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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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fingen sie Dzing und sein Prisenkommando.
    Wie Lesbee erwartet hatte, setzten die Karn ihre telepathische Kommunikation fort. Dzing meldete seiner Bodenstelle: »Ich glaube, wir haben das ziemlich gut gemacht.«
    Er mußte sofort Antwort von unten empfangen haben, denn er fuhr fast ohne Unterbrechung fort: »Ja, Chef. Wir sind jetzt Gefangene und werden die Ereignisse abwarten. Die Methode? Jeder von uns wird von einem Gerät gegen die Wand gedrückt, dessen Mittelstück pneumatisch den Konturen unseres Körpers angepaßt ist. Der Rahmen ist elektrisch magnetisiert und haftet an der Wand. Unsere Arme und Beine werden von Metallklammern festgehalten. Selbstverständlich können wir jederzeit entkommen, aber solche Aktionen sind natürlich für später ...«
    Lesbee war bestürzt über diese präzise Analyse; aber für Entbehrliche gab es kein Zurück.
    Er wandte sich zu seinen Männern. »Zieht euch an; dann fangt mit der Reparatur des Bootes an. Bringt alle Bodenplatten wieder an, ausgenommen die in G neun. Dort haben sie einige der Analogschaltungen durcheinandergebracht, und ich möchte selber dafür sorgen, daß sie richtig wiederhergestellt werden.«
    Als er sich angezogen hatte, korrigierte er den Kurs des Bootes und rief Browne. Nach einem Moment leuchtete der Videoschirm auf, und das Gesicht des fünfundvierzigjährigen Kapitäns blickte heraus.
    Browne sagte mürrisch: »Ich möchte Ihnen und ihren Leuten zu Ihrer Leistung gratulieren. Es scheint, daß wir einen kleinen technologischen Vorsprung gegenüber dieser Rasse haben und eine begrenzte Landung versuchen können.«
    Weil es niemals eine Landung auf Alta III geben würde, wartete Lesbee ohne Kommentar, während Browne in düsteres Grübeln versunken schien.
    Endlich regte sich der Kapitän. Er schien noch immer keine Entscheidung getroffen zu haben. »Mr. Lesbee«, sagte er, »Sie müssen verstehen, daß dies eine äußerst gefährliche Situation für mich – äh – und für diese gesamte Expedition ist.«
    Was Lesbee traf, als er diese Worte hörte, war, daß Browne ihn nicht an Bord des Schiffs zurückkehren lassen wollte. Aber er mußte an Bord kommen, um sein eigenes Ziel zu erreichen. Ich werde diese ganze Konspiration ans Tageslicht bringen und ein scheinbares Kompromißangebot machen müssen, dachte er. Er holte tief Luft, blickte gerade in Brownes Augen auf dem Bildschirm und sagte mit dem Mut eines Mannes, der mit dem Rücken zur Wand steht: »Mir scheint, Sir, daß wir zwei Alternativen haben. Wir können alle diese persönlichen Probleme entweder durch eine demokratische Wahl oder durch eine gemeinsame Schiffsführung lösen, wobei Sie einer der beiden Kapitäne wären und ich der andere.«
     
    Jeder anderen Person wäre die Bemerkung in diesem Zusammenhang abwegig und unverständlich vorgekommen, aber Browne verstand sofort. Ein Ausdruck höhnischer Feindseligkeit erschien in seinen Zügen, und er sagte: »Also lassen Sie die Maske fallen. Um so besser. Nun, lassen Sie sich sagen, Mr. Lesbee, daß niemals von Wahlen gesprochen wurde, als die Lesbee an der Macht waren. Und aus gutem Grund. Ein Raumschiff bedarf einer technischen Aristokratie, die es befehligt. Was eine gemeinsame Leitung betrifft, so würde das niemals funktionieren.«
    Lesbee nahm Zuflucht zur Lüge: »Wenn wir bleiben, werden wir wenigstens zwei Personen von gleicher Autorität brauchen – eine auf dem Boden und eine an Bord des Schiffes.«
    »Ich könnte Ihnen auf dem Schiff nicht trauen«, sagte Browne.
    »Dann bleiben Sie auf dem Schiff«, schlug Lesbee vor. »Alle diese praktischen Einzelheiten können ausgehandelt werden.«
    Der ältere Mann schien beinahe außer sich, so heftig waren seine Empfindungen in diesem Punkt. »Ihre Familie ist seit mehr als fünfzig Jahren von der Macht ausgeschlossen!« zischte er. »Wie können Sie immer noch glauben, daß Sie irgendwelche Anrechte hätten?«
    »Wie kommt es«, konterte Lesbee, »daß Sie immer noch wissen, wovon ich rede?«
    »Das Konzept erblicher Macht wurde vom ersten Lesbee eingeführt«, sagte Browne wütend. »Es war nie geplant.«
    »Aber Sie sind selbst ein Nutznießer erblicher Macht«, sagte Lesbee.
    Browne biß die Zähne aufeinander, daß seine Backenmuskeln anschwollen. »Es ist absolut lächerlich, daß die Regierung, die bei der Abreise des Schiffs an der Macht war – und deren Mitglieder längst tot sind –, jemanden mit dem Gedanken in eine Kommandoposition berufen haben sollte, daß seine

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