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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ich vertraue jedem einzelnen von ihnen.«
    »Das sollten Sie aber nicht tun, Señorita . Sie kennen mich doch gar nicht.«
    Er sagte das so ernst, dass sie einen Schritt zurücktrat und nach ihrer Handtasche griff. Wenn es sein muss te, hatte sie ihren neuen Derringer greifbar. Sie hatte den Derringer kurz nach dem Tag gekauft, an dem Tom Peesley sie belästigt hatte. Eine zweischüssige Pistole war besser als der sechsschüssige Revolver.
    »Wollen Sie damit sagen, dass ich Ihnen nicht trauen sollte, Señor ?« fragte sie schmeichlerisch. .
    »Ich sage nur, dass ich ein Fremder bin und dass Sie Fremden nicht trauen sollten. Aber lassen Sie sich jetzt von mir versichern, dass Sie mir tatsächlich trauen können.«
    Sie grinste ihn an. »Wenn man Ihren Rat bedenkt, sind die Vergewisserungen eines Fremden so gut wie keine Vergewisserungen.«
    Er lachte herzlich, ein tiefes, warmes Lachen. »Ah, die Señorita ist nicht nur bella, sondern zugleich auch noch sabia.«
    Samantha neigte ihren Kopf zur Seite und entschloss sich, unwissend zu tun. »Und was soll das heißen?«
    Er streckte eine Hand aus, wie um ihre Wangen zu berühren, doch er überlegte es sich sogleich anders und ließ diese intime Geste bleiben. » Dass Sie weise und schön zugleich sind.«
    »Oh, vielen Dank«, antwortete sie. Sie lächelte vor sich hin, denn er hatte sie nicht belogen. Sie verstand Spanisch ausgezeichnet.
    Es war ein Spiel, das sie mit Leuten spielte, die nicht wussten , dass sie die Sprache fließend sprach. Es war eine sichere Probe für die Ehrlichkeit ihres Gegenübers. Hank Chavez hatte den Test bestanden.
    Sie hatte sich bereits vor einer Weile eingestanden, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Sie fühlte sich magnetisch von seiner Männlichkeit angezogen, doch sie war sich nicht sicher, woher das kam. Gewiss , er sah gut aus, aber sie hatte andere gutaussehende Männer kennengelernt, und nicht nur sein Äußeres war attraktiv. Hank hatte noch etwas anderes an sich, etwas Gefährliches. Konnte es ein Hauch des Verbotenen sein? Trotz seines Lächelns und seiner lachenden Augen gab es auch seine andere Seite, und sie hatte sie gesehen. Fürchtete sie sich denn nicht ein wenig vor dem, was sie sah?
    »Gestatten Sie mir, Sie zum Haus zurückzubegleiten, Señorita ?«
    »J a, vielen Dank. Ich bin ohnehin fertig.«
    Er setzte den Hut verwegen schief auf, hob die Lampe auf und nahm ihren Arm. Seine Hand auf ihrem Ellbogen war warm. Seine Schulter berührte die ihre fast, und seine Nähe kostete Nerven.
    »El hombre Allston, was bedeutet er Ihnen?« fragte er unvermittelt. Die plumpe Frage verblüffte Samantha, doch sie fühlte sich nicht beleidigt. Hatte sie ihn denn nicht genauso dreist ausgefragt, als sie in der Kutsche saßen? Dennoch wußte sie nicht, wie sie die Frage beantworten sollte. Sie wollte ihm nichts von ihren Gefühlen für Adrien erzählen.
    »Er ist mein Reisebegleiter. Er und seine Schwester. Ich bin mit Jeannette zur Schule gegangen, und wir sind gute Freunde geworden.«
    Hank war sich im Moment zu sehr über seine begehrlichen Gelüste im klaren, um Samanthas Zögern und ihre Ausflüchte zu bemerken. Sie hatte seine Frage nicht beantwortet, nicht wirklich, denn ein Verlobter konnte ebenso gut ein Begleiter sein. Ein Liebhaber konnte ein Begleiter sein. Doch darüber machte er sich keine Gedanken. Er konnte nur noch daran denken, wie sehr er diese Frau begehrte.
    Sie war ihm so nah, dass er den Duft ihres Haares riechen konnte. Es roch nach Rosen und wenn er sich ein wenig dichter an sie schmiegte, konnte er ...
    Wie konnte er auf solche Gedanken kommen? Er hatte sie an diesem Tag erst kennengelernt. Sie war eine Dame und würde erwarten, dass man sie als solche behandelte. Oh, wäre sie doch keine Dame gewesen. Zwei Sekunden, und ich würde sie hier auf den Boden ziehen, waren Hanks teuflische Gedanken.
    Viel zu schnell erreichten sie das Haus, und er muss te ihren Arm loslassen. Nicht einmal diese unschuldige Berührung war ihm jetzt noch möglich.
    Sie ließ ihn stehen, um sich einen Teller zu holen, und Hank folgte ihr eilig. Dann setzte er sich ihr gegenüber an einen leeren Tisch. Die anderen hatten schon gegessen. Jeannette Allston schlief auf einem Stuhl am Feuer. Ihr Bruder und Mr. Patch hatten sich auf Bänken ausgestreckt, und der Kutscher sah nach den Pferden.
    Hank war allein mit Samantha Blackstone - und doch nicht allein mit ihr. Er wollte mehr über sie wissen. Er wollte alles wissen. Por Dios! Was

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