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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Dann entfernte er sich, um sich auf einer Bank auszustrecken, die weit von ihr weg stand, und wieder einmal entspannte sie sich. ja, er war ein Gentleman. Wenn ihr Plan ausgeführt war und sein Ziel erreicht hatte, würde es nicht zu erbitterten Gefühlen kommen. Dessen war sie sich sicher.
     

7
    Vier Tage lang waren Samantha und Hank die einzigen in der Kutsche, die sich unterhielten. Mr. Patch fiel gelegentlich in ihr Gespräch ein, doch Jeannette fühlte sich ausgeschlossen, wenn sie nicht gerade über den Osten sprachen, und sie sprachen auch über den Osten. Sie sprachen überhaupt über vieles. Samantha ließ Hank nicht wissen, wer ihr Vater wirklich war oder wo sie lebte. Sie wich geschickt allen Einzelheiten aus, und er drängte sie nicht.
    Sie unterhielten sich über England, und er erzählte ihr von Spanien und Frankreich, denn dort war er zur Schule gegangen. Das war der Punkt, an dem Adrien sich in das Gespräch einmischte.
    Es klappte! Adrien sah sie häufig komisch an, und mehrfach ertappte sie ihn dabei, dass er Hank fast glimmend ansah. Und Hank Chavez verlor sein Interesse an ihr nicht. Er war aufmerksam und verwöhnte sie.
    Am achten Tag fuhr die Postkutsche früh abends in Trinidad ein. Sie hatten bereits fast zweihundert Meilen zurückgelegt, und weitere fünfundsiebzig Meilen lagen vor ihnen.
    Adrien und Jeannette beschlossen, gleich im Rasthaus zu übernachten. Sie sparten auf jede erdenkliche Weise Geld. Adrien hatte zuviel für seine Gerätschaften für die Mine ausgegeben. Samantha erbot sich, den beiden Hotelzimmer zu zahlen, doch sie lehnten stolz ab. Samantha schüttelte den Kopf. Sie hatte gewusst , dass die beiden ablehnen würden. Seit die drei über Geld gesprochen hatten, war die Situation zwischen Jeannette und ihr angespannt. Jeannette war durch dieses Thema vor den Kopf gestoßen und zahlte seither beharrlich alles selbst. Samantha war außer sich. War Adrien denn nicht klar, dass er ein reicher Mann sein würde, sobald er mit ihr verheiratet war? War ihm denn das Wohlbefinden seiner Schwester völlig gleich? Jeannette war es nicht gewohnt, zu knausern oder gar in Absteigen am Wege zu übernachten.
    Die Ranch ihres Vaters um fasst e Tausende von Morgen in Mexiko und erstreckte sich über weitere Tausende von Morgen jenseits der texanischen Grenze. Er hatte mehr Land, als er bewirtschaften konnte, doch er nutzte einen großen Teil des Landes. Neben der Viehzucht baute er in den fruchtbaren Tälern östlich der westlichen Sierra-Berge Getreide an, und seine beiden Kupferminen machten ihn jährlich reicher. Wenn Adrien all dies bloß gewusst hätte. Aber sie sprach nicht über ihren Reichtum, und daher war es möglich, dass er nichts davon wußte. Die Allstons wussten lediglich, dass ihr Vater eine Ranch in Mexiko hatte. Vielleicht setzten sie eine Ranch nicht mit Reichtum gleich. Adrien würde staunen, wenn sie heirateten und sie es ihm endlich offen sagen konnte.
    Hank begleitete Samantha zum Hotel. »Werden Sie heute mit mir zu Abend essen?« fragte er, ehe er sie auf einem Treppenabsatz zurückließ. Als sie nickte, griff er nach ihrer Hand und drückte sie. Dann ließ er sie los. »Ich hole Sie in einer Stunde ab.« Er ging in sein Zimmer.
    Samantha weichte sich lange in einem kleinen Holzzuber ein und grübelte über diese vertraute Geste nach. Es wäre ihr lieb gewesen, wenn Adrien es gesehen hätte, aber da Hank und sie allein gewesen waren, bereitete ihr diese Geste Unbehagen.
    Sie hoffte, dass Hank sich nur mit ihr amüsierte. Es wäre nicht angebracht, wenn er es ernst mit ihr meinen sollte. Sie mochte ihn, aber sie liebte Adrien, und sie war nicht so wankelmütig, leichtfertig ihre Gefühle an einen anderen zu vergeben - auch nicht für einen so gut aussehenden, galanten Mann. Mehr als zwei Jahre hatte sie davon geträumt, Adriens Frau zu werden, und ihn würde sie auch heiraten.
    Hank stand um Punkt sechs Uhr vor ihrer Tür, wie versprochen. Er hatte gebadet und sich rasiert, und er trug einen Anzug. Rock und Hose waren schwarz, doch die gestreifte Satinweste war in zwei Brauntönen gehalten. Dazu trug er ein weißes Rüschenhemd. Er sah großartig aus. Konnte er diese Kleidungsstücke in seine Satteltasche gestopft haben? Unmöglich. Wahrscheinlich hatte er sie sich gerade eben erst gekauft.
    »Sie sehen magnifica aus.« Hank machte ihr dieses Kompliment, als er ihr graues Kleid aus Merinowolle mit der dazu passenden Jacke sah, die schwarz einge fasst war.
    Samantha

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