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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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kennt ihn nicht«, hob Camacho hervor, wobei er einen bedenklichen Blick auf Samantha warf, die auf dem Boden saß und zitterte. Mit einem Mann konnte er es jederzeit aufnehmen, aber mit Frauen kannte er sich nicht aus, am allerwenigsten mit Frauen, die bewaffnet waren. Und diese Frau jagte ihm Angst ein. Sie hatte bereits seinen Freund erschossen, ohne mit einer Wimper zu zucken. »Ist sie loca?«
    »Nein. Und es ist auch kein Wunder, dass sie ihn nicht erkannt hat. Ihr habt ihn bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet«, erwiderte Lorenzo kalt. »Ganz nebenbei, Señor , sie ist diejenige, die sie zu sein behauptet. Und sie kannte diesen Mann sogar sehr gut. Doch ihre Gefühle für ihn ... « Lorenzo zuckte die Achseln. »Ich kann es nicht ... «
    »Sei still, Lorenzo! Du redest zuviel!«
    Er grinste und sah Samantha an, die ihn auf die vertraute Weise böse anfunkelte. Sein Grinsen wurde breiter. Er hatte schon gefürchtet, allein mit den Männern fertig werden zu müssen, weil sie vollständig zusammengebrochen war. Er wußte, dass es besser war, wenn sie aufgebracht war. Dann verlor sie wenigstens nicht wieder ihre Selbstbeherrschung. Und er wußte, wie er sie aufbringen konnte.
    »Das war nur so eine Vermutung, Sam«, sagte er unschuldig. »Verstehst du, ich bin verwirrt. Du behauptest, ihn zu hassen, und trotzdem ... «
    »Jetzt halt den Mund, du verdammter Kerl! « schrie Samantha. Sie zog sich auf die Füße. In ihrem Gesicht fehlte nach wie vor jede Spur von Farbe, und ihre Augen waren wild und glasig, als sie sich zu den Männern am Feuer wandte. »Ihr elenden Schurken! « zischte sie. Dann schien sie wieder in sich zusammenzusacken. »Ich wollte mit eigenen Augen sehen, dass ihm genau das widerfährt. Das habe ich ihm schon lange gewünscht.«
    »Ist alles in Ordnung, Sam?« rief Lorenzo mit scharfer Stimme.
    Sie stürzte mit funkensprühenden Augen auf ihn zu. Der Zorn bot ihr Erleichterung, und Samantha gab sich ihm hin. Das nahm ihren Schuldgefühlen einen Teil der Grässlichkeit . »Sorg nur dafür, dass sie nicht in meine Nähe kommen, Lorenzo. Ich werde ihn losschneiden, und wenn einer von ihnen auch nur einen Schritt auf mich zu macht, dann erschießt du ihn.«
    » Lässt du sie so davonkommen, Nate?« fragte Ross kampflustig.
    Samantha drehte sich um und richtete ihre Waffe auf den massigen Texaner. Er riss die Augen auf, und jemand stieß einen Pfiff des Erstaunens über ihr langsames, gezieltes Handeln aus. Doch Ross fühlte sich provoziert und zog seine Waffe. Sie ließ ihn den Colt mit dem langen Lauf aus dem Halfter ziehen und schoss ihn dann aus seiner Hand.
    »Wenn Sie noch einmal den Mund aufmachen, Mister, dann werden das die letzten Worte sein, die Sie je sprechen«, sagte Samantha eisig zu ihm. »Dasselbe gilt auch für den Rest von euch. Und Sie, Señor «, sagte sie, während sie Camacho mit ihrer Waffe ein Zeichen gab, »Sie werden mir helfen.« Er starrte sie an, und sie fauchte: »Comprende?«
    Der Mexikaner trat vorsichtig näher. Sich zu nah an eine verrückte Frau zu begeben - das war so ungefähr das letzte, was er wollte.
    Samantha trat zurück und bedeutete Camacho, Hank loszuschneiden. Sie hielt ihre Waffe auf ihn gerichtet und war auf alles ge fasst , was er mit dem Messer hätte anrichten können, das er aus seinem Gürtel zog. Doch er schnitt Hank ganz einfach los, stützte ihn dabei mit seinem Körper ab und ließ ihn behutsam auf den Boden gleiten.
    »Sein Pferd. Wo ist es?« fragte sie.
    »Hinter der Scheune. Ich gehe es holen.«
    »Nein. Sie bleiben hier, damit mein Freund Sie im Auge hat.«
    Samantha hatte weiche Knie. EI Rey war noch gesattelt. Sie führte ihn zu Hank. Dann sah sie wie hypnotisiert in das Gesicht, das sie nicht erkannte.
    »Wie sollen wir ihn in die Stadt bekommen, Sam?«
    Sie blickte in das dunkle, forschende Gesicht auf, und die Frage brachte sie dazu, ganz allmählich wieder klar zu denken. »Ich weiß es nicht. Es gibt keinen Wagen, und wir haben auch keine Zeit, eine Tragbahre anzufertigen. Er wird mit dir reiten müssen, Lorenzo. EI Rey kann euch beide tragen - wenn du Hank stützen kannst.«
    »J a, das geht.«
    »Du muss t ihn aufrecht halten«, warnte sie Lorenzo. »Ich glaube, dass er gebrochene Rippen hat. Alle ... diese Quetschungen. Ich will nicht, dass er auf diesen Stellen liegt und durchgerüttelt wird.«
    »Ich sorge dafür, dass es ein sanfter Ritt für ihn wird.«
    »Ich weiß, dass du auf pass t. Es ist nur... sieh ihn doch an,

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