Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
also hat er sie jedes Mal geschreddert.“
Sie schluckte. „Ich habe einfach gehofft, dieses Manuskript und die Notizen dazu würden ihnen einen Einblick gewähren, wer ihr Vater war, und ihnen vielleicht helfen, ihn besser zu verstehen.“ Und zu verstehen, warum er sie verlassen hat? Sie schluckte die bitteren Worte hinunter, bevor sie die Atmosphäre vergiften konnten. Es hatte keinen Sinn, immer noch wütend auf ihn zu sein. Das war nicht gut für sie. „Also, Chase, was ist dein Grund?“
Sie sah, wie er die Worte im Kopf abwägte und überlegte, was er antworten sollte. Und irgendwie machte sie das traurig, auch wenn sie einander kaum kannten und er wirklich keinen Grund hatte, ihr zu vertrauen.
Sie schwiegen sich im Halbdunkel der Garderobe für einige Momente an.
„Hast du schon mal von der Letzter-Wunsch-Stiftung gehört?“
„Die erfüllen todkranken Kindern ihre Wünsche, oder?“
„Genau die.“
„Ein ganz schön teurer Wunsch.“
„Kein offizieller, einfach etwas, was ich tun wollte.“ Als sie gerade etwas erwidern wollte, unterbrach er sie bereits. „Mehr will ich dazu nicht sagen, okay?“
„Aber …“
„Kein Aber.“
„Aber wenn es kein offizieller Wunsch ist, muss es für jemanden sein, den du kennst.“
„Vanessa“, warnte er, „lass gut sein.“
„Ist es jemand, den du kennst? Ist es …“
Mit einem leisen Fluch kam er auf sie zu, breitschultrig und mit gefurchter Stirn. Und plötzlich lag Gefahr in der Luft, und ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Es ist also persönlich.“
„Verdammt, Vanessa, warum kannst du dich nicht einfach mit der Antwort zufriedengeben und es gut sein lassen?“ Sein Atem strich heiß über ihr Gesicht, und sie waren allein, und das Wissen um diesen Abend lastete schwer zwischen ihnen.
„O nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das hast du jetzt nicht wirklich …“
Mit einem frustrierten Aufstöhnen presste er den Mund auf ihre Lippen, schnitt ihr die Worte ab, dann ihre Gedanken, dann den Atem.
Die Lippen, die so weich ausgesehen hatten, waren jetzt so hart. Sie drückten sich auf ihre, strafend, fast schon schmerzend, während er mit einer Hand ihren Hinterkopf umfasste und sie festhielt.
Rechtschaffener Zorn erfasste sie, drängte sie zu einer Reaktion und verpuffte doch in nur einer Millisekunde. Chase beherrschte all ihre Sinne – sein Geruch, seine Hitze, seine Lippen. Und während er weiter den Mund auf ihren drückte, sie zum Reagieren zwang, pulsierte das Blut in ihren Adern und sandte eine vertraute Erregung in ihre intimsten Regionen.
Sie schockte sie beide, als sie sich an ihn schmiegte und seinen Kuss erwiderte.
Sie öffnete den Mund und gewährte ihm Einlass. Sein erstauntes Murmeln verlor sich im Spiel ihrer Zungen. Sie konnte ein Stöhnen nicht zurückhalten, als er sie näher an sich zog und die ganze Hitze – und Härte – seines Körpers sich unmissverständlich gegen sie drückte.
Wow!
Sie umfasste sein Gesicht und lösten ihren Mund von seinem. „Chase.“
Seine Augen waren dunkel und weit, sein Atem strich schwer über ihre Lippen. „Ja?“
„Wir sind in einer Garderobe.“
„Ich weiß.“
Die Wärme zwischen ihren Körpern loderte zu neuen Höhen auf und löste ein verzweifeltes Verlangen in ihr aus. Sie spürte Tränen und wollte frustriert aufschluchzen, machte aber stattdessen nur einen wackligen Schritt rückwärts. „Einer öffentlichen Garderobe. Hier kann jederzeit jemand reinplatzen.“
Sie wartete, bis die Bedeutung ihrer Worte zu ihm durchdrang. Einen Herzschlag später nickte er. „Sicher. Das wollen wir nicht.“
Na bitte.
Warum schmeckte sie also diese bittere Enttäuschung? Sie atmete tief durch, doch das genügte nicht. „Chase … ich glaube …“
„Wir sollten gehen.“
Sie nickte und brachte kein weiteres Wort heraus, denn ihre Kehle fühlte sich rau an, und unerklärliche Tränen steckten darin fest. Was einfach nur dumm war. Schließlich war sie nicht der emotionale, weinerliche Typ.
Also straffte sie die Schultern und setzte ihre Maske auf. „Bereit?“
Auf sein Nicken hin öffnete sie die Tür. Licht strömte herein, ebenso wie die Geräusche der Party. Vanessa blinzelte und trat hinaus, gab vor, nicht gerade Chase Harrington in einer abgedunkelten Garderobe geküsst zu haben. Und ihn auch jetzt noch weiterhin küssen zu wollen.
Der Weg zur Eingangstür war unendlich lang, das Warten auf Chases Auto kam ihr noch länger vor. Sie lenkte sich damit ab,
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