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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Wenn Tonkin zu Ohren gekommen wäre, dass seine vermeintliche >große Bande< in dieser Nacht eine Fracht übernahm, wäre das gesamte Steueramt von Hunstanton mit Mann und Maus am nördlichen Strand aufgekreuzt. Stattdessen hatte er nur einen kleinen Trupp losgeschickt, der in dem Gebiet seiner Besessenheit patrouillieren sollte. Sie hatten lediglich einen Zufallstreffer gelandet.
    Vor ihm in der Dunkelheit erhob sich Cranmer Hall. Kits Heim lag schlummernd inmitten dunkler Gärten, so friedlich und Sicherheit versprechend. Vor der Treppe zum Eingang hielt Jack an. Kit in den Armen, glitt er aus dem Sattel. George band seinen Braunen an einem Strauch neben der Zufahrt an und eilte hinzu, um Champions Zügel zu ergreifen.
    »Wenn ich drinnen bin, führe ihn bitte noch in den Stall, bevor du heimreitest«
    George nickte und führte den Grauen fort.
    Jack stieg die Stufen empor und wartete auf George. Als er zurückkam, deutete George mit unbewegter Miene auf den großen messingenen Türklopfer. »Weck sie auf.«
    Mit einer Grimasse tat George, wie ihm geheißen. Auf sein Klopfen folgten eilige Schritte. Riegel wurden zurückgeworfen, die schwere Tür öffnete sich. Am Fuß der Treppe drückte George sich in die Schatten. Jack hingegen trat furchtlos über die Schwelle.
    »Eure Lady hatte einen Unfall.« Jack musterte die vier verschreckten Gesichter vor ihm und verweilte auf dem ältesten, würdigsten Kandidaten, den er für Cranmers Butler hielt. »Ich bin Lord Hendon. Weckt unverzüglich Lord Cranmer auf. Sagt ihm, seine Enkeltochter ist verletzt. Ich erkläre ihm alles, sobald ich sie in ihr Zimmer gebracht habe. Wo sind ihre Räume?« Schon während er sprach, schritt er selbstbewusst zur Treppe. Er drehte sich tun, zog die Augenbrauen hoch und betete, dass der Butler, wie es sein Beruf verlangte, die Ruhe bewahrte.
    Jenkins war der Anforderung gewachsen. »Ja, Mylord. Henry führt Euch zu Lady Kathryns Räumen. Ich werde unverzüglich ihre Zofe schicken.«
    Jack nickte und war froh, sich nicht irgendwelchen kopflosen Bediensteten gegenüberzusehen. »Ich habe bereits nach Dr. Thrushborne geschickt. Er müsste jeden Augenblick eintreffen.« Er schickte sich an, die Treppe hinaufzusteigen, und Henry eilte ihm, einen Kerzenleuchter in der Hand, voraus.
    Jenkins folgte ihnen. »Gut, Mylord. Ich sorge dafür, dass einer der Männer ihn in Empfang nimmt. Ich werde zunächst Lord Cranmer über den Vorfall informieren.«
    Jack nickte und folgte Henry einen dunklen Flur entlang in einen der Flügel des Schlosses. Der Diener blieb vor einer Tür ziemlich am Ende stehen und warf sie auf.
    In Sorge wegen Kits durchnässter Kleidung richtete sich Jacks Blick sogleich auf den Kamin. »Macht Feuer. So schnell Ihr könnt.«
    »Jawohl, Mylord.« Henry machte sich andie Arbeit.
    Jack trat ans Bett, kniete sich auf die weiße Bettdecke und legte Kit behutsam hin. Ganz vorsichtig zog er die Arme unter ihr vor, richtete das Kissen unter ihrem Kopf und arrangierte es so, dass es ihre verletzte Schulter polsterte. Dann trat er einen Schritt zurück. Er versuchte verzweifelt, Herr über seine Gedanken zu werden. Er hatte den Krieg hautnah erlebt; zweimal wäre er beinahe gestorben. Doch die lähmende Angst, die ihn jetzt in den Klauen hielt, war schlimmer als alles, was er je erlebt hatte. Den Gedanken, Kit könnte nicht überleben, verbannte er aus seinem Kopf, dieser Möglichkeit konnte er sich einfach nicht stellen. Er schöpfte tief und zitternd Luft und bemühte sich uni Konzentration auf das Hier und Jetzt, auf die unmittelbar bevorstehenden Aufgaben. Die nächsten Stunden würden entscheidend sein. Kit musste leben. Und sie
    musste vor den Folgen Ihres Tuns bewahrt werden. Das Wichtigste zuerst. Er musste sie von ihren durchnässten Kleidern befreien.
    Jack überprüfte, wie weit Henry mit seiner Arbeit fortgeschritten war. Im Kamin flackerte ein Feuer und erfüllte den Raum mit Licht und Wärme. »Sehr schön. Geht jetzt bitte und weckt die Zofe.«
    Henry riß die Augen auf. »Elmina?«
    Jack sah ihn finster an. »Miss Kathryns Zofe.« Er nickte dem Mann verabschiedend zu und fragte sich, was es denn mit dieser Elmina wohl auf sich haben könnte.
    Henry schluckte krampfhaft und sah höchst unglücklich aus, ging schließlich aber doch.
    Jack stapfte vor dem Feuer auf und ab und rieb seine Arme, um wieder Gefühl und Kraft in ihnen zu spüren. Als Elmina einfach nicht auftauchen wollte, ging er Flüche knirschend wieder an Kits

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