Unerwartet (German Edition)
vorher kann ich nicht ruhigen Gewissens mein Okay geben.“
„Dann muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.“
Paul nimmt mir mein Weinglas aus der Hand, bevor ich es in einem Zug leere. Mich regt es auf, dass Ben nicht seinen Geburtstag feiern kann, wie er es sich wünscht. Er muss schon auf so viel verzichten.
„Du wolltest ihm doch eine Spielkonsole schenken, oder?“
„Die liegt schon in meinem Kleiderschrank. Warum?“
„Vielleicht habe ich eine Idee. Aber darüber muss ich erst mit Jakob reden. Und dann natürlich nur mit deinem Einverständnis.“
Jakob kommt morgen aus Japan zurück und irgendwie sitzen wir beide schon auf heißen Kohlen.
„Dabei fällt mir etwas ein. Meinst du, Jakob hat Lust, am Sonntag ein bisschen hier zu grillen? Es soll so schönes Wetter werden, aber Ben kann nicht vor die Tür. Vielleicht ist Jakob aber auch zu müde, wenn er morgen erst wieder kommt.“
Paul sieht mich verwirrt an und verunsichert mich damit.
„Schon gut, vergiss es. War eine blöde Idee. Ihr habt sicher keine Lust, mit einem kranken Kind hier zu hocken.“
Ich weiß nicht, was ich Falsches gesagt habe, aber jetzt sieht er sauer aus.
„Was ist?“, frage ich, jetzt selber verwirrt.
Paul schüttelt den Kopf und reibt sich über die Nasenwurzel.
„Tut mir leid, du willst sicher einfach nur nach Hause. Paul, du musst dich nicht um mich kümmern, nur weil Jakob nicht da ist“, sage ich, bevor er etwas erklären kann.
Verzweifelt legt er mir eine Hand auf den Mund.
„Kannst du mal für zwei Sekunden deinen schönen Mund halten?“, fragt er schließlich.
Ich nicke, also nimmt er die Hand wieder runter.
„Engel, kannst du auch nur ansatzweise annehmen, dass Leute gerne mit dir Zeit verbringen und nicht jeden Gefallen aufrechnen? Davon abgesehen ist Ben keine Belastung. Weder für mich noch für Jakob. Ich habe bei deiner ersten Frage nur überlegt, ob du das mit Jakob machen willst oder ob du mich dabei einschließt.“
„Natürlich dachte ich dabei auch an dich.“
Paul nimmt meine Füße und legt sie in seinen Schoß. Während er meine Fußsohlen massiert, scheint er sich über etwas innerlich zu amüsieren.
„Was ist jetzt schon wieder?“ Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn er meine Füße durchknetet. Eigentlich will ich ihn abwehren, doch dafür ist die Massage zu angenehm.
„Du bist unglaublich, Weib.“ Er kneift in meine Wade. „Wann kapierst du es endlich?“
„Was soll ich kapieren?“
„Dass ich dich will, mit allem, was dazugehört.“
Erschöpft lasse ich mich nach hinten sinken und lege einen Arm über mein Gesicht. Paul lässt nicht von meinen Füßen ab, was es nicht gerade einfacher macht, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Es ist nicht richtig“, sage ich, gerade laut genug, damit er es noch versteht.
Paul lässt meine Füße fallen und spreizt meine Beine. Ich hab keine Zeit zu reagieren, als er sich über mich schiebt. Vorsichtig nehme ich meinen Arm vom Gesicht und sehe in sein hübsches Gesicht. Er stützt sich mit dem Ellbogen neben meinen Kopf ab und studiert mit angestrengtem Ausdruck meine Miene.
„Willst du mich, Engel?“
Einfache Frage, oder?
„Paul.“ Seufzend lege ich wieder den Arm über die Augen. „Ich verstehe, dass du nichts tun willst, solange Jakob nicht hier ist, aber ich will es einfach nur hören.“
Er küsst mich nicht und berührt mich nur mit seinem Körper, der sich so angenehm an mich schmiegt. Ich will meine nackten Beine um seine Taille schlingen, doch das würde unweigerlich zu mehr führen.
Paul wird ungeduldig und nimmt meinen Arm beiseite, damit ich ihn ansehe.
„Ich will dich, okay? Aber das habe ich dir schon mal gesagt. Ich will euch beide. Und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. So etwas ist mir noch nie passiert. Es ist anstrengend, weil ich immer wieder versuche, meine Gefühle für euch gegeneinander abzuwägen. Aber ich komme zu keinem Ergebnis.“
„Du musst dich nicht entscheiden, Engel. Du kannst beides haben.“
Es macht mich verrückt, dass die beiden so gelassen sind.
„Es fühlt sich nicht richtig an“, sage ich, jedoch mehr zu mir selbst.
„Wir könnten dir zeigen, wie richtig es sich anfühlen kann.“
Seine geflüsterten Worte lassen eine Menge Blut in meinen Unterleib strömen. Mein Kitzler schwillt an und ein Schauer läuft mir über den Rücken.
Paul fühlt sich so anders in meinen Armen an, doch kein bisschen weniger gut. Und wieder kann ich die
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