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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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ausbricht.
    Ich schmecke Blut, so heftig habe ich mir auf die Lippe gebissen. Christians Hand fährt auf meinen Arm nieder, kraftvoll genug, um mir weh zu tun.
    Nein , sagt er.
    Ich rufe den Glanz herbei , sage ich, und wir stürmen auf sie los, ehe sie noch in der Lage sind …
    Ich spüre, wie er die verschiedenen Varianten in Gedanken durchspielt, aber keine funktioniert, keine wird so enden, wie wir es uns vorgestellt haben, keine wird uns alle in Sicherheit vereinen. Es hat keinen Zweck , sagt er. Sie sind zu schnell. Auch wenn wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben, sind die dadrin einfach zu viele. Sie sind zu stark.
    «Sondern erlöse uns von dem Übel» , bringt Anna schließlich keuchend hervor.
    «Sie hört sich ein bisschen an wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat, oder? Olivia, Süßes …»
    Wieder schreit Anna.
    «Hört auf», sagt Angela. «Hört auf. Tut ihr nicht mehr weh!» Sie holt tief Luft. «Ich werde euch zu Web bringen … zu dem Baby.»
    «Ausgezeichnet.» Asael schnurrt beinahe.
    «Nein, Angela», bittet Anna schwach, als sei das Sprechen beinahe zu anstrengend für sie.
    «Du musst mir versprechen, dass man sich gut um ihn kümmert, dass er in Sicherheit sein wird», sagt Angela.
    «Darauf gebe ich dir mein Wort», stimmt Asael zu. «Kein einziges Härchen auf seinem Kopf wird ihm gekrümmt.»
    «Na schön. Dann lasst uns gehen», sagt sie.
    Christian will mich die Treppe hinunterziehen.
    Aber Asael seufzt. «Ich wünschte, ich könnte dir glauben, mein Liebes.»
    «Was?» Angela ist verwirrt.
    «Du hast nicht die Absicht, uns zu deinem Sohn zu führen. Und es behagt mir gar nicht, mir vorzustellen, dass du uns für nichts und wieder nichts durch die Gegend jagen wirst.»
    «Nein, ich schwöre …»
    «Du wirst mir schon geben, was ich will», erklärt er beinahe heiter. «Und wenn es auch eine Weile dauert. Ein paar Stunden in der Hölle, und du wirst mir sogar eine Karte zeichnen, die mich zu dem Kind führt, glaube ich.» Seine Stimme wird hart. «Nun gut, Olivia. Ich bin es leid, Spielchen zu spielen.»
    «Warte!», ruft Angela verzweifelt. «Ich habe doch gesagt, ich werde …»
    Jemand würgt – ein gedämpftes Husten, Keuchen.
    «Mom!», schreit Angela, die offensichtlich von jemandem festgehalten wird. «Mom! Mom!»
    Anna flüstert heiser: «Gott steh mir bei», dann hört man ein Geräusch, als sacke sie schwerfällig zu Boden.
    Ich kann ihr Blut riechen.
    Gott steh mir bei.
    «Mom», jammert Angela. «Nein.»
    Die Erkenntnis dessen, was geschehen ist, bricht wie eine Flutwelle über mich herein. Wir haben zu lange gewartet, hatten zu große Angst, um etwas zu unternehmen. Wir haben zugelassen, dass sie sie umbringen.
    «Kommt, wir gehen», sagt Asael.
    Schnell bewegen sie sich auf die Tür zu. Christian bleiben nur Sekunden, um mich die Treppe hinunterzuziehen, ehe wir entdeckt werden. Uns bleibt keine Zeit, das Foyer zu durchqueren und auf die Straße zu laufen. Er zerrt mich in den Zuschauerraum, führt uns blind ins Dunkel.
    Ein paar Minuten stehe ich in der Schwärze da, zittere, mal kann ich alles scharf sehen, dann wieder nur verschwommen, mein Magen krampft sich zusammen, doch gleichzeitig fühle ich mich seltsam losgelöst von meinem Körper, als sähe ich mich aus der Ferne. Aus einer Vision heraus, vielleicht. Meiner Vision.
    Anna ist tot. Angela wird in die Hölle gebracht. Und es gibt nichts, was ich tun kann.
    Sie kommen die Treppe herunter, zuerst Phen, soweit ich das durch den zwei Zentimeter schmalen Spalt in den Samtvorhängen erkennen kann, dann Angela, flankiert von zwei identisch gekleideten dunkelhaarigen Mädchen. Ihre Gesichter kann ich nicht erkennen, aber etwas an ihnen vermittelt den Eindruck, als seien sie jung, etwa in meinem Alter, vielleicht sogar jünger. Als Angela vorbeikommt, sehe ich ihr erschüttertes Gesicht, Tränen glänzen auf ihren Wangen. Den Blick hält sie gesenkt. Dann kommt schlendernd ein Typ vorbei, den ich noch nie zuvor gesehen habe – der, den sie Desmond nennen, nehme ich an –, und schließlich ein Mann im schwarzen Anzug, der Samjeeza so ähnlich sieht, dass ich die beiden aus der Ferne kaum auseinanderhalten könnte. Er hebt eine Hand, und alle bleiben mitten im Foyer stehen.
    «Ihr zwei», sagt er. «Ich will, dass ihr bleibt und sauber macht.»
    «Wir sollen sauber machen?», wiederholt eines der Mädchen beinahe jammernd. «Aber Vater …»
    «Verbrennt das hier alles», sagt er.
    «Aber wie

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