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Unendlichkeit

Unendlichkeit

Titel: Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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versagen. So viel Zeit haben Sie, um ins Innere des Planeten zu gelangen. Und tun Sie nicht so, als ob Sie durch die kleinen Roboter irgendetwas in Erfahrung bringen könnten.«
    »Das ist mir auch schon klar geworden.«
    Neben ihm regte sich Pascale.
    »Dann mache ich Ihnen folgenden Vorschlag«, sagte Sajaki. »Ich führe Sie hinein. Nur wir beide, niemand sonst. Wir brauchen nicht einmal ein Raumschiff. Wir können zwei Anzüge vom gleichen Typ nehmen wie der, mit dem Sie von Resurgam hierher gekommen sind. In knapp einem Tag können wir Cerberus erreichen. Damit bleiben Ihnen zwei Tage, um hinein zu kommen, ein Tag, um sich umzusehen, und ein weiterer Tag, um den Planeten auf dem gleichen Weg wieder zu verlassen. Denn bis dahin wissen Sie natürlich, wie das geht.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich begleite Sie. Wie wir nach meiner Ansicht mit dem Captain verfahren sollten, sagte ich Ihnen ja bereits.«
    Sylveste nickte. »Sie glauben, im Innern von Cerberus etwas zu finden, das ihn heilen kann.«
    »Irgendwo muss ich anfangen.«
    Sylveste sah sich um. Sajakis Flüstern war so leise gewesen wie der Wind in den Bäumen und in der Kabine herrschte eine geradezu übernatürliche Stille. Er sah seine Umgebung wie in einer Laterna Magica. Auf Cerberus tobte im Moment ein erbitterter Kampf, dachte er. Dort prallten Maschinen, die allerdings fast alle kleiner waren als Bakterien, wütend aufeinander. Der Lärm, den sie machten, war für menschliche Ohren nicht zu hören. Aber die Schlacht fand statt und Sajaki hatte Recht: in wenigen Tagen würden die zahllosen Maschinentruppen des Planeten Cerberus Volyovas gewaltige Belagerungsmaschine zerstört haben. Jede Sekunde, die er noch zauderte, war eine Sekunde weniger, die er im Innern des Planeten verbringen konnte, und eine Sekunde, um die sich seine Rückkehr verzögerte. Je später, desto gefährlicher, denn die Brücke würde sich schließen. Wieder regte sich Pascale, aber er spürte, dass sie noch in tiefen Träumen lag. Sie war nicht gegenwärtiger als die ineinander verschlungenen Vögel an den Wänden der Kabine; sie konnte ebenso wenig zum Leben erweckt werden.
    »Das kommt alles sehr plötzlich«, sagte er.
    »Sie warten doch schon Ihr ganzes Leben auf diesen Moment.« Sajaki sprach jetzt etwas lauter. »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie noch nicht so weit wären. Dass Sie Angst hätten, Sie könnten etwas finden.«
    Sylveste begriff, dass er sich entscheiden musste, bevor ihm die ungewöhnliche Situation noch vollends zu Bewusstsein gekommen war.
    »Wo treffen wir uns?«
    »Außerhalb des Schiffs«, sagte Sajaki und erklärte, warum das nötig war; warum es zu gefährlich war, sich vorher zu treffen, warum Sajaki nicht riskieren konnte, Volyova, Khouri oder gar Sylvestes Frau über den Weg zu laufen. »Sie halten mich immer noch für krank«, erklärte er und rieb sich die Membran über dem verletzten Handgelenk. »Aber wenn sie mich außerhalb der Krankenstation ertappen, geht es mir wie Hegazi. Von hier aus kann ich in wenigen Minuten einen Anzug erreichen, ohne Schiffszonen betreten zu müssen, die meine Anwesenheit noch registrieren können.«
    »Und ich?«
    »Gehen Sie zum nächsten Fahrstuhl. Ich werde dafür sorgen, dass er Sie zu einem Anzug in Ihrer Nähe bringt. Weiter brauchen Sie nichts zu tun. Der Anzug erledigt alles Übrige.«
    »Sajaki, ich…«
    »Sie müssen nur in zehn Minuten draußen sein. Ihr Anzug bringt Sie zu mir.« Sajaki lächelte zum Abschied. »Und ich rate Ihnen dringend davon ab, Ihre Frau zu wecken.«
 
    Sajaki hielt Wort; der Fahrstuhl und der Anzug schienen genau zu wissen, wohin Sylveste zu gehen hatte. Er begegnete niemandem und niemand störte ihn, als der Anzug seine Maße nahm, sich entsprechend konfigurierte und sich zärtlich um ihn schmiegte.
    Nichts wies darauf hin, dass das Schiff überhaupt bemerkte, wie sich die Luftschleuse öffnete und ihn ins All entließ.
 
    Volyova schreckte jäh aus dem Schlaf. Sie hatte in Schwarzweiß von wütenden Insektenarmeen geträumt.
    Khouri hämmerte gegen ihre Tür und schrie etwas, aber Volyova war zu benommen, um sie zu verstehen. Als sie die Tür öffnete, schaute sie in die Mündung des Plasmagewehrs im Lederfutteral. Khouri zögerte einen Sekundenbruchteil, dann senkte sie die Waffe. Sie schien selbst nicht mehr zu wissen, was sie hinter der Tür erwartet hatte.
    »Was ist?«, fragte Volyova.
    »Es geht um Pascale«, sagte Khouri. Der Schweiß stand ihr in dicken Tropfen

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