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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gekommen.«
    »Vielleicht«, sagte Nick. »Vielleicht auch nicht.«
    »Ich gebe es auf«, sagte sie. »Wir sehen uns beim Frühstück.«
    »Ja, Ma’am«, erwiderte Matt kleinlaut.
    »Also dann«, sagte Nick. »Frühstück. Das ist eine ausgezeichnete Idee.«
    Virginia ging zur Küche und wappnete sich innerlich für die nächste Herausforderung dieses Morgens, der schwierig zu werden drohte. Frischer Kaffeeduft empfing sie, als sie, zu einer direkten Vorgehensweise entschlossen, die Tür öffnete. Es hatte keinen Zweck mehr, so zu tun, als würde ihr Haus jemals ein anständiges werden.
    »Guten Morgen, Mrs. Crofton«, sagte sie.
    »Guten Morgen, Ma’am.« Mrs. Crofton nahm eine große Bratpfanne von einem Wandhaken und stellte sie auf den Herd. »Die jungen Burschen, Matt und Tony, waren die ganze Nacht über wach und sind sicher halb verhungert. Ich habe so eine Ahnung, dass Ihre anderen Gäste bald aufwachen werden. Da dachte ich mir, dass ein frühes Frühstück eine gute Idee wäre. Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Ich glaube, ich habe für eine Weile genug«, sagte Virginia. »In der Nacht habe ich so viel Kaffee getrunken, dass ich wohl eine Woche lang keinen Schlaf finden werde.«
    »Dann vielleicht einen Pfefferminztee?«
    »Das klingt gut, danke.«
    Mrs. Crofton verschwand in der Speisekammer. »Ich nehme an, Mr. Sweetwater hat sich erholt?«
    »Ja, aber er schläft noch. Zum Frühstück kommt er sicher herunter.«
    »Sehr gut.« Mrs. Crofton kam mit einer kleinen Dose in einer Hand wieder. Sie öffnete sie und löffelte getrocknete Kräuter in eine Kanne.
    Virginia setzte sich auf eine der langen Bänke am großen Tisch. »Mrs. Crofton, mir ist klar, dass die Vorgänge in diesem Haus, zumal in letzter Zeit, so gar nicht dem entsprechen, was Sie gewohnt sind.«
    »Das stimmt, Ma’am.« Mrs. Crofton nahm den dampfenden Kessel und füllte die Teekanne. »Dieser Haushalt ist in mehrfacher Weise sehr ungewöhnlich. Ganz sicher anders als jeder, in dem ich bisher arbeitete.«
    »Ich weiß, dass Sie gezwungen waren, gewisse Aktivitäten zu tolerieren, die Sie als unziemlich und zweifellos nicht Ihrem hohen Standard entsprechend empfanden.«
    »Ich gebe zu, dass mir die Vorstellung, für eine psychisch Praktizierende zu arbeiten, zunächst ein wenig Sorgen bereitete.« Mrs. Crofton stellte den Kessel beiseite und brachte die Kanne an den Tisch. »Ich war ganz sicher, dass Sie eine Betrügerin wären. Aber bald änderte sich meine Meinung.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja, Ma’am.« Mrs. Crofton nahm eine Tasse von einem Regal und stellte sie vor Virginia auf den Tisch. »Jetzt weiß ich, dass Sie tatsächlich ein echtes Talent sind. Ich weiß, dass dies eine Bürde ist, wenn auch manche es als Gabe bezeichnen. Ich sah, wie die schlechten Deutungen Ihre Nerven belasteten. Ich bin sicher, dass Sie an Schlaflosigkeit und Albträumen leiden, nachdem Sie in Spiegel geblickt und Dinge gesehen haben, die kein anständiger Mensch sehen sollte.«
    »Ja nun, wie ich schon sagte, ist dies kein normaler Haushalt. Und in den letzten Tagen wurde es noch bizarrer. Die vergangene Nacht war zweifellos zu viel für Sie. Unter diesen Umständen kann ich es Ihnen nicht verargen, wenn Sie kündigen wollen. Keine Angst, ich werde Ihnen ein gutes Zeugnis ausstellen.«
    Mrs. Crofton richtete sich stolz auf. »Wollen Sie mich entlassen, Ma’am?«
    »Was? Guter Gott, nein. Ich nahm nur an, dass Sie angesichts der merkwürdigen Aktivitäten, die Sie hier miterleben mussten, eine Stelle in einem respektableren Haus suchen würden.«
    »Ich trat mit zwölf als Mädchen für alles in die Dienste eines anständigen Hauses, Miss Dean. Ich war gezwungen, die Annäherungsversuche des stets betrunkenen ältesten Sohnes des Hauses abzuwehren. Die Dame des Hauses überraschte uns, als der junge Mann mich vergewaltigen wollte. Sie gab mir die Schuld und schickte mich ohne Zeugnis fort.«
    Virginia runzelte die Stirn. »Wie schrecklich unfair.«
    »Das kommt sehr oft vor. Aber ich hatte Glück. Ich kam in ein anderes anständiges Haus. Der Herr des Hauses interessierte sich nicht für mich. Stattdessen verführte er die arme Gouvernante und schwängerte sie. Überflüssig zu sagen, dass sie gefeuert wurde. Später hörten wir, dass sie ins Wasser ging.«
    Virginia seufzte. »Nicht die erste junge Frau, die diesen Weg wählte, als sie in verzweifelte Umstände geriet.«
    »Nein, nicht die erste. Seit diesem Posten arbeitete ich in mehreren anderen

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