Ungezähmt: Die Katze (German Edition)
schlafend ließ er alles
widerstandslos über sich ergehen.
Kathryn flößte ihm bei
jeder Rast Wasser und das ekelhafte, bitter schmeckenden Gesöff ein.
Inzwischen war er aber
die meiste Zeit ohnehin bewusstlos.
In der Morgendämmerung
erwachte er mit einem ungeheuren Druckgefühl und bewegte sich unruhig.
„Was ist?“, hörte er
den Burschen hinter sich fragen. Seine Stimme klang erschöpft und ausgezehrt.
„Ich muss… schiffen“,
murmelte er.
Kathryn zügelte Dawn
ruckartig, was Gideon aufstöhnen ließ. Michael und die anderen wendeten und
kehrten zu ihr zurück. Wortlos ließ sie sich aus dem Sattel gleiten und auf
Michaels fragenden Blick nickte sie zu Gideon. „Er braucht nen Baum.“
Michael brach in Lachen
aus. Auf ihren finsteren Blick hin zog er Gideon aus dem Sattel und gemeinsam
mit Gordon schleifte er ihn in den Wald. Im Gehen drehte er sich zu ihr um und
rief amüsiert: „Such dir auch einen.“
Nachdem sie in der
entgegengesetzten Richtung ein Gebüsch gewässert hatte, fütterte sie die Pferde
und wusch sich das Gesicht. Das Knacken von Zweigen warnte sie und schnell zog
sie wieder die Kapuze über den Kopf. Viel zu schnell war die Pause vorbei.
Gideon war trotzdem dankbar,
egal wie kurz die Pause gewesen war. Er war einfach nur buchstäblich
erleichtert. Der Bursche wischte ihm das Gesicht mit einem feuchten Lappen ab,
während zwei der Männer ihn auf den Beinen hielten.
Sie hievten ihn wieder
auf das Pferd und dirigierten ihn dann neben einen umgefallenen Baumstumpf. Nur
wenige Augenblicke später zog sich der Bursche mit einer geschmeidigen Bewegung
hinter ihm in den Sattel.
Er griff um ihn herum
nach den Zügeln und Gideon sträubten sich schon wieder die Nackenhaare.
Dann streifte sein Atem
sein Ohr und Gideon nahm einen leichten Duft nach Minze und Lavendel wahr.
Er verlor bestimmt den
Verstand oder es lag am Fieber.
Es überlief ihn heiß
und kalt, sein Puls beschleunigte sich und das Blut rauschte ihm in den Ohren.
Er spürte, wie sich eine Erektion bemerkbar machte. Und das hatte nichts mit
dem Fieber zu tun.
Oh, verdammt und zum
Teufel, wie peinlich!
Gott sei Dank saß er
schon im Sattel.
Dieses Mal war er fast
froh, als er wieder weg dämmerte und die Stunden zu Minuten verschmolzen.
Bei jedem
Aufsitzen, nach jeder Rast, erfasste ihn die selbe beschämende Erregung und er
fragte sich in einem der wenigen wachen Augenblicke, was zum Teufel in dem
ekelhaften Gebräu stecken mochte, das er immer wieder eingeflößt bekam. Ganz
sicher lag diese seltsame Reaktion an dem Gesöff.
Kurz vor
Sonnenuntergang machten sie eine verlängerte Rast an einem Flüsschen, die
Pferde wurden abgesattelt und trocken gerieben.
Liebevoll wurde Gideon
zum Wasserlassen in den Wald geschleift.
Zurück an dem kleinen
Lager, wurde er an einen Baum gesetzt und beobachtete benebelt, wie die Männer
sich rasch im Fluss wuschen. Christopher fiel auf zwischen den großen Männern,
denn er war klein und schlank, ein wenig blass, kurz, man sah ihm an dass er ein
adeliger Junge war.
Dann spürte er eine
kühle Hand an seiner Stirn und wandte sich dem Burschen zu, der wie aus dem
Nichts plötzlich neben ihm stand. Er sagte nichts, aber selbst Gideon bemerkte,
dass der Bursche zutiefst besorgt war. Offensichtlich um ihn, denn er kramte in
einer der Satteltaschen und förderte eine Bahn Leinenstoff zutage.
Kathryn war in der Tat
besorgt, denn sein Fieber ließ sich einfach nicht zügeln, trotz der Menge an
Weidenrindensud, den sie ihm eingeflößt hatte. Rasch trat sie mit dem Stoff an
den Fluss und wandte sich dezent von den inzwischen nackten Männern ab, die zum
Glück bis zur Hüfte im Wasser standen. Eine Männerbrust war nichts Neues für
sie, aber alles, was jenseits davon lag, wollte sie gar nicht erst erfahren.
Zumindest nicht, wenn es sich um ihre Familie oder jene, die quasi zur Familie
gehörten, handelte.
Sie tauchte den Stoff
ins Wasser und trat wieder an Blackmore heran. Der schien wieder zu schlafen.
Gut so. Sie legte den feucht-kalten Stoff um seine Waden, und versuchte zu
ignorieren, was für kräftige, schöne Beine er hatte. Auch bezwang sie den
Wunsch, ihn weiter, genauer zu betrachten. Sie hatte eh schon alles an ihm
gesehen und er war ein Mann wie andere auch.
Als der nasskalte Stoff
sein Bein berührte öffnete er die Augen. Bedämmert schaute er zu, wie seine
Waden in eiskalten Stoff eingeschlagen wurden. Wieder spürte er das inzwischen
ebenso unerwünschte wie schon
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