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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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Montague einen
Blick zu. „Ich sagte doch, sie ist schnell von Verstand“, feixte er.
    Kathryn hielt einen
vorbeigehenden Diener auf, bat um Schreibzeug und dass man Christopher zu ihnen
schicken möge.
    „Wann wollt Ihr
aufbrechen?“, fragte sie.
    „Morgen in aller
Frühe“, antwortete er. „Je weniger Harold sich vorbereiten kann, desto eher bin
ich wieder hier.“ Sein Blick, als er sie dabei ansah, wurde weich.
    Kathryn schaute ihn
forschend an. Machte er sich etwas aus ihr und wollte deshalb so schnell wie
möglich zurück sein? Oder fand er die Aufgabe nur lästig? Allerdings hatte er
recht, wenn Harold sich gut vorbereiten konnte, würde es Monate dauern, die
Feste zu belagern. Aber letzten Endes würde sie fallen, denn zwangsläufig waren
die Burgbewohner eingeschlossen und die Vorräte konnten nicht ewig halten.
    Ernst blickte sie die
Männer an. „Zuerst einmal muss ich euch enttäuschen. Gilbrand ist eine
Wasserburg und ich weiß nichts von Tunneln oder Geheimgängen. Auf der Südseite
ist das große Tor. Die Steinbrücke ist in der Mitte aus Holzbohlen, die man
abreißen oder anzünden kann. Im Torhaus gibt es eine Pechschütte, ich denke,
man kann sie wieder in Betrieb nehmen. Auf der Rückseite ist das kleine Tor,
was eigentlich unzutreffend ist. Es ist ein Holzgerüst über die Mauer, das auf
einem Steg über den Graben geht. Das Gesinde nutzt diesen Weg, um von den
nördlichen Dörfern nicht erst um die Burg herumlaufen zu müssen. Mit dem Pferd
oder Wagen muss man aber das große Tor nehmen.“
    Inzwischen hatte der
Lakai Schreibzeug hergebracht und sie zeichnete einen Grundriss auf.
Christopher kam dazu und schaute ihr über die Schulter, nickte zustimmend.
    „Und da kann man
hochklettern, aber nur wenn man weniger als sechzig Pfund wiegt“, erklärte er
und malte ein paar Kringel an die westliche Außenmauer.
    Abwesend schickte
Kathryn nach Agnes, die sich umgehend um die Verpflegung kümmerte. An die
fünfzig Krieger und Ritter mussten mit Essen und Trinken versorgt werden.
Außerdem mussten die Truppen mit Proviant, Gerätschaften und Zelten ausgerüstet
werden.
    Michael und Gordon
würden die Männer benachrichtigen, Andrew würde sich um alles Weitere kümmern.
    Die nächsten zwei
Stunden diskutierten sie, wie man die Burg am besten einnehmen könne, doch
irgendwie lief alles auf eine Belagerung hinaus, die mehrere Wochen oder länger
in Anspruch nehmen würde.
    Eine paar Minuten
starrten sie schweigend in die Flammen, jeder hing seinen eigenen Gedanken
hinterher.
    Sie seufzte. „Es gibt
noch einen Weg.“
    Gideon blickte auf und
musterte sie aufmerksam. Wenn sie so lange gewartet hatte, gab es zweifellos
einen Haken an der Sache. „Erzähl!“, forderte er sie mit sanfter Stimme auf.
    Sie zögerte kurz. „Der
Bach, der den Burggraben speist. Man kann ihn umleiten, zwei Meilen östlich.
Aber wenn Ihr den Burggraben trocken legt, versiegt auch der Brunnen in der
Burg.“
    Gideon verstand auf
Anhieb, was sie meinte. Es war Harold durchaus zuzutrauen, die Burgbewohner
verdursten zu lassen.
    „Wir werden versuchen,
das zu vermeiden“, versprach er ihr feierlich.
    Das Abendmahl verging
rasch, da niemand sich entspannen konnte. Eine gespannte Unruhe hatte von den
Bewohnern der Burg Besitz ergriffen. Geschäftig eilten die Männer hin und her,
Pläne wurden verteilt, Pferde ausgesucht und das Gepäck bereitgestellt, damit
man am nächsten Morgen früh aufbrechen konnte.
    Früh verabschiedet sie
sich von ihren Gästen und zog sich in ihre eigenen Gemächer zurück. Gideon
blickte ihr irritiert hinterher und beschloss, ihr alsbald zu folgen.
    Morgen früh würden sie
sich trennen müssen, vielleicht für immer.
     
    Während Kathryn ein Bad
nahm, saß Gideon vor dem Kamin in der Schlafkammer und starrte in die Flammen.
Er, der immer furchtlos gewesen war, hatte jetzt Angst. Nicht um sich, um seine
Frau. Er fürchtete nicht den eigenen Tod, das hatte er nie. Aber jetzt… wer
würde sie beschützen, wenn er nicht zurückkehrte?
    Wie gern würde er ihr
sagen, was er für sie empfand. Es war mehr als Leidenschaft. Mehr als
Freundschaft und Respekt. Es grenzte schon an Verehrung.
    Er begehrte sie
schmerzhaft, genoss die tiefsinnigen Gespräche mit ihr und beriet sich mit ihr.
Er liebte ihr Lachen, und er lachte gern mit ihr. Mit ihr war die Welt ein
bisschen freundlicher, der Raum etwas wärmer und der Wind frischer.
    Es war Liebe und das
machte ihm Angst. Der Tod seiner Mutter hatte seinen

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