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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Widerstreben ließ sie die Waffe los.
    »Was wollen Sie?« rief sie wütend und verzweifelt.
    »Sie, Señorita «, sagte der Mann mit dem Umhang gelassen. Dann wandte er sich an seinen Gefährten. »Nimm dem Dummkopf die Waffe weg, Diego, und gib ihm die Nachricht, die er überbringen soll.« Er sah Samantha wieder an und erklärte: »Unsere Aufgabe war es, Sie zu finden und Sie mitzunehmen.«
    Sie sah mit aufgerissenen Augen zu, wie derjenige, der auf Ramón geschossen hatte, ihm die Waffe abnahm und einen zusammengefalteten Zettel in sein Jackett steckte. Eine Nachricht. 0 Gott! EI Carnicero hinterließ Nachrichten.
    Samantha schüttelte ungläubig den Kopf. »Wer hat euch gesagt, dass ihr mich schnappen sollt?«
    »El jefe.«
    Der Anführer. Aber wer war dieser Anführer? fragte sie sich, und der Mexikaner grinste. »EI Carnicero. Er hat den Wunsch, Sie eine Weile zu Gast zu haben, Señorita Kingsley.«
    Als sie hörte, dass er ihren Namen aussprach, bestätigten sich ihre schlimmsten Ängste . Sie kannten sie. EI Carnicero hatte die Gegend also doch nicht verlassen. Ihr Vater hatte recht gehabt. Warum hatte sie nicht auf ihn hören können?
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Si«, entgegnete er gelassen.
    Daraufhin sprang Samantha auf die Füße und rannte in Panik den Hügel hinunter. Der Mexikaner konnte sie spielend einfangen, doch beide fielen hin und rollten ein paar Meter, ehe sie gebremst wurden.
    »Verdammter Kerl!« fauchte Samantha, während sie ausspuckte. »Ich gehe nicht mit!« schrie sie. »Ich weigere mich!«
    »Wir verschwenden hier nur unsere Zeit, mujer«, erwiderte er barsch. Er riss sie auf die Füße.
    Seine Hand umklammerte ihren Arm in einem erbarmungslosen Griff. Sie konnte sich nicht losreißen. Auf dem Hügel geleitete der dritte Mann sie zu einem prächtigen weißen Hengst und befahl ihr aufzusteigen. Samantha blieb stehen. »Vielen Dank, aber ich reite mein eigenes Pferd«, sagte sie zynisch.
    »El jefe hat sein eigenes Pferd für Sie geschickt, Señorita Kingsley. Sie werden EI Rey reiten.«
    EI Rey. Der König. Der Name war passend. Der Hengst wirkte majestätisch. Die Farbe erinnerte sie an Princesa. Er hätte einen guten Gefährten für die Paarung mit ihr abgegeben. Für einen Schlachter war er zu schön.
    »Steig jetzt auf. Sonst muss ich dich in den Sattel heben«, sagte der Mann mit dem Umhang.
    »Ich sehe nicht ein, warum ich nicht mein eigenes Pferd reiten kann«, fauchte Samantha erbost.
    »Wenn Ihr Pferd ohne Sie nach Hause kommt, wird Ihr Vater leichter verstehen, was los ist«, erwiderte der Mann. Dann grinste er. »Außerdem können Sie es als eine Ehre betrachten, EI Rey zu reiten. EI Carnicero schätzt dieses Pferd hoch. Es hat ein Vermögen gekostet. Verstehen Sie, eljefe erweist Ihnen eine besondere Großzügigkeit, indem er Ihnen diesen Hengst zur Verfügung stellt. Er wünscht, dass Sie sich über diese Ehrenbezeigung im klaren sind, damit Sie sich nicht fürchten.«
    Es gelang Samantha, spöttisch zu lachen. »Ich fürchte mich nicht.« Sie stieg auf das großgewachsene Tier und riss dem Mann die Zügel aus der Hand. »Weshalb sollte ich mich fürchten?« fügte sie zuversichtlich hinzu. »Schließlich habt ihr mir die Mittel in die Hand gegeben, euch zu entkommen.« Sie grub dem Tier ihre Fersen in die Flanken und stürmte den Hügel hinunter. Doch sie hatte den Fuß des Hügels noch nicht erreicht, als ein schrilles Pfeifen den Hengst so abrupt anhalten ließ, dass sie fast über seinen Hals geflogen wäre. Dann stand der Mexikaner neben ihr, nahm ihr lachend die Zügel aus der Hand und führte den Hengst wieder auf den Hügel.
    »Wissen Sie jetzt, warum EI Rey so wertvoll ist?« fragte er stolz.
    »Ich weiß jetzt, warum ich ihn reiten soll«, erwiderte sie erbittert. Ihre Augen sprühten Pfeile.
    Die beiden anderen Männer stiegen auf, doch sie ritten noch nicht los. Sie stöhnte, als sie den Grund der Verzögerung erkannte. Ihre Eskorte hatte sie endlich eingeholt. Jeder der Banditen richtete ein Gewehr auf die herannahenden Vaqueros.
    Samantha war außer sich. »Wenn ihr einen meiner Männer erschießt, dann wird es mir irgendwie gelingen, diesem Tier den Hals zu brechen. Glaubt ihr, dass euer Boß sich freut, wenn ihr ohne sein kostbares Pferd zurückkommt?«
    Der Bandit mit dem Umhang funkelte Samantha mit zornigen schwarzen Augen an, doch er ließ seine Waffe sinken. Aber jetzt richtete er sie auf Samantha. Ihre vierköpfige Eskorte war gerade am Fuße des

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