Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
gefährliche Erwartung in der Luft.
Vanessa schloss die Augen und presste ihre Schenkel zusammen, als die Erregung unerwartet in ihr aufflammte. Sie genoss dieses Geplänkel viel zu sehr. „Zum Beispiel …“ Sie blickte zum Fernseher. „Na, großartig.“
„Was?“
„Waverlys ist schon wieder in den Schlagzeilen.“ Sie griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Die Stimmung war kaputt. „Arme Ann.“
„Du stehst ihr sehr nah“, sagte Chase zögerlich.
„Ziemlich. Sie und meine Schwester sind auch nach Juliets Umzug in Kontakt geblieben. Ich mag Ann wirklich – sie ist klug, taff, hat für Klatsch nichts übrig und steht loyal zu ihren Freunden. Sie hat sehr hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo sie heute steht.“
„Und hat sich dabei ein paar Feinde gemacht, wie es aussieht.“
„Wer nicht? Waverlys Schwierigkeiten verkaufen Zeitungen, und Anns Liebesleben macht alles nur noch aufregender. Bei einem männlichen Geschäftsführer wäre die Presse nur halb so brutal.“
„Da hast du vermutlich recht.“
„Hab ich. Weibliche Führungskräfte werden ständig nach ihrem Aussehen und ihrer emotionalen Eignung beurteilt. Wenn ein Mann taff ist, heißt das, er ist durchsetzungsfähig. Eine taffe Frau ist eine Zicke. Und von einem Mann wird auch nie verlangt, sich zwischen Karriere und Ehe zu entscheiden.“ Sie holte Luft. „Tut mir leid, ich rege mich zu sehr auf, oder?“
„Überhaupt nicht.“
Sie lachte. „Jetzt bist du einfach nur höflich.“
„Vanessa.“ In seiner Stimme konnte sie das Lächeln hören. „Du solltest inzwischen wissen, dass ich nicht ‚einfach nur so‘ höflich bin.“
„Ich … ich bin mir nicht sicher.“
„Wobei?“
Bei allem. Bei dir. Bei dem hier. „Du bist nicht leicht zu durchschauen, Chase Harrington.“
„Das kann ich mir auch nicht leisten.“
„Im Job? Oder auch im Privatleben?“
Schweigen.
Vanessa umklammerte den Telefonhörer. Würde er dieses Mal darauf antworten oder wieder um das Thema herumtanzen?
„In beidem“, sagte er schließlich. „Vanessa?“
„Ja?“
„Du wirst ziemlich persönlich.“
„Tatsächlich?“ Sie streckte sich auf dem Sofa aus und kreuzte die Füße auf der Armlehne.
„Das weißt du doch ganz genau. Darf ich dich was fragen?“
Sie spürte ein leichtes, erwartungsvollen Pochen in ihrer Brust. „Ooooookay …“
„Welches Parfum trägst du?“
Sie blinzelte. „Wie bitte?“
„Du hast diesen Duft an dir, Vanille, gemischt mit noch was anderem, irgendwas Puderiges, das ich nicht identifizieren kann. Und das macht mich ganz verrückt.“
Sie machte ihn verrückt.
Die Stille zwischen ihnen war fast greifbar. Am anderen Ende wartete er auf ihre Antwort, doch sie konnte nur auf ihr Herz lauschen, das wie verrückt schlug.
Er hatte an sie gedacht.
Sie löste das Gummiband von ihrem Pferdeschwanz, und die frisch gewaschenen Locken fielen auf ihren Nacken herab wie ein sanfter Kuss. Sie zitterte.
„Der Vanilleduft kommt von meiner Pflegespülung“, brachte sie schließlich heraus. „Das andere ist vermutlich von einer Creme gegen Windelausschlag.“
Oh, Mann! Kaum waren die Worte heraus, verdrehte sie die Augen. Toller Stimmungskiller, Ness.
„Creme gegen Windelausschlag.“
„Mmhmmh.“ Vanessa schloss die Augen und presste die Lippen zusammen.
„Interessant. Vanessa?“
„Mmmh?“
„Was machst du dieses Wochenende?“
Sie wickelte sich eine Locke um einen Finger. „Oh, das Übliche. Wäsche waschen, aufräumen, kochen, mich um die Babys kümmern. Und du?“
„Wieso kommst du nicht einfach nach Georgia?“
„Was?“
Wieder blieb es am anderen Ende still. „Chase, Georgia? Warum soll ich – das kann ich mir gar nicht leisten – und ich hab die Mädchen und … Was ist denn in Georgia?“
„Ich. Und mein Patenkind Sam.“
„Du bist in Georgia?“ Moment, Moment. „Du willst, dass ich dein Patenkind kennenlerne?“
„Ja. Er hat Leukämie. Er wird sterben, und ich hab ihm versprochen, dass ich ihm das letzte Charlie-Jack-Buch vorlese.“
Jede Menge Antworten gingen ihr durch den Kopf und verschwammen alle zu unzulänglichen Entschuldigungen. „Sam ist also das Kind, dem du den letzten Wunsch erfüllen willst.“
„Ja. Er …“
Sie hielt den Atem an und wartete darauf, dass Chase fortfuhr, bis ihr vom Luftmangel ganz schwindelig wurde.
„Ich würde gern, dass du das Buch zusammen mit mir vorliest. Wenn du magst.“
Oh, das war ein riesiger
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