich vorsichtig damit umgehen? Kann ich mich schneiden?»
    Dad beantwortet meine Frage, indem er sein eigenes Glanzschwert hervorruft und es gegen Christian führt, so schnell, dass der nicht einmal Zeit hat, sich zu bewegen, geschweige denn, sich zu ducken, ehe das Schwert durch ihn hindurchfährt. Ich unterdrücke einen Schrei, ich bin sicher, dass ich meinen besten Freund gleich in zwei Hälften zerteilt daliegen sehe, doch die Klinge fährt durch ihn hindurch, wie ein Sonnenstrahl durch Wolken schneidet. Total geschockt steht Christian da, sein eigenes Glanzschwert ist ihm aus der Hand geflogen, dann betrachtet er seinen Bauch. Ein langer Stofffetzen aus seinem T-Shirt segelt zu Boden, sauber herausgetrennt. Aber an seinem Körper ist nicht einmal ein Kratzer zu sehen.
    «Heilige …», Christian stößt den Atem aus. «Sie hätten mich warnen können, ehe Sie mich so angreifen. Ich habe dieses T-Shirt gemocht.»
    «Wärst du ein Triplar», erklärt Dad sachlich, «wärst du jetzt tot.»
    Ich runzele die Stirn. «Er ist ein Triplar.»
    «Einer von denen, meine ich», erklärt Dad. «Einer von den Triplaren mit den dunklen Flügeln.»
    «Dann können wir uns also nicht gegenseitig verletzen?», frage ich. «Ich meine, wenn wir mit den Glanzschwertern trainieren, werden sie einfach so durch uns hindurchfahren?»
    «Solange ihr eins seid mit dem Licht, wird der himmlische Glanz euch nichts anhaben können», antwortet Dad. «Er ist schließlich ein Teil von euch.»
    Christian nagt an seiner Unterlippe, was gar nicht zu ihm passt. «Meine Flügel sind nicht ganz weiß», gesteht er und sucht Blickkontakt mit Dad. «Sie haben schwarze Flecken. Was hat das zu bedeuten?»
    «Das passiert immer dann, wenn einer weißgeflügelten Mutter und einem der Kummervollen ein Kind geboren wird», erklärt Dad nachdenklich. «Es ist ein Zeichen, das die Schwarzflügel hinterlassen, um ihre Triplare-Kinder kenntlich zu machen.»
    «Aber unsere Flügel sind doch ein Spiegel unserer Seele, oder?», frage ich verwirrt. «Du meinst, Christians Vater hat seine Seele gezeichnet?»
    Dad antwortet nicht, doch sein düsterer Blick sagt alles.
    Christian sieht aus, als ob ihm gerade sehr, sehr übel wird.
    Zeit für ein bisschen Stressabbau, denke ich.
    Ich bewege den Arm langsam vor und zurück, beobachte, wie sich das Licht durch die Luft zieht, meine Bewegung nachzeichnet. Es ist fast dunkel inzwischen, der Himmel ist von einem tiefen Blau, und das Schwert vor diesem Hintergrund

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