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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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um Morton fluchten, als diese spärlichen Tatsachen bekannt wurden.
    »Tausend Lichtjahre!« rief Selenski, der Chefpilot. »So weit können wir nicht mal Radiosendungen ausstrahlen! Und die bewerfen uns aus der Entfernung mit Sauriern!«
    Ein anderer sagt: »Wirklich, Kommandant, ist es weise, angesichts solcher Demonstrationen den Kurs beizubehalten und sich darauf zu verlassen, daß der äußere Abwehrschirm schon irgendwie mit den zu erwartenden Angriffen fertig wird? Meiner Ansicht nach wäre das eine gefährliche Unbekümmertheit.«
    Morton wandte sich mißmutig um. Offene Kritik dieser Art hatte er bisher noch nie gehört, und er merkte, daß er sich darüber ärgerte. Er dachte: Ich bin aufgeregt und nervös, und wenn ich es bin, sind die anderen es auch.
    Er nahm seine Schultern zurück und reckte sich – eine instinkthafte Imponiergeste zur Unterstützung seiner Autorität. Dann trat er seinem Kritiker gegenüber, einem Elektronikingenieur namens Delber, der angesichts dieser Schaustellung prompt unsicher wurde. Morton sagte scharf:
    »Ist das Ihr Ernst?«
    Delber schluckte und sagte tapfer: »Wieso, j-ja. Keiner weiß, wer uns solche Brocken in den Weg wirft, aber es ist ein großes Ding, soviel ist klar. Ich denke, wir sollten hier etwas mehr Vorsicht walten lassen.«
    »Wissen Sie«, sagte Morton kalt, »daß der Abwehrschirm die wirksamste Verteidigungswaffe ist, die der Mensch je besessen hat? Entweder können wir uns in seinem Schutz unbesorgt bewegen, oder nichts sonst kann uns schützen.«
    Delber öffnete den Mund zu einer Erwiderung, aber Grosvenor kam ihm überraschend zuvor.
    »Dieser Schirm, Sir«, sagte er heftig zu Delber, »ist nicht nur mechanisch, sondern auch mathematisch fehlerlos. Er liefert eine endlose überlappende Serie; und das ist eine buchstäbliche Erklärung seiner Arbeitsweise.«
    Der Elektroniker verneigte sich ironisch zuerst vor Grosvenor, dann vor Morton. »Angesichts eines so leidenschaftlichen Arguments von einem, der über jeden Gegenstand alles weiß, gebe ich meine Opposition auf.«
    Grosvenor errötete, dann wurde er leichenblaß. Er machte kehrt und ging fort. Morton machte eine Bewegung, als wollte erfolgen, hielt sich aber zurück. Dies war nicht die Zeit, die Empfindlichkeiten eines jungen Nexialisten zu hätscheln. Ein Kriegsrat war die vordringliche Notwendigkeit des Augenblicks.
    Als die Männer versammelt waren, stand Morton hinter dem Steuerpult auf und begann seine Ansprache:
    »Wir sind hier unversehens in eine ziemlich schwierige Situation geraten, und wir werden noch tiefer hineingeraten. Ich brauche kaum zu erläutern, daß die Konfrontation mit einer galaktischen Zivilisation keinen Vergleich mit den früheren Gefahren von einzelnen Superbestien zuläßt.
    Im Moment sind wir sicher hinter unserem Abwehrschirm, aber Größe und Natur der Bedrohung zwingen uns zu einer Begrenzung unserer Ziele. Wir müssen herausfinden, warum wir gewarnt und zur Umkehr aufgefordert wurden. Wir müssen die Natur der Gefahr und die Intelligenz entdecken, die hinter ihr steht. Es ist möglich, daß wir bis zu einem gewissen Grad interpretieren können, was geschehen ist. Die Tatsachen sind rasch aufgezählt.«
    Er tat es mit knappen Worten: das immerwährende Wispern, die telepathische Warnung, die nur er gehört hatte, den Angriff auf die Kommandozentrale. Er endete: »Wie ich sehe, ist unser Chefbiologe von seiner Untersuchung der Drachen zurückgekehrt. Smith, können Sie uns etwas über die Art dieser Lebewesen sagen?«
    »Es sind urzeitliche Reptilien«, sagte Smith. »Die Erde hätte sie während der Karbonzeit hervorbringen können. Nach den zwei Gehirnen zu urteilen, die ich messen konnte, scheint auch ihre Intelligenz derjenigen unserer Saurier vergleichbarer zu sein.«
    Morton runzelte die Stirn. Endlich sagte er: »Gourlay sagte mir, daß diese Reptilien durch die zweite Raumkonstante transportiert wurden, weil sie uns noch lebend erreichen. Ich bin sicher, daß er uns sagen kann, wie sich dies auf unsere strategische Position auswirken wird. Sie haben das Wort, Gourlay.«
    Morton wartete, während Gourlay sich auf seinem Stuhl räkelte, sein Gesicht verzog und ihm einen mißmutigen Blick herüberschickte, bevor er sich aufrichtete und in seiner langsamen Art sagte: »Die zweite Raumkonstante ist nicht eigentlich ein zusammenhängendes Energiefeld, obwohl es eine Verwandtschaft gibt. Sie wissen alle, was Raum ist: eine Spannung in der Zeit; die uns

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