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Unendlichkeit

Unendlichkeit

Titel: Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Gesellschaft des Killers froh war.
    »Hat sie die gemacht?«, unterbrach sie Manoukhians Redeschwall.
    »Schon möglich«, sagte Manoukhian. »In diesem Fall könnte man sagen, sie hätte für ihre Kunst gelitten.« Er hielt inne und fasste sie an der Schulter. »Also. Sehen Sie die Treppe dort?«
    »Ich nehme an, ich soll sie hinaufsteigen.«
    »Sie begreifen schnell.«
    Er drückte ihr leicht die Waffe in den Rücken – nur zur Erinnerung.
    Durch eine Luke in der Wand neben der Kabine des Toten sah Volyova einen orangeroten Gasriesen. Der Südpol lag im Schatten, Polarlichter zuckten darüber hin. Sie befanden sich tief im Innern des Epsilon Eridani-Systems und flogen in einem flachen Winkel zur Ekliptik. Yellowstone war nur noch Tage entfernt; sie schlängelten sich nur wenige Lichtminuten abseits vom interplanetaren Verkehr durch ein Netz von Sichtfunkverbindungen, an das alle größeren Habitats und Raumschiffe im System angeschlossen waren. Auch ihr eigenes Schiff hatte sich verändert. Durch dasselbe Fenster konnte Volyova auch das vordere Ende eines der Synthetiker-Triebwerke erkennen. Sobald das Schiff die zur Stauverdichtung erforderliche Geschwindigkeit unterschritt, hatten die Triebwerke ihre Ramscoop-Felder eingezogen und ihre Form unmerklich auf interplanetare Verhältnisse umgestellt. Der Ansaugschlund schloss sich wie eine Blüte am Abend. Irgendwie erzeugten die Triebwerke zwar immer noch Schub, aber woher sie die Reaktionsmasse oder die Energie zur Beschleunigung nahmen, war nur eines von vielen Geheimnissen der Synthetiker-Technologie. Vermutlich konnten die Triebwerke nur für begrenzte Zeit so funktionieren, sonst wäre es nicht nötig, im interstellaren Betrieb das All nach Treibstoff abzufischen…
    Ihre Gedanken schweiften ab, jedes andere Thema wäre ihr lieber gewesen als das gerade anstehende Problem.
    »Ich denke, sie wird Schwierigkeiten machen«, sagte Volyova. »Ernsthafte Schwierigkeiten.«
    »Nicht, wenn ich sie richtig einschätze.« Triumvir Sajaki schenkte ihr ein Lächeln. »Sudjic kennt mich zu gut. Sie weiß, dass ich keine Zeit mit einer Abmahnung verschwenden würde, wenn sie gegen ein Mitglied des Triumvirats vorginge. Ich würde ihr nicht einmal den Gefallen tun, sie von Bord gehen zu lassen, wenn wir Yellowstone erreichen. Ich würde sie sofort töten.«
    »Das wäre doch etwas zu hart.«
    Ein schwächlicher Einwand, sie verachtete sich dafür, aber so dachte sie nun einmal. »Ich kann sie ja sogar verstehen. Immerhin hatte Sudjic nichts gegen mich persönlich, bis ich… bis Nagorny starb. Könnten Sie nicht einfach eine disziplinarische Strafe verhängen, falls sie gegen mich vorgehen sollte?«
    »Das lohnt sich nicht«, sagte Sajaki. »Wenn sie vorhat, Ihnen etwas anzutun, wird sie sich nicht mit kleinlichen Schikanen begnügen. Wenn ich sie nur bestrafe, findet sie sicher eine Möglichkeit, Ihnen dauerhaften Schaden zuzufügen. Das einzig Vernünftige wäre, sie zu töten. Immerhin – ich bin doch etwas erstaunt, dass Sie die Sache aus ihrer Warte betrachten. Haben Sie noch nicht daran gedacht, dass Nagornys Probleme auf sie abgefärbt haben könnten?«
    »Sie fragen mich, ob ich sie für vollkommen normal halte?«
    »Das spielt keine Rolle. Sie wird jedenfalls nichts gegen Sie unternehmen – darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Sajaki hielt inne. »Können wir das Thema damit abschließen? Ich habe von Nagorny bis an mein Lebensende genug gehört.«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen.«
    Es war einige Tage nach dem ersten Wiedersehen mit der Crew. Sie standen auf Deck 821 und waren im Begriff, die Kabine des Toten zu betreten. Sie war seit seinem Tod versiegelt gewesen – soweit es die anderen betraf, sogar noch länger. Nicht einmal Volyova war hineingegangen, um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen.
    Jetzt sprach sie in ihr Armband. »Sicherheitssperre Kabine Waffenoffizier Boris Nagorny deaktivieren. Gezeichnet Volyova.«
    Die Tür öffnete sich und entließ einen deutlich spürbaren Schwall stark gekühlter Luft.
    »Schicken Sie sie hinein«, sagte Sajaki.
    Binnen weniger Minuten hatten die bewaffneten Servomaten den Raum abgesucht und festgestellt, dass keine erkennbare Gefahr drohte. Damit war natürlich auch nicht zu rechnen gewesen. Nagorny hatte seinen Tod wohl kaum für genau den gleichen Zeitpunkt geplant wie Volyova. Aber bei Leuten wie ihm konnte man nie sicher sein.
    Die Servomaten hatten bereits die Beleuchtung eingeschaltet. Volyova und Sajaki

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