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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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drohen. Einen von Kims Junkiefreunden gezwungenermaßen Umgang mit Max gewähren zu müssen, ist ein Albtraum. Ich will erst gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn er Max einfordern sollte.
     
    Als Dank für Janas wertvolle Hilfe habe ich ihr einen freien Abend mit Thomas zugesichert. Die beiden brauchen dringend ein paar Stunden für sich und mir macht es nichts aus, für einen Abend die Zwillinge zu betreuen. Zudem ist Max in Anwesenheit von anderen Kindern immer sehr ruhig und bestaunt mit großen Augen das laute Gewimmel.
    Mit Max in der Bauchtrage mache ich den beiden Abendbrot und verfrachte sie nach dem Sandmann ins Bett. Für eine Weile höre ich noch Gemurmel aus dem Kinderzimmer, doch die beiden reden sich schnell in den Schlaf. Lara werde ich wohl gleich wieder in Tims Bett finden, wenn ich noch mal nach ihnen sehe. Die Zwei haben eine so zuckersüße Geschwisterbeziehung. Gegen diese Einheit haben Jana und Thomas eigentlich gar keine Chance, da sie sich immer gegenseitig decken, wenn sie Mist gebaut haben.
    Völlig ausgelaugt von der emotionalen Berg- und Talfahrt der letzten Tage lehne ich mich mit Max, der immer noch in der Bauchtrage sitzt und friedlich eingeschlafen ist, auf der Couch zurück.
    Das Risiko ihn zu wecken, um ihn dort rauszunehmen, will ich gar nicht erst eingehen. Mit meiner Wange an sein duftendes Babyköpfchen gelehnt, schließe ich auch für einen Moment die Augen. Seine tiefen, entspannten Atemzüge beruhigen mich.
    Diese Stille hält allerdings nur so lange an, bis Sven vorsichtig an die Terrassentür klopft und mich zaghaft anlächelt. Den ganzen Abend habe ich den Gedanken verdrängt, dass er nur wenige Meter entfernt in der Einliegerwohnung seines Bruders lebt und heute vielleicht sogar Zuhause ist.
    Ich winke ihn zu mir, damit er sich die große Schiebetüre selbst öffnet. Als er einen Fuß ins Wohnzimmer setzt, lege ich einen Finger an die Lippen und zeige auf Max, der leise auf meiner Brust schnarcht.
    Sven hält einen großen Becher Eiscreme meiner bevorzugten Schokoladensorte hoch und sieht mich fragend an. Nach all den Jahren kennt er mich einfach viel zu gut.
    „Später“, flüstere ich ihm zu.
    Mit einem Nicken bringt er das Eis in den Gefrierschrank in der Küche. Auf leisen Sohlen kommt er wieder zurück und setzt sich vorsichtig neben mich. Er legt seinen Kopf auf die Lehne der Couch und beobachtet uns.
    „Hey“, flüstert er und lächelt.
    „Selber hey“, antworte ich. Der Wunsch ihn anzufassen ist so stark, dass es schon fast körperlich wehtut.
    „Wie geht es dir?“, fragt er und beobachtet grinsend Max, der im Schlaf heftig an seinem Schnuller saugt.
    „Gut wäre übertrieben, aber es spielt sich langsam ein. Jana hat mir wahnsinnig geholfen und mir erst mal ein paar Sorgen abgenommen.“
    „Das ist schön.“ Seufzend schließt er die Augen.
    „Wie geht es dir, Sven? Du siehst müde aus. Hast du dich schon wieder eingelebt?“
    Max wimmert leise vor sich, beruhigt sich aber gleich wieder, als ich ihm meine Hand auf den Rücken lege.
    Langsam öffnet Sven die Augen und sieht mich traurig an.
    „Die Wohnung nebenan ist okay, aber nichts auf Dauer. In einer Woche fange wieder in meinem alten Job an.“
    Er zuckt mit den Schultern, als wäre er an all dem nicht beteiligt.
    Behutsam schnalle ich mir die Gurte der Bauchtrage ab, um Max neben mich zu legen. Auf Dauer ist diese Position nichts für meinen Rücken. Vorsichtig hebe ich ihn von meiner Brust, doch er fängt schon wieder an zu murren.
    „Kann ich dir helfen?“, fragt Sven.
    „Wenn du nur kurz aufpassen würdest, dass er nicht von der Couch rollt, das würde mir schon helfen. Ich muss seine Flasche vorbereiten. Wenn er wach wird, dann hat er auch sofort Hunger.“
    „Kein Problem, Baby.“
    Erschrocken über seine Verwendung des eigentlich vertrauten Kosenamens, atmet er scharf ein. Ohne darauf einzugehen, stehe ich auf und überlasse ihm meinen Platz. Ich weiche seinem Blick aus, als ich an ihm vorbei gehe. So vertraut sich all das doch anfühlt, kann ich es jetzt nicht an mich ranlassen. Es ist einfach zuviel. Wie soll ich einem Baby gerecht werden und gleichzeitig noch eine Beziehung aufbauen? Mein Verstand sagt mir, dass unsere Beziehung schon einen ziemlich stabilen Sockel hat, doch das ändert nichts daran, dass mich der Gedanke alleine momentan schon überfordert.
    Die Milch braucht ein paar Minuten, bis der Flaschenwärmer sie auf die richtige Temperatur aufgeheizt hat. Es

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