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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Unbehagen an. »Meine Nachforschungen ergeben, dass der Quecksilberspiegel die Sinne dauerhaft blenden und sogar zum Tod führen kann. Die Kraft dieses Gerätes ist jedoch direkt mit der psychischen Kraft der Person verbunden, die ihn in der Hand hat. Je stärker das Talent, desto stärker die Strahlung, die der Spiegel ausschickt. Umgekehrt hängt die Höhe des dauerhaften Schadens für die Sinne des Opfers davon ab, wie stark das Opfer in psychischer Hinsicht ist.«
    »Owen wird sich erholen«, sagte Virginia. Ihr Griff um seine Hand wurde fester. »Er ist stark. Ich spüre seine Energie. Er braucht einfach Zeit, das ist alles.«
    Sie drängten sich in ihrem kleinen Schlafzimmer. Owen lag im Bett. Matt und Tony hatten ihn von der Gasse ins Haus getragen. Er war bewusstlos, aber unruhig. Da er vor Fieber glühte, hatte Mrs. Crofton bestimmt, dass er nur mit einem Laken zugedeckt werden durfte. Virginia wusste, dass das Fieber psychischen Ursprungs war, eine Folge der schweren Verletzung, die seine Sinne erlitten hatten.
    Sie hatte nicht gewagt, ihn loszulassen, seit er zusammengebrochen war, da sie spürte, dass die Bindung zwischen ihnen seine größte Hoffnung war. Ganz intuitiv wusste sie, dass er zur Wiederherstellung seiner erschütterten Sinne von ihrer Stärke zehrte.
    Sie hatte Matt mit dem Auftrag losgeschickt, Charlotte zu holen, die sämtliche Bücher über Spiegel mitbringen sollte, die in ihrem Laden zu finden waren. Sie mussten sich Wissen über den sonderbaren Handspiegel aneignen. Nick Sweetwater hatte Charlotte begleitet. Virginia war verwirrt, als sie die zwei um diese nächtliche Stunde zusammen sah, für Fragen aber war keine Zeit gewesen.
    Mrs. Crofton stand mit einem Tablett in der Tür. »Ich habe Kaffee gemacht, da ich bezweifle, dass jemand von Ihnen heute viel Schlaf finden wird. Er steht unten für Sie bereit.« Sie sah Virginia mit ihrer gewohnt abweisenden Miene an. »Ich wusste, dass Sie den Raum nicht verlassen würden, und habe somit Ihre Tasse heraufgebracht.«
    Virginia lächelte. »Danke, Mrs. Crofton. Ich weiß das zu schätzen.«
    Mrs. Crofton nickte leicht und stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab. Dann betrachtete sie Owen.
    »Er fiebert noch immer«, sagte sie. »Ich bringe Ihnen noch ein paar feuchte Tücher.«
    »Danke«, sagte Virginia wieder.
    Mrs. Crofton drehte sich um und schritt würdevoll hinaus. Nick blickte ihr sichtlich beeindruckt nach. Als Mrs. Crofton auf der Treppe war, drehte er sich zu Virginia um.
    »Also wirklich, Ihre Haushälterin ist bemerkenswert. Zwei Männer bewachen Ihr Haus. Sie laufen ohne Erklärung in die Dunkelheit hinaus. Sie bringen einen Bewusstlosen in Ihr Schlafzimmer und laden mitten in der Nacht Leute in Ihr Haus ein. Und doch zeigt sie keine Anzeichen von Beunruhigung.«
    »Wie ich schon zu Owen sagte, ist Mrs. Crofton als Haushälterin eine wahre Perle«, sagte Virginia. »Aber eigentlich erwarte ich, dass sie jeden Moment kündigt.«
    »Es sieht aber gar nicht danach aus«, erwiderte Nick und wandte sich dann an Charlotte. »Steht in dem Buch noch mehr über die Wirkungen des Quecksilberspiegels?«
    »Nur dass das Gerät im 17. Jahrhundert von einem Alchemisten geschaffen wurde.«
    Nick runzelte die Stirn. »Das bedeutet, dass er aus der Zeit Sylvester Jones’ stammt. Hm, möchte wissen, ob er ihn hergestellt hat.«
    »Ich glaube nicht, dass er irgendetwas damit zu tun hatte«, sagte Charlotte. »Laut diesem Buch war der Alchemist eine Frau, die sich Alice Hooke nannte.« Charlotte nahm ihre Brille ab und säuberte die Gläser mit einem Taschentuch. »Ich weiß nur deshalb so viel über die Geschichte des Spiegels, weil ich zu dem Thema schon einige Nachforschungen angestellt habe.«
    Virginia warf einen Blick auf den schwarzen Samtbeutel. »In diesem Fall taucht nun noch ein Spiegel auf. Das kann kein Zufall sein.«
    Nick machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich gebe Ihnen recht. Es hieße, die Gutgläubigkeit überzustrapazieren, wenn man glaubte, dass eine zweite starke, auf Spiegellicht basierende Waffe in dieser Ermittlung auftaucht, ohne dass eine Verbindung bestünde. Aber der Quecksilberspiegel ist ganz anders als die kuriosen Automaten. Er ist vor allem viel älter.«
    »Und er funktioniert nicht mechanisch«, sagte Virginia.
    Charlotte tippte auf den großen in Leder gebundenen Wälzer, in dem sie gelesen hatte. »Der Spiegel ist viel älter, daher wissen wir, dass er nicht von Mrs. Bridewell hergestellt wurde. Aber ich

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