Unersättlich - Caprice: Erotikserie (German Edition)
läuft’s so auf der Titanic?«, fragte Sophie.
»Wir haben unser Bestes gegeben, aber sie ist einfach abgesoffen«, meinte er.
Sophie erinnerte sich, gelesen zu haben, er hätte eine wichtige Rolle als Heizer in einem der Kesselräume gespielt. Sie kicherte. »Das ist nicht schön«, sagte sie und ließ sich von ihm mitziehen.
»Wie lange hast du Zeit?«
Es juckte ihr in den Fingern. Ein Interview hatte sie schon gehabt, aber Sex mit Tom Desmond wäre sicherlich auch nicht zu verachten. Und da waren immer noch die fünf Männer in ihrem Kopf, an die sie vor nicht allzu langer Zeit gedacht hatte. Andererseits hatte sie es in dieser Saison noch mit keinem Star getrieben. Verflucht, wurde sie etwa alt? »Leider nicht lange«, sagte sie. »Ich treffe mich nachher mit meinem Ex drüben in Mandelieu.« Sie blickte Tom an und ein Funken Hoffnung peitschte durch ihren Körper. »Wohnst du hier in der Nähe?«
Tom schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Ich bin bei Freunden in Antibes untergekommen. Coole Villa, cooler Pool, aber die Leute sind leider alle ein bisschen zugeknöpft.« Er grinste und beugte sich zu Sophie herunter. »Vor allem die Mädchen sind ziemlich spießig.« Er küsste Sophie sanft auf den Mund.
»Vorsicht, Süßer, ich könnte darüber schreiben, dass du hier durch die Betten hüpfst«, sagte sie atemlos. Er ließ sie sofort los und schob sie von sich. »Verflucht, Sophie, das würdest du fertigbringen? Du Teufelin. Ich weiß genau, dass du manchen Typen absichtlich aufregende Girls auf den Hals hetzt, um es dann für deine Zwecke auszuschlachten. Bitte tu mir das nicht an. Ich flehe dich an.«
Sophie lachte herzhaft. »Wenn man in meinem Geschäft genug Geschichten haben will, dann muss man am Ball bleiben.« Dann wurde sie ernst. »Aber du musst keine Angst haben, ich bin nicht an dir interessiert. Nichts liegt mir ferner, als dich an den Pranger zu stellen.«
Tom stellte sich vor sie hin und machte ein ernstes Gesicht. »Verdammt, Sophie, du bist so gut zu mir.«
Sophie prustete los.
»Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann«, fuhr er fort und legte seine Finger aneinander. »Alles, was du möchtest, Sophie! Ich lege dir alles zu Füßen, was du möchtest.« Dabei verzog er keine Miene.
Der Kerl hat wirklich schauspielerisches Talent , stellte sie mal wieder fest. Sie knuffte ihn in den Bauch, er gab jedoch kaum nach. »Wenn das so ist, dann will ich dich als dreckverschmierten Heizer mit nacktem Oberkörper sehen«, sagte sie lachend.
Tom neigte den Kopf. »Was immer und wann immer du willst, ruf mich an. Gib mir mal dein Handy!« Sophie griff in die Tasche und reichte es ihm. Schnell tippte Tom Desmond eine Nummer ein. »Jetzt musst du nicht mehr an meinem Management vorbei«, sagte er verschmitzt und gab Sophie das iPhone zurück.
»Du bist wirklich herzallerliebst, Tom!« Sophie lächelte ihn an. Wie einfach es doch manchmal war, an jemanden heranzukommen. Sophie schaute auf ihre Armbanduhr. Eine gute Stunde konnte sie noch in Cannes bleiben, und sie wusste auch schon, wie sie diese Zeit nutzen würde. Ein Besuch bei Jacques Loup war fällig. Zur Feier des Tages würde sie sich ein neues Paar Schuhe spendieren.
Das war also ihr neuer Fotograf. Klein, drahtig, ziemlich sportlich und ungefähr in ihrem Alter. Er stammte hier aus der Gegend, hatte aber deutlich erkennbar auch nordafrikanische Gene. Als Sportfotograf machte er sicherlich eine gute Figur, sonst hätte Frederick ihn nicht angeschleppt, aber ob er auch als Fotograf für Sophie taugte, musste sich noch erweisen.
Sophie lächelte dem Mann zu und blickte Frederick an, der gerade die Rechnung bezahlte. Sie hatte nur Salat und eine kleine Nachspeise genommen. Beweglich sein war alles, denn wie sie die Sache mit dem Fotografen angehen wollte, hatte sie längst entschieden. Sex für die Übernachtung und jetzt Sex für den Fotografen. Sophie fühlte sich im Augenblick unglaublich beschwingt und verrucht. Zwar war Cannes während der Festspielzeit für sein aufregendes Nachtleben bekannt - und Sophie mischte dabei auch kräftig mit -, aber diesmal lief es irgendwie noch einen Deut frivoler ab. Kurz dachte sie an Maren Janson. Wie sie sich wohl schlug? Immerhin bekamen junge Journalistinnen hier öfter eindeutige Angebote. Und man kannte ja Maren und ihre Reaktion auf solche Angebote. Attraktiv war Maren sicherlich. Okay, die kühle Blonde sprach vielleicht eher den Beschützerinstinkt in einem Mann an, während bei Sophie
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