Ungezaehmte Leidenschaft
nicht.
Unerklärlicherweise hatte sich ein harter Zug um seinen Kiefer gebildet. »Gilt das für alle? Ich werde sie nicht tagaus, tagein irgendwelchen Vorurteilen aussetzen.«
»Vorurteile?«, fragte Tighe. »Hast du auch nur einen von uns da oben auf dem Stein der Göttin mit deiner Aufmerksamkeit bedacht? Wir haben alle wie blöde gegrinst. Diese Frau hat etwas Magisches an sich, B.P. Und das meine ich im positiven Sinne.«
»Was ist, wenn ihre Leute wieder anfangen, nach ihr zu suchen?«, knurrte Jag. »Sie gehört jetzt zu uns. Sie bleibt hier, wo wir auf sie aufpassen können.«
»Gilt das für alle?«, fragte Paenther.
Sie nickten alle bis auf den letzten Mann. Skye merkte, dass sie wieder kurz davor stand, in Tränen auszubrechen.
Paenther drehte sich zu ihr um. »Was meinst du?«
Da verlor sie den Kampf gegen die Tränen. Während sie ihr ungehemmt über die Wangen strömten, erklärte sie an alle gewandt: »Ich habe meine Familie verloren, als ich acht war. Ich habe lange gewartet, um eine neue Familie zu finden.« Bei den letzten Worten brach ihre Stimme.
Kara eilte zu ihr und schloss sie voll Freude in die Arme. Einen Augenblick später trat Delaney zu ihnen und grinste Skye an.
»Was habe ich dir gesagt? Bräute des Lichts.«
Kara schüttelte den Kopf, während sie von einer zur anderen sah. »Nein. Wir werden wie Schwestern sein.«
Delaney nickte. »Stimmt. Schwestern.«
Als sich die Frauen voneinander lösten, kehrte Skye zu Paenther zurück. Sie versuchte nicht mehr, ihre Tränen zu verbergen.
Paenther zog sie in seine Arme und wiegte sie wie ein Kind, während sie weinte.
»Ich hoffe doch, das sind Freudentränen.«
Skye lachte, schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihm nasse, tränenfeuchte Küsse auf jede Stelle seines Gesichts. »Was glaubst du denn?«
Paenther grinste. »Ich glaube, dass ich der glücklichste Mann auf Erden bin.«
Skye legte eine Hand an seine Wange und lehnte sich zurück, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte. »Ich habe vor, es zu meinem Lebensziel zu machen, dass du dich immer so fühlst.«
Der leicht teuflische Ausdruck, der sich daraufhin in seine Augen schlich, ließ beide lachen. Dann küsste er sie, und die beiden vergaßen alles um sich herum.
Epilog
Eine Woche später
Paenther stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Fußende seines Bettes. Mit einer Schulter hatte er sich an den Pfosten gelehnt, und ein Lächeln spielte um seine Lippen, während er Skye beobachtete. Sie saß mit einer nagelneuen Jeans bekleidet im Schneidersitz auf seinem Bett. Das hellviolette Shirt, das sie heute Morgen angezogen hatte, schmeichelte ihrer schlanken Figur und betonte ihre kleinen Brüste vorteilhaft.
Der Kakadu, der auf ihrer Schulter hockte, beugte sich gerade vor, um seine Wange an ihrer zu reiben. Auf ihrem Schoß spielte ein schwarzer Schnauzerwelpe mit einer kleinen getigerten Katze. Skye brach in helles Lachen aus, und er musste breit grinsen. Er konnte gar nicht genug davon bekommen, sie lachen zu hören.
Sie waren jetzt seit genau vierundzwanzig Stunden offiziell ein Paar, und die Krieger des Lichts überhäuften sie immer noch mit Geschenken. Tighe hatte ihr unter Anleitung von Delaney zwei neue Outfits gekauft, wovon sie das eine jetzt trug. Hawke hatte ihr den Kakadu gegeben. Jag hatte ihr das Kätzchen während der Feier gestern Nachmittag in den Schoß fallen lassen, und Wulfe hatte den Welpen mit einer Leine an ihrer Schlafzimmertür festgemacht, als sie gerade intensiv miteinander beschäftigt gewesen waren, dies aber sofort abgebrochen hatten, als sie das klägliche Winseln des Tieres hörten. Er hatte Wulfe die Störung schnell vergeben, als er sah, wie Skye den Welpen mit Tränen in den Augen an sich drückte.
Verflucht, jeder Krieger hatte ihr irgendetwas geschenkt. Außer Vhyper. Vhype verbrachte jede einzelne Nacht damit, gegen Drader zu kämpfen, meistens allein. Während des Tages verließ er nur selten sein Zimmer. Paenther hatte versucht, mit ihm zu reden, aber Vhype hatte ihn jedes Mal ruhig, aber fest abgewiesen.
Skye schaute zu ihm auf, und ihr Lächeln verblasste etwas. »Was ist los?«
»Nichts.« Nichts, was nicht ein bisschen Hartnäckigkeit, wie sie den Kriegern eigen war, regeln würde. Vhyper würde sich wieder erholen. Dafür würde Paenther schon sorgen. Aber erst einmal wollte er, dass seine Frau wieder vor Glück strahlte.
Er grinste und schüttelte den Kopf.
»Was ist?«, fragte sie mit einem
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