Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
scharfsinnigsten Mann an Bord, aber die Bedeutung dieser letzten Bemerkung entging ihm vollkommen.
    Kent begann mit erhobener Stimme: »Es ist möglich, daß ich die Dinge aus einer falschen Perspektive sehe, aber ich suche immer nach letzten Motiven. Sie alle sehen ein Bemühen, uns von der Galaxis fernzuhalten, der wir uns nähern. Ich dachte sofort an die Möglichkeit, daß unser Freund dort gerne wissen möchte, woher wir kommen; und wenn er uns zur Heimkehr bewegen kann, dann braucht er uns nur zu folgen.«
    Morton sagte langsam: »Vielleicht haben Sie etwas, Kent.«
    »Sehen Sie es von seinem Standpunkt aus«, fuhr Kent fort. »Da kommt ein Schiff aus einer bestimmten Richtung. In dieser allgemeinen Richtung gibt es innerhalb von zwei Millionen Lichtjahren eine große Zahl von Galaxien, Sternhaufen und Sternwolken. Von wo kommen wir?«
    Es wurde totenstill im Raum. Nach langer Pause sagte Smith mit hohler Stimme: »Was würden Sie vorschlagen, Kent?«
    »Die Zerstörung oder Verschlüsselung aller Sternkarten und gespeicherten Daten, die unsere Herkunft identifizieren«, sagte Kent. »Gunlie Lester, sein Assistent und alle anderen von uns, die zuviel astronomisches Wissen in ihren Köpfen haben, sollten Schutzanzüge mit Energieabschirmung tragen, wann immer und wo immer wir landen.
    Wahrscheinlich ist es schon zu spät. Wir wissen, daß man bereits in Mortons Gehirn herumgestochert hat, und niemand kann sagen, wie viele andere Gehirne ausgeforscht wurden, ohne daß sie es merkten. Wir sollten diese Galaxis möglichst schnell erkunden, uns nirgendwo längere Zeit aufhalten und bei allem dafür sorgen, daß unser Gegner keine Gelegenheit erhält, uns noch einmal zu studieren.«
    Er brach ab. »Morton, wann werden wir den nächsten Stern dieser Galaxis erreichen?«
    »In ungefähr sechs Stunden«, sagte der Kommandant.
    Die Versammlung löste sich auf. Die Männer gingen schweigend auseinander.
     
    Die erste Sonne wuchs groß aus dem Raum, ein Ball von Licht und Hitze, ein glühendes Leuchtfeuer in der großen Nacht. Sie hatte sieben Planeten.
    Einer war bewohnbar, eine Welt dampfender Dschungel und namenloser Bestien. Sie ließen sie unerforscht, nachdem sie ein Binnenmeer und einen riesigen Kontinent aus Sümpfen überflogen hatten.
    »Es hat keinen Sinn, länger zu bleiben«, entschied Morton. »Wir haben uns ein Ziel gesetzt: die Natur der Intelligenz zu ergründen, die diese Galaxis beherrscht. Möglicherweise existieren Hinweise in den Dschungeln dort unten. Ich wäre nicht überrascht, wenn die Riesenechsen, die in unsere Zentrale transportiert wurden, von hier stammten. Aber ich glaube, wir sollten nach einer ergiebigeren Quelle suchen.«
    Einsam und entlegen waren die Sonnen an diesem fernen Rand der Galaxis. Zweihundert Lichtjahre legte die »Beagle« zurück, dann kam sie zu einer kleinen roten Sonne mit zwei Planeten die ihr Zentralgestirn in engen Umlaufbahnen umkreisten.
    Einer der zwei Planeten war bewohnbar, eine Welt nebliger Sümpfe und Tundren. Nachdem sie tief über ein verlandendes Meer und einen Kontinent voll pilzähnlicher Vegetationen geflogen waren und eine Menge amphibisches Leben festgestellt hatten, ließen sie den Planeten unerforscht.
    Die Sterne wurden allmählich zahlreicher. Mehrere Dutzend waren im Umkreis der nächsten hundert Lichtjahre. Eine große, bläulichweiße Sonne mit einem Gefolge von siebenunddreißig Planeten zog das Erdenschiff an.
    Es glitt näher, vorbei an sieben Planeten aus flüssiger Glut oder heißer Schlacke, kam zu den drei dicht benachbarten Planeten, die bewohnbar waren – und setzte seinen Flug nach kurzer Inspektion fort.
    Zurück blieben drei dampfende Dschungelplaneten, die in einander überschneidenden, exzentrischen Bahnen die heiße Sonne umkreisten, die sie geboren hatte. »Fast identische Drillinge«, sagte Gunlie Lester verdutzt in die Sprechanlage. »Morton, die Bahnebenen und die Axialneigungen dieser Planeten waren auf die Erfordernisse feuchtwarmer Dschungelwelten abgestimmt. Ich kann nicht glauben, daß das eine natürliche Zufälligkeit ist. Jemand erzeugt absichtlich solche Klimabedingungen und verändert zu dem Zweck Planetenbahnen. Wenn auch die nächste Sonne eine Dschungelwelt hat, sollten wir Nachforschungen anstellen.«
    Der vierte Stern war vom Typ und der Größe der Sonne. Von seinen drei Planeten kreiste einer in einem Sonnenabstand von achtzig Millionen Kilometern, eine dampfende Welt sumpfiger Dschungel und warmer

Weitere Kostenlose Bücher