Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
angeboten – falls ich die richtigen Klienten eingebracht und fünfzehn Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche gearbeitet hätte.“
Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit.
„Manche Leute würden für diese Chance töten.“
„Ja, würden sie. Aber …“ Sie seufzte. „Ich wollte was anderes. Ich wollte unterrichten und eine eigene Familie. Ein Leben haben und nicht nur eine Karriere. Und zwar mein Leben, nicht das, was mein Vater für mich geplant hat, noch bevor ich laufen konnte.“
„Und Dunbar war ein Teil davon?“
„Das hab ich mal gedacht.“ Sie wandte sich von seinem intensiven Blick ab. „Dylan war nicht gerade risikofreudig. Er hat sogar dreimal überprüft, ob er wirklich angeschnallt war.“ Sie lachte humorlos auf. „Ironisch, oder? Wo er dann bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist.“
„Das war in Indonesien, oder?“
Sie nickte. „Unsicheres Flugzeug mit übler Vorgeschichte. Ich verstehe nicht, warum er überhaupt da war. Das war vollkommen untypisch für ihn. Zu viele Unbekannte.“
„Vielleicht hat er recherchiert oder wollte andere Kulturen kennenlernen.“ Er rieb sich den Nacken. „In Kontakt mit seinem spirituellen Ich kommen.“
„Na klar.“ Sie hob eine Augenbraue. „Er wusste ganz genau, wer er war.“
„Du hältst nicht gerade viel von ihm.“
„Das hab ich nicht gesagt.“
„Aber gemeint.“
Schnell blickte sie entschuldigend nach oben. „Er hat mich verlassen, als ich ihm gesagt hab, dass ich schwanger bin.“
„Also hat er dich mit zwei Babys und ohne Geld zurückgelassen.“
„Bei dir klingt das, als wären sie zwei ungewollte Haustiere! Er hat sie mir nicht überlassen.“
„Aber er wollte nichts mehr mit dir zu tun haben. Oder mit seinen Kindern.“
Wie brutal die Wahrheit doch klang, wenn sie so unverblümt ausgesprochen wurde. Vanessa wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war das ultimative Risiko gewesen, eines, mit dem Dylan nicht umgehen konnte.
„Er hat immer gesagt, dass er keine Kinder wollte.“ Sie wühlte sich halbherzig durch ein paar Mäntel. „Ich hab ihm nicht geglaubt. Ich meine, würdest du das einem Mann glauben, der solche Bücher schreibt? Einem Autor, der eine ganze Generation geprägt und fast die ganze Welt mit seiner Fantasie bezaubert hat?“ Sie schüttelte den Kopf. „Wie kann jemand, der so schreibt, keine Kinder lieben? Alle haben ihn geliebt. Sie sind massenweise zu seinen Lesungen, zu jedem seiner öffentlichen Auftritte gekommen, so als wäre er ein moderner Rattenfänger. Ich habe das wieder und wieder miterlebt.“
Aber immer aus der Entfernung, weißt du noch? Nie an seiner Seite, nie als Teil seiner Entourage . Alle waren sie stets an seiner Seite: Miranda, die spröde, blonde Presseagentin, die immer die Uhr im Auge behielt. Max, der herzliche Lektor, der immer übersah, dass Dunbar nie die Abgabetermine einhielt, aber er war eben das einträglichste Pferd im Stall. Und Aaron, der bissige Assistent, der immer die Nase zu hoch trug. Aber nie sie.
Sie war eine dieser dummen „Ich-kann-ihn-verändern“-Frauen gewesen.
„Talent und mieses Verhalten schließen einander nicht aus“, sagte Chase. „Schau dir nur deinen James an.“
„James Bloomberg? Der ist nicht meiner.“
„Aber er hat das mal geglaubt.“
Sie seufzte und wandte sich wieder den Mänteln zu. „Ich war achtzehn, und wir sind zweimal ausgegangen. Er hat die ganze Zeit nur von sich gesprochen. Und … wir haben uns die Rechnung geteilt.“
Chase konnte nicht anders – sie sah so entrüstet aus, dass er einfach lachen musste.
„Chase! Das ist nicht witzig!“
„Natürlich nicht.“ Er verbiss sich einen weiteren Lachanfall. „Tut mir leid.“ Er griff an ihr vorbei und nahm ihren Mantel von der Stange und hielt ihn ihr hin. Nach einem kurzen beleidigten Blick schlüpfte sie hinein.
„Er wollte durch mich nur Kontakt zu meinem Vater bekommen.“ Sie zog den Mantel zu und wandte sich zu Chase um. „Nur noch so einer, der mich täuschen und ausnutzen wollte, wie alle in meinem Leben.“
„Bis du dieses Leben hinter dir gelassen hast.“
„Ja. Als ich meinen Eltern gesagt habe, dass ich schwanger bin, sind sie durchgedreht.“ Sie verzog schmerzvoll das Gesicht. „Und als ich mich geweigert habe, ihnen zu sagen, wer der Vater ist, hatten wir einen üblen, lauten Streit.“
„Warum hast du es ihnen nicht gesagt?“
Ihr freudloses Lachen hallte in der Garderobe wider. „Du kennst Allen Partridge
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