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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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weißlichen Bogen des äußeren Spiralarms zuhielt, sagte Chefpilot Selenski:
    »Und was nun?«
    Morton lächelte grimmig. »NGC fünfhundertachtundneunzig.«
    Selenski pfiff leise durch die Zähne. »Das sind eineinhalb Millionen Lichtjahre! Glauben Sie, es wird folgen?«
    »Es wird den Versuch machen. Die Alternative wäre ein willkürliches Übergreifen auf eine Galaxis eigener Wahl. Und das könnte unangenehme Folgen haben. Aber wir werden sehen ...«
    Drei Tage später, als die Galaxis wie ein riesiger, strahlender Diskus hinter ihnen lag, beobachteten sie durch Teleskope die schwache Nebelzunge eines Gasstroms, die in ihrer Sichtung hinausleckte und ihnen folgte. Schließlich wandte Morton sich vom Okular ab und nickte befriedigt.
    »Wir werden ungefähr ein Jahr auf diesem Kurs bleiben«, sagte er. »Dann können wir beruhigt abschwenken. Vorsicht ist immer gut, wissen Sie ...«
     

 
Die Entbehrlichen
     
1.
     
    Hundertneun Jahre nach dem Verlassen der Erde ging das Raumschiff »Hoffnung der Menschheit« in eine Umlaufbahn um Alta III.
    Am folgenden »Morgen« informierte Kapitän Browne die Schiffsladung von Kolonisten der dritten und vierten Generation, daß ein bemanntes Rettungsboot zur Planetenoberfläche hinabgelassen würde.
    »Jedes Mitglied der Gemeinschaft muß sich als ein nützliches Teil des Ganzen sehen«, sagte er ernst. »Dies ist der Tag, auf den unsere Vorväter, die vor so langer Zeit kühn zu neuen Grenzen aufbrachen, ihre Hoffnungen setzten. Wir müssen ihnen Ehre machen.«
    John Lesbee, in der fünften Generation an Bord, hatte ein Schwächegefühl im Magen, als er diese Worte hörte.
    Während er noch zu entscheiden versuchte, ob er das Signal für einen verzweifelten Akt von Rebellion geben sollte, machte Kapitän Browne die erwartete Ankündigung.
    Der Kommandant sagte: »Und ich weiß, daß Sie sich in diesem stolzen Augenblick freudig um ihn scharen werden.
    Wenn ich Ihnen sage, daß John Lesbee die Mannschaft führen wird, die die Hoffnungen der Menschheit in dieser abgelegenen Gegend des Raumes verkörpern wird. Und nun die anderen ...«
    Daraufhin nannte er sieben von den neun Personen, mit denen Lesbee konspiriert hatte, um an Bord die Macht zu ergreifen.
    Weil das Rettungsboot nur acht Personen faßte, erkannte Lesbee, daß Browne möglichst viele von seinen Feinden loswerden wollte. Er lauschte mit zunehmender Bestürzung, als der Kommandant alle Personen an Bord in den Versammlungssaal befahl. »Die Mannschaft des Rettungsbootes wird sich bei mir und den anderen Offizieren auf der Bühne einfinden. Sie wird Instruktionen erhalten, sich jedem fremden Raumfahrzeug zu ergeben, das sie zu stellen sucht. Sie wird mit Instrumenten ausgestattet, die es uns hier an Bord erlauben, alle Manöver der Abstiegsphase zu beobachten und das Stadium der technologischen Entwicklung zu bestimmen, das die dominierende Rasse dieses Planeten erreicht hat.«
     
    Lesbee eilte in seine Kabine auf dem Technikerdeck, weil er hoffte, daß Tellier oder Gantlin vielleicht zu ihm kommen würden. Er fühlte, daß ein Kriegsrat nötig sei, wie kurz er auch sein würde. Er wartete fünf Minuten, aber nicht ein Mitglied seiner Verschwörergruppe ließ sich blicken.
    Nichtsdestoweniger hatte er Zeit, ruhig zu werden. Sonderbarerweise war es der Geruch des Schiffes, der ihn am meisten beruhigte. Seit den frühesten Tagen seines Lebens waren die Gerüche von Energie und Öl und Metall ständige Begleiter.
    Er saß auf dem Stuhl, den er sonst zum Lesen verwendete, hatte die Augen geschlossen und atmete diese vertrauten Gerüche ein, und allmählich fühlte er die Furcht weichen. Er faßte wieder Mut.
    Lesbee erkannte klar, daß sein Plan zur Machtergreifung mit Risiken beladen war. Niemand würde sich Gedanken darüber machen, daß Browne gerade ihn zum Leiter der Erkundungsmission gemacht hatte. Ich bin, dachte Lesbee, wahrscheinlich der beste Techniker, den es bisher auf diesem Schiff gegeben hat. Browne Drei hatte ihn zum Lehrling gemacht, als er zehn gewesen war, und in den folgenden Jahren hatte er in den verschiedenen technischen Abteilungen gelernt. Und Browne Vier hatte seine Ausbildung fortsetzen lassen.
    Er lernte Überträgersysteme reparieren und elektronische Schaltkreise verdrahten. Das ganze kolossale Gewebe von Kommunikations- und Versorgungsleitungen im Innern der Wände wurde mit der Zeit zu einem Anhängsel seines Nervensystems.
    Während dieser Jahre der Arbeit und des Lernens war sein

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