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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ernster Gefahr zurückließ. Er hatte sie im Stich gelassen.
    »Virginia«, sagte er wieder, lauter dieses Mal.
    Ihm schien, dass das kalte Strahlen um ihn herum leicht nachließ, als hätte die einfache Nennung von Virginias Namen die Kräfte zurückgedrängt, die ihn psychisch geblendet hatten und ihn nun töten würden.
    Obwohl seine paranormalen Fähigkeiten geschwunden waren, konnte er noch immer die Krypta und die Grabsteine zu seiner Linken erkennen. Er spürte das Pflaster unter seinen Händen. Er hörte den Widerhall der Stiefel des Mörders auf dem Pflaster. Seine Kraft schwand rapide, doch verfügte er noch über seine normalen Sinne.
    »Mein Kunde will Ihren Tod, Sweetwater.« Die Stimme kam aus der Dunkelheit jenseits des die Sinne blendenden Lichtes. »Aber das eilt nicht. So einen Auftrag hatte ich schon lange nicht mehr. Ich werde mir Zeit lassen.«
    »Wer hat Sie engagiert?«, brachte Owen mit letzter Kraft heraus.
    »Er nannte sich Newton, aber ich bezweifle, dass es sein richtiger Name ist. Der Mann schien viel über Sie zu wissen. Sie seien ein Talent, behauptete er. Sagte mir, wo ich Sie finden könnte. Er wusste auch alles über Ihre Hure in der Garnet Lane.«
    »Er gab Ihnen das Gerät, mit dem Sie mich blendeten?«
    »Er nannte es Quecksilberspiegel. Ein sehr kostbares Ding, das er wieder zurückhaben will, sobald ich Sie erledigt habe. Aber im Vertrauen gesagt … Ich werde es behalten. Es wird mir gute Dienste leisten.«
    »Hat er gesagt, warum er meinen Tod möchte?«
    »Sieht aus, als hätte er etwas gegen Sie. Ich hatte den Eindruck, dass Sie ihm im Weg stehen, dass Sie ihn daran hindern zu bekommen, was er möchte.«
    Owen spürte Eiseskälte. Sehvermögen und Gehör wurden schwächer. Die Energie des Spiegels griff nun auch seine normalen Sinne an.
    »Er gab Ihnen den Spiegel, weil er wusste, dass Sie mich nicht mit Ihrem Talent allein schaffen würden«, sagte er.
    »Verdammte Lüge.« Erzürnt von der Beleidigung, rückte der Jäger näher. »Ich könne Sie noch vor dem nächsten Atemzug töten. Ich brauche diesen Spiegel nicht, um Sie zu erledigen.«
    Owen holte tief Luft. Mit großer Mühe schaffte er es, seine Hand bis zum Knöchel zu schieben. Seine Finger berührten die an sein Bein geschnallte Messerscheide.
    »Sie verbrennen jede Menge Energie, wenn Sie den Spiegel halten«, sagte er rau. »Sie erschöpfen Ihr Talent.«
    »Anders als Sie, habe ich viel davon«, knurrte der Jäger.
    Die paranormale Helligkeit war nun definitiv schwächer. Dem Jäger war nicht klar, wie viel Energie es ihn kostete, den Spiegel zu fokussieren. Er war zu erregt, zu sehr auf seine Mordlust fokussiert. Emotionen sind bei diesen Dingen immer der größte Feind, dachte Owen.
    »Ihre Kräfte lassen nach«, sagte Owen drohend. »Sie können die Sache nicht durchstehen.«
    »Das werden wir dann ja sehen«, knurrte der Jäger.
    Die blendenden paranormalen Strahlen flammten noch einmal auf und jagten erneut eine versengende Energiewelle über Owens Sinne. Im nächsten Moment verglomm das schreckliche Licht, wie eine Gaslaterne erlosch.
    »Das verdammte Ding ist gebrochen«, sagte der Jäger. »Aber ich sagte schon, dass ich es nicht brauche.«
    »Es ist nicht gebrochen. Sie haben nicht genug Kraft, um den Spiegel zu halten.«
    »Mistkerl! Ich werde Ihnen zeigen, wer der Schwächere von uns ist.«
    Der Jäger schleuderte den Spiegel davon, er fiel klirrend auf die Pflastersteine. Owen wurde vage bewusst, dass er kein Geräusch zerbrechenden Glases hörte, doch war keine Zeit, die Folgen zu analysieren. Der Jäger stürzte auf ihn zu. Er war nicht annähernd so schnell wie zu Beginn der Konfrontation. Der Einsatz der paranormalen Waffe hatte ihn zu viel Energie gekostet. Aber er war noch immer rasch und wild, noch immer rasend vor Zorn.
    Befreit vom Druck des Spiegels, konnte Owen wieder frei atmen. Doch als er sein Talent steigern wollte, gab es keine Reaktion. Er riss das Messer aus der Scheide. Der Jäger versuchte, ihn mit einem Würgegriff außer Gefecht zu setzen. Owen schnellte herum und entging nur knapp seiner Hand. Gleichzeitig riss er sein Messer hoch und spürte, wie es tief ins Fleisch eindrang.
    Der Jäger stieß einen Schmerzenslaut aus, gewann sein Gleichgewicht jedoch erschreckend rasch wieder und sprang zurück. Dank seiner Reaktion glitt die Klinge aus seinem Körper, Blut strömte aus der Wunde. Der Mann schien nicht zu begreifen, was passiert war. Er blickte auf das Blut hinunter, dann

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