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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hinein. Sicher wird Mrs. Crofton Ihnen einen Tee anbieten wollen. Ich fürchte, dass sie aus Langeweile kündigen wird, wenn ich nicht öfter mal Gäste einlade.«
    Mrs. Crofton öffnete mit missbilligendem Blick. »Mr. Sweetwater hat auf Sie gewartet, Ma’am.«
    »Ja, ich weiß, Mrs. Crofton«, sagte Virginia, trat ein und nahm ihren Hut ab. »Er ist selbst schuld. Er hat mich nicht wissen lassen, dass er heute kommen wollte.«
    »Ich bot ihm an, im Salon zu warten, und wollte Tee servieren, er aber lehnte ab«, sagte Mrs. Crofton. »Er und seine Droschke standen fast eine Dreiviertelstunde vor dem Haus.«
    »Ich verstehe, Mrs. Crofton«, gab Virginia spröde zurück. »Den Tee können Sie jetzt servieren. Wir sind in meinem Arbeitszimmer.«
    Owen lächelte ihr zu. »Das klingt verlockend, Mrs. Crofton. Seit Stunden hatte ich keinen Tee mehr.«
    Mrs. Crofton segelte strahlend in Richtung Küche davon.
    Owen folgte Virginia den Gang entlang. Es war erst sein zweiter Besuch bei ihr, doch spürte sie deutlich, dass er sich in ihrem Haus sehr wohlfühlte wie im Haus einer langjährigen Freundin.
    Oder im Haus seiner Geliebten .
    Verflixt, woher kam dieser Gedanke? Sie hatte wohl zu ausführlich mit Charlotte über die Behandlung weiblicher Hysterie diskutiert.
    »Ihre Haushälterin ist eine interessante Frau«, sagte Owen. Es klang amüsiert.
    »Leider besitze ich Mrs. Croftons Billigung nicht wirklich«, vertraute Virginia ihm an, als sie ihm ins Arbeitszimmer vorausging. »Sie hat sich bei mir verschlechtert. Ihre vorherige Dienstgeberin war reich und verkehrte in den exklusivsten Kreisen. Leider war die Dame etwas vergesslich. Als sie starb, war sie ihrem Personal den Lohn etlicher Quartale schuldig.«
    »Lassen Sie mich raten. Die Erben sahen keinen Grund, die ausständigen Löhne zu bezahlen.«
    »So ist es. Die arme Mrs. Crofton stand mittellos und ohne Arbeit da und musste das erstbeste Angebot annehmen, das sie bekam, im Haushalt einer Frau, die ihrer Arbeit nicht nur außer Haus nachgeht, sondern dies auch oft nachts tut.«
    »Das sind Sie.«
    »Allerdings.« Virginia setzte sich hinter ihren Schreibtisch.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung, die Virginia als überaus sinnlich empfand, ließ Owen sich in einem der Lesesessel nieder. Sie spürte, dass mit ihm eine ihre Sinne berührende Energie in den Raum gelangt war.
    »Haben Sie erwogen, Mrs. Crofton gehen zu lassen und sie durch eine Person zu ersetzen, der ihr eigener gesellschaftlicher Status nicht so am Herzen liegt?«, fragte er.
    Virginia zügelte ihre überhitzte Fantasie und zwang sich, dem Gespräch Aufmerksamkeit zu widmen.
    »Das wäre ganz unmöglich«, erklärte sie. »Der dienende Stand ist um seine Stellung ebenso besorgt wie die höheren Kreise. Außerdem ist Mrs. Crofton eine hervorragende Haushälterin. Ich bin sehr froh, dass ich sie habe.«
    In Owens Augen funkelte ein Lachen. »Ich habe den Eindruck, dass sie das sehr wohl weiß.«
    Virginia seufzte. »Ja, und sie könnte zweifellos eine bessere Stellung bekommen. Im Vertrauen gesagt, bin ich sicher, dass ich sie nicht mehr lange haben werde.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Sie hat Anfang der Woche einen Brief erhalten. Ich konnte nicht umhin, den Absender zu lesen. Der Brief kam von der Billings Agency. Das ist die Agentur, die sie zu mir schickte. Ich habe das Gefühl, dass Mrs. Billings Mrs. Crofton einen besseren Posten anbieten kann. Aber genug von meinen häuslichen Problemen. Haben Sie die Miniaturkutsche inzwischen untersucht?«
    »Ja. Ich habe einiges entdeckt«, sagte Owen, »doch bin ich nicht sicher, ob es uns weiterhilft. Die Qualität des Materials und die feine Ausarbeitung erinnern an die exquisiten mechanischen Kleinodien, die in der Renaissance geschaffen wurden. Das lässt mich glauben, dass der Schöpfer der Kutsche sich für einen wahren Künstler hielt.«
    »Aber der Wagen ist eine Waffe und kein Spielzeug.«
    »Zwischen Künstlern und Waffenschmieden gab es nicht immer eine scharfe Trennlinie. In der Renaissance wurden edle Waffen, wahre Meisterwerke der Handwerkskunst, geschaffen. Edelsteinverzierte und fein vergoldete Schwerter, Rüstungen und Dolche hatten eine große Tradition.«
    »Haben Sie die Suche nach dem Hersteller aufgenommen?«
    »Ich bat meinen Vetter Nicholas Sweetwater, diesen Teil der Ermittlungen zu übernehmen.«
    »Sicher gibt es zahlreihe Uhrmacher in London.«
    »Das schon, aber Nick besitzt ein Talent für diese Art Jagd.«
    Als Owen eine Stunde

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