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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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geben.
    Dann überließ er ihr
das Zimmer vorerst und begab sich zu den anderen.
    Schnell wusch sie sich
das Gesicht, fühlte sich nach den vergangenen Tagen noch immer furchtbar
dreckig. Dann legte sie sich auf das Bett und fiel in einen tiefen Schlaf.
    Sie erwachte erst
mittags, strich sich wie versprochen ein bisschen Schmutz ins Gesicht und
verließ die Kammer wieder, nahm ein leichtes Mahl in der Halle zu sich und
machte sich auf den Weg, um Christopher zu suchen.
    Der hatte sein Essen
auf sein Zimmer bekommen und schlief tief und fest. Einen Augenblick schaute
sie ihm beim Schlafen zu. Für ihn war es eine anstrengende Reise gewesen und er
war restlos erschöpft. Ihr kleiner Bruder…
    Eine der Mägde fing sie
auf der Treppe ab. „Sir…“ Sie stockte, weil sie ihren Namen nicht wusste. „Andrew
wünscht Euch zu sprechen.“
    Sie nickte und machte
sich auf den Weg in die Halle. Dort erwartete sie der völlig aufgelöste
Verwalter.
    „Sir“, begann er
aufgeregt und fuchtelte mit den Händen herum. „Ich weiß nicht, was ich tun
soll. Lord Blackmore ist im Fieberwahn. Wir haben keinen Heiler hier und
Michael sagte, Ihr hättet Euch auf der Reise um ihn gekümmert.“ Sein flehender
Blick hätte Berge versetzt.
    Soviel also
zu aus-dem-Weg-gehen. Sie zuckte resigniert die Schultern. „Ich kümmere mich
darum.“
    Sie ließ sich von
Andrew den Weg zu seinem Gemach zeigen, und schon von weitem hörte man Poltern
und Fluchen. Als sie den Raum betrat, sah sie Michael und Lyle, wie sie
versuchten, ihm den Fiebersaft einzuflößen. Blackmore wehrte sich mit Händen
und Füßen. Die Wadenwickel lagen auf dem Fußboden, er hatte sie abgestreift.
Laut brüllte er, sie sollten ihn in Ruhe lassen und schlug wild um sich.
Scherben lagen neben dem Bett.
    Das Herz zog sich ihr
zusammen. Der Mann war völlig von Sinnen. Rasch holte sie ihren Arzneibeutel
und zog eine kleine Phiole Mohnsaft hervor. In Gedanken dankte die Joan, dass
sie ihr die überlassen hatte. Wenn er sich davon nicht beruhigen würde und das
Fieber nicht sank, könnte sie nichts mehr für ihn tun. Aber so, wie er sich
gebärdete, würde er den Saft nicht trinken.
    „Raus.“
    Michael
starrte sie erstaunt an. „Du weißt, dass er nicht klar im Kopf ist?“
    Sie nickte
nur. „Ich komm schon zurecht.“
    Mit zweifelnder Mine
verließen die Männer den Raum und ließen sie mit Blackmore allein.
    Sie rief Michael noch
einmal zurück und flüsterte ihm zu: „Bleib vor der Tür.“
    Michael fragte nicht
nach, verließ aber die Kammer und schloss die Tür hinter sich.
    Als die Männer ihn
losgelassen hatten, war Blackmore erschöpft zusammen gesunken, beäugte sie aber
misstrauisch.
    Sie setzte sich neben
ihn und schaute ihn an.
    „Ihr wisst, dass ihr
sterben werdet?“, fragte sie beiläufig, während sie die kleine Phiole in einen
Schluck Wein schüttete. „Zumindest wenn Ihr Euch nicht endlich helfen lasst.“
    Er schüttelte stur den
Kopf. Seine Augen waren glasig, seine Wangen gerötet von der Rangelei.
    „Also nicht
freiwillig“, murmelte sie.
    Dann nahm sie den
Schluck Wein in den Mund und setzte sich rasch auf ihn. Während sie rittlings
auf seinen Schenkeln saß, packte sie mit der Rechten seine Haare und riss
seinen Kopf zu sich heran. Mit der Linken hielt sie ihm die Nase zu und als er
überrascht nach Luft schnappte, senkte sie ihren Mund auf seinen und ließ den
bitteren Saft in seinen Mund laufen. Er schluckte und hustete, und erst als sie
sicher war, dass er ihn nicht wieder ausspucken würde, ließ sie seine Nase los.
    Plötzlich weiteten sich
seine Augen. „Runter von mir, du ekelhafte Tunte!“, schrie er und stieß sie von
sich, sodass sie in hohem Bogen vom Bett fiel und gegen einen Tisch
geschleudert wurde.
    Michael stürmte in die
Kammer, als er den Lärm hörte, und wollte auf den Lord losgehen, aber mit einer
Geste gebot sie ihm Einhalt. „Nicht!“ Sie rieb sich den Hinterkopf und war
froh, kein Blut zu spüren.
    Michael verharrte im
Schritt und zog sie dann auf die Füße. „Hast du dir weh getan?“, fragte er
besorgt.
    Sie verzog das Gesicht.
„Geht schon, er denkt ja, dass ich…“ Ein Blick auf ihn zeigte, dass er
mittlerweile überhaupt nicht mehr dachte.
    Und auch sie spürte,
wie der Saft auch bei ihr zu wirken begann, wenn auch lange nicht so stark wie
bei ihm. Sie würde nur sehr schläfrig werden, aber sie war auch völlig
erschöpft von der Reise. Sie hasste Hilflosigkeit. Sie würde sich also beeilen
müssen,

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