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Unerwartet (German Edition)

Unerwartet (German Edition)

Titel: Unerwartet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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zu haben.
    „Kann ich helfen?“, frage ich Jakob, der gerade eine Pfanne auf den Herd stellt und Eier aus dem Kühlschrank holt. „Ich könnte Pancakes machen, wenn ihr Lust drauf habt.“
    Jakob will mich abwimmeln, doch ich sehe Paul aus dem Augenwinkel heftig nicken.
    „Du musst das wirklich nicht tun, Katharina“, sagt Jakob.
    Muss ich nicht, möchte ich aber. Alles, wobei ich Paul nicht in die Augen schauen muss.
     
    Ich weiß nicht, wobei Jakob lauter stöhnt. Beim Sex oder wenn er meine Pancakes isst. Allerdings ist Paul kein Stück besser. Bis zu dem Punkt, an dem ich nicht mehr weiß, wo ich noch hinsehen soll.
    „Engel, du bist perfekt.“ Zufrieden lehnt Paul sich im Stuhl zurück und reibt sich den gut gefüllten Bauch.
    Um den Tisch abzuräumen, mache ich einen Versuch aufzustehen. Pauls Kosename für mich macht mich verlegen. Bevor ich nur einen Teller angehoben habe, hält er meine Hand fest.
    „Du hast für uns Frühstück gemacht. Wir machen sauber.“
    „Unsinn“, sage ich. „Lass mich das doch schnell wegräumen.“
    Paul sieht zu Jakob, lässt mich aber nicht los.
    „Ist sie immer so?“, fragt er.
    Jakob zuckt mit den Schultern.
    „Ich glaube, sie kennt es nicht, dass sich jemand um sie kümmert.“
    „Ähm, Jungs. Ich stehe hier.“
    Und ich mag es überhaupt nicht, wenn man über mich spricht, als wäre ich nicht im Raum.
    „Das sehen wir, Katharina.“ Paul streichelt mit dem Daumen über meinen Handrücken und lässt mich dann los. Seine kurze Liebkosung hinterlässt ein Prickeln auf meiner Haut.
    Jakob steht auf und drückt mich wieder auf den Stuhl.
    „Bleib sitzen! Das ist keine Bitte. Ich bringe dir gleich einen frischen Kaffee.“
    Schmollend verschränke ich die Arme vor der Brust und werfe Paul böse Blicke zu, für die er nur ein Zwinkern übrig hat. Er trinkt seinen Orangensaft aus und hilft Jakob dann beim Abräumen.
    Etwas verloren bleibe ich sitzen und weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll.
    „Ich sollte wohl jetzt besser rübergehen. Ben kommt sicher gleich nach Hause“, sage ich, als ich meinen Kaffee ausgetrunken habe. Paul räumt gerade den letzten Teller weg und sieht enttäuscht zu mir, sagt aber nichts.
    „Wegen uns musst du nicht gehen. Paul ist nur hier, weil ich noch ein paar Papiere für die Bank unterschreiben muss. Nur ein paar Signaturen, und dann haben wir den ganzen Tag Zeit“, sagt Jakob und setzt sich neben mich. Er nimmt meine Hand und küsst meine Fingerknöchel, direkt über der Stelle, die Paul vorhin berührt hat.
    Ich weiß wirklich nicht, was mit mir los ist.
    „Wie alt ist Ben?“, fragt Paul von der Spüle aus, wo er an seinem Kaffee nippt.
    „Er wird bald dreizehn.“
    „Hat er die J1 schon gemacht?“
    „J1?“ Verwirrt sehe ich ihn an.
    „Die Vorsorgeuntersuchung für Teenager. Er hat eine recht große Zeitspanne, in der er das machen kann, aber ich erledige das eigentlich gerne, bevor Mädchen ein Thema werden.“
    „Nein, die hat er noch nicht. Wenn ich ehrlich sein soll, dann wusste ich nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Ben war schon ewig nicht mehr krank und in den letzten paar Jahren habe ich ihn mit zu meinem Hausarzt genommen, wenn er eine Erkältung oder etwas in der Art hatte. Außerdem glaube ich nicht, dass Mädchen schon ein Thema sind. Er ist auch schon lange aufgeklärt.“
    „Katharina“, sagen Jakob und Paul synchron und im gleichen strafenden Ton.
    „Was denn?“
    „Du kannst ein Kind nicht zum Hausarzt schleppen. Der mag dir sagen, dass er auch alles kann, was ein Kinderarzt macht, aber das ist Bullshit“, ereifert sich Paul.
    Okay. Jemand hier liebt seinen Beruf und verteidigt ihn mit allem, was er hat.
    „Außerdem mag er in der Theorie aufgeklärt sein“, fängt Jakob auch noch an. Doch er nimmt zur Beschwichtigung meine Hand, da er wohl spürt, dass ich mich gerade etwas angegriffen fühle.
    „Doch du bist seine Schwester. Es gibt Dinge, die kann er dich nicht fragen.“
    „Ich denke drüber nach.“ Mein Ton ist ungewollt schnippisch, doch ich kann mich nicht zurückhalten. „Jetzt muss ich rüber.“
    Hastig stehe ich vom Tisch auf und gehe in die Diele, wo ich in meine Schuhe schlüpfe. Eigentlich will ich ohne Verabschiedung verschwinden, doch Jakob hält mich zurück und zieht mich in seine Arme.
    „Bist du sauer?“, fragt er, während er mir die Haare aus dem Gesicht streicht. Ich kann ihn nicht ansehen und erwidere seine Umarmung nur zögerlich.
    „Ich tue, was

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