Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
unterbrechen.« Er wandte sich an Lesbee. »Was sollten wir nach Ihrer Meinung zuerst tun, John?«
    Lesbee war in einem Dilemma. Die ersten großen Zweifel waren ihm gekommen, die Möglichkeit, daß der andere es vielleicht aufrichtig meinte. Diese Möglichkeit war tun so beunruhigender, weil in wenigen Momenten ein Teil seines eigenen Plans enthüllt würde.
    Er seufzte mit der Erkenntnis, daß es in diesem Stadium kein Zurück mehr geben konnte. Wir werden die ganze Verrücktheit ans Tageslicht bringen müssen, dachte er. Erst dann können wir anfangen, das Übereinkommen als wirklich geschlossen zu betrachten.
    Laut sagte er: »Warum lassen Sie den Gefangenen nicht hier hereinbringen, wo alle ihn sehen können?«
    Browne nickte und gab einen entsprechenden Befehl, doch die Ausführenden brachten nicht den ganzen Käfig herein, wie Lesbee erwartet hatte; sie öffneten ihn, zogen Dzing heraus und trugen ihn mit der Begleitmusik klingelnder Handschellen herein, worauf sie sich zurückzogen. Befreit von den Energien, die seine Gedankenübertragung blockiert hatten, sendete der Karn sofort an seine Bodenstelle auf Alta III:
    »Ich war in einem Behälter gefangen, dessen Wände gegen Kommunikation energetisch aufgeladen waren. Ich werde jetzt versuchen, Zustand und Leistungsfähigkeit dieses Schiffes einzuschätzen ...«
    An diesem Punkt streckte Browne seinen Arm aus und schaltete die Übertragung ab. Nachdem er die Zuschauer an Bord so um ihre Unterhaltung gebracht hatte, wandte er sich anklagend zu Lesbee und sagte: »Erklären Sie Ihr Versäumnis, mich davon zu unterrichten, daß diese Lebewesen sich durch Telepathie verständigen.«
    Sein Ton war drohend. Eine Andeutung von Zornesröte kam in sein Gesicht.
    Es war der Augenblick der Entdeckung.
     
    Lesbee zögerte, und dann wies er einfach darauf hin, wie unsicher ihre persönlichen Beziehungen gewesen waren. Er endete freimütig: »Ich dachte mir, wenn ich es geheimhielte, würde ich vielleicht ein wenig länger am Leben bleiben, was gewiß nicht Ihre Absicht war, als Sie mich als entbehrlich fortschickten.«
    Browne schnappte: »Aber wie hofften Sie diese Sache für Ihre Zwecke nutzbar ...?« Er brach ab. »Lassen wir das«, murmelte er.
    Dzing sendete wieder:
    »In mancher Weise ist dies ein mechanisch sehr fortschrittliches Fahrzeug. Mit Atomenergie arbeitende Triebwerke sind zweckmäßig installiert. Die automatischen Maschinerien und Systeme arbeiten tadellos. Es gibt Ausrüstungen zur Errichtung eines massiven Energieschirms nach außen. Aber mir scheint, daß den Energieströmen dieses Schiffs etwas Fehlerhaftes eigen ist, das ich mangels Erfahrung nicht interpretieren kann. Ich will einige Daten geben, die das verdeutlichen können ...«
    Die Daten bestanden offenbar aus Messungen variabler Wellen. Lesbee folgerte aus den Zahlen, daß die Wellenlängen der Energieströme gemeint waren, die Dzing als »fehlerhaft« empfand.
    Er sagte beunruhigt: »Lassen Sie ihn lieber wieder in den Käfig stecken, während wir überlegen, wovon er redet und was er damit sagen will.«
    Browne rief die Männer herein, und sie packten Dzing und schleppten ihn wieder fort, während er unverdrossen sendete: »Wenn das zutrifft, dann sind diese zweibeinigen Wesen völlig unserer Gnade ausgeliefert ...«
    Aus!
    Browne schaltete die Sprechanlage wieder ein. »Es tut mir leid, daß ich die Sendung unterbrechen mußte, Leute«, sagte er. »Es wird euch interessieren, daß es uns gelungen ist, uns auf die Gedankenfrequenzen des Gefangenen einzustimmen und seine Rufe zu jemandem auf dem Planeten unter uns abzufangen. Das gibt uns einen Vorteil.« Er wandte sich zu Lesbee. »Meinen Sie nicht?«
    Browne gab keinerlei Besorgnis zu erkennen, während Lesbee von Dzing letzter Feststellung wie vor den Kopf geschlagen war. »... völlig unserer Gnade ausgeliefert ...« bedeutete ohne Zweifel genau das, was der Wortsinn sagte. Lesbee war betroffen, daß diese wichtige Bedeutung Browne entgangen zu sein schien.
    Der Kapitän sagte begeistert: »Ich finde diese Telepathie großartig! Sie ist eine wunderbare Abkürzung der Kommunikationswege. Was würde sie uns bringen, wenn wir unsere eigenen Gedankenimpulse hinreichend verstärken könnten! Vielleicht könnten wir das Prinzip des ferngesteuerten Landegeräts verwenden, das, wie Sie wissen, menschliche Gedanken auf einer sehr einfachen Ebene projizieren kann, wo gewöhnliche Energien durch das für die Landung benötigte starke Feld gestört

Weitere Kostenlose Bücher