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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Befriedigung darüber, Vhyper schließlich doch befreit zu haben, wurde von dem Schmerz gedämpft, der in regelmäßigen, heftigen Schüben durch seinen Körper schoss. Er wusste nicht, was die Zauberer mit ihm gemacht hatten, als sie versuchten, seine Seele zu rauben, aber irgendwie fühlte er sich seltsam. Als ob da noch irgendetwas in ihm wäre.
    Skye nahm den Kopf von seiner Schulter. »Etwas stimmt mit dem Geist deines Tieres nicht, Paenther. Er verhält sich so, als wäre er krank. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    Er schaute in die blau-kupfernen Augen, die er mittlerweile liebte. »Ich auch, meine Schöne. Ich auch.« Er drückte ihren Kopf wieder an seine Schulter und hielt sie fest, denn er brauchte das Gefühl ihrer Nähe.
    »Wenn das jetzt zu unsensibel ist, sagt es, und ich halte den Mund«, meinte Delaney. »Aber was passiert jetzt eigentlich? Mit Foxx? Oder dem Geist seines Fuchses?«
    Tighe antwortete ihr, ohne zu zögern, und war offensichtlich erleichtert, die im Wagen herrschende Stille zu beenden. »Innerhalb der nächsten paar Wochen wird ein neuer Krieger mit einem Mal gezeichnet werden. Und irgendwann in ein oder zwei Jahren wird er dann den Weg zu uns finden. Wenn nicht, stirbt er und gibt damit den Weg für einen anderen frei, dem es gelingen wird.«
    Vhyper sah Paenther über Skyes Kopf hinweg an. »Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich dir dankbar sein soll, dass du mich befreit hast, oder ob ich dich dafür umbringen soll.« Sein Blick war von der Last seiner Schuldgefühle getrübt. »Ich weiß nicht, ob ich mit dem Wissen, was ich getan habe, leben kann, B.P.«
    »Du kannst und du wirst, Vhype. Weil nicht du es warst, der diese Dinge getan hat. Sondern das Böse, das dich gefangen hatte. Und weil ich dich niemals im Stich lassen werde. Genauso wie du mich nie im Stich gelassen hast.«
    Er sah, dass Skye ihre Hand ausstreckte und Vhypers ergriff. Überrascht und erleichtert beobachtete er, dass sein Freund sie ihr nicht entzog, sondern seine Finger um ihre schloss, als würde allein ihre Berührung dafür sorgen, dass er nicht in tausend Stücke zersprang. Kurz stieg eine leichte Eifersucht in ihm hoch, doch sie verschwand gleich wieder. Er stand kurz davor, eine Frau, eine Circe, zu seiner Gefährtin zu machen, zu der sich alle Krieger in gewisser Hinsicht hingezogen fühlten. Und obwohl sie ihm einmal gesagt hatte, dass sie keine besondere Zuneigung für Schlangen hegte, war sie doch großherzig genug, sich um alle Geschöpfe zu kümmern, die zweibeinigen und die vierbeinigen und in diesem Fall auch die, die gar keine Beine hatten.
    Es dauerte eine Weile, bis er noch einmal auf die Worte zurückkam, die ihm vor einem Augenblick spontan durch den Kopf gegangen waren. Er stand kurz davor, eine Frau, eine Circe, zu seiner Gefährtin zu machen …
    Er starrte aus dem Fenster, einerseits verblüfft, dann aber auch … sicher. Er würde sie zu seiner Frau machen. Wenn sie einverstanden war, wenn sie ihn auch wollte, würde er sich bereitwillig mit ihr für alle Ewigkeit binden.
    Natürlich würden sie nicht im Haus der Krieger leben können. Schließlich war sie eine Zauberin, aber das spielte keine Rolle. Er würde ein sicheres Haus in der Nähe finden und seine Zeit zwischen beiden aufteilen. Diese Frau würde ihm nicht entkommen. Nie. Er hoffte nur, dass das, was sich da gerade in seinem Innern vollzog, ihm auch Zeit gab, dieses Versprechen einzulösen.

 
    26
    Wieder einmal stand Skye mit nichts weiter als einem hauchdünnen, rituellen Gewand bekleidet auf dem Stein der Göttin und wartete zusammen mit Kara und Delaney darauf, dass die Krieger den magischen Kreis bildeten. So weit weg von den Bergen war es nicht ganz so stürmisch, und auch der Regen hatte aufgehört. Aber der Himmel war immer noch dunkel, obwohl die Sonne bald aufgehen würde.
    Paenther war bei den anderen. Ein heftiger Schmerz, den sie hoffte lindern zu können, verkrampfte seinen kräftigen Körper. Der Panther in seinem Innern sprang nicht mehr auf, um sie zu begrüßen. Er hob sogar kaum mehr den Kopf. Aber sie spürte seinen Willen, spürte, dass er um Hilfe bat, die nur sie ihm geben konnte.
    Tighe hatte Lyon noch während der Fahrt angerufen und ihm mitgeteilt, dass Paenther in schlechter Verfassung war. Als sie beim Haus der Krieger ankamen, wartete der Schamane bereits, um Biriks Fluch von ihrem Cantric zu nehmen, da der Zauberer nun tot war. Kara hatte ihr in das rituelle Gewand geholfen, sobald er fertig war.

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