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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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ihm das Fleisch vor den Mund, damit er einen großen, herzhaften Bissen davon nehmen konnte.
    Dabei streichelte sie ihm mit der anderen Hand die Brust, sodass er fast angefangen hätte zu schnurren. Doch obwohl sie ihn ganz unbefangen berührte, roch er förmlich ihre Angst. Er hörte es am Rasen ihres Herzens.
    »Ich werde dich nicht beißen, Skye.«
    Sie sah ihm kurz in die Augen. »Ich glaube dir.« Sie wollte ihn erneut füttern, aber er schüttelte den Kopf.
    »Du zuerst. Du bist zu dünn.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    Er sah sie mit finsterem Blick an. »Das fällt mir schwer zu glauben.« Der Schatten auf ihrem Gesicht vertiefte sich. »Sag mir, was los ist.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. »Nichts ist los.«
    »Du hast Angst.«
    »Mir geht es gut.«
    »Hast du vor Birik Angst?« Ihr leichtes Zusammenzucken, als sie diesen Namen hörte, sagte Paenther das, was er hatte wissen wollen. »Er hat dich wieder bedroht.«
    »Nicht mehr als sonst auch.« Sie sah ihm mit unglücklicher Miene in die Augen. »Dieses Mal hat er dich bedroht.«
    »Wie?« Paenthers Kiefer verkrampfte sich, und er bäumte sich gegen seine Fesseln auf. Er war zum Kampf bereit, aber dafür hätte er frei sein müssen.
    »Ich weiß es nicht. Er sagte, wir hätten nicht genug Energie gesammelt. Aber als ich anbot, es noch einmal zu versuchen, sagte er Nein. Er hatte irgendetwas anderes im Sinn. Es kann nichts Gutes sein.«
    Paenther sah ihr in die Augen und ließ ihren Blick nicht mehr los. »Hol mich hier raus, Skye. Ich werde dich mitnehmen. Dann bist du vor ihm sicher.«
    »Und wohin würdest du mich bringen? Dein Volk und meines liegen schon seit jeher miteinander im Krieg.«
    »Ja, aber er würde dich nicht mehr schlagen.«
    Sie schüttelte den Kopf und ballte ihre Hand auf seiner Brust zur Faust. »Ich muss hierbleiben. Ich habe keine andere Wahl.«
    »Wir haben alle eine Wahl, Skye.« Er ließ ihren Blick nicht los, damit sie ihm zuhörte. Unter Umständen hing sein Leben davon ab. »Ob wir uns Entscheidungen stellen oder ihnen ausweichen, macht uns zu dem, was wir sind. Ob wir nun entscheiden, das Böse leben zu lassen, oder ob wir kämpfen, um es zu vernichten, bestimmt den Lauf unseres Lebens. Entscheide dich, Skye. Entscheide dich .«
    In ihren Augen blitzte es auf. »Du verstehst es nicht.«
    »Skye …«
    Sie löste sich von ihm. »Du kannst es vielleicht nicht verstehen. Ich habe gegen ihn gekämpft. Immer wieder habe ich gegen ihn gekämpft, und ich habe nie mehr erreicht, als blutig und mit gebrochenen Knochen in der Ecke zu liegen. Er ist zu mächtig! Und seine Macht reicht zu weit. Auch wenn ich es schaffen sollte, von ihm wegzukommen – und das würde ich nicht –, täte er mir so lange weh, bis ich ihn anflehen würde, zurückkommen zu dürfen, nur um meiner Qual ein Ende zu setzen.«
    »Ich werde dich beschützen.«
    »Das kannst du nicht!« Sie wirbelte herum und rannte aus dem Zimmer. Sein Essen hielt sie immer noch in der Hand.
    »Skye!«
    Er wartete und hoffte inständig, dass sie zurückkehrte. Doch das tat sie nicht. Er schimpfte sich selbst einen Narren. Sie war seine einzige Hoffnung auf Flucht, die einzige Gesellschaft, die er bis auf die Tiere hatte, die schnatternd und zwitschernd in den Käfigen in der Ecke saßen. Er hatte sie zu stark bedrängt und damit vertrieben. Er machte sich deshalb immer noch Vorwürfe, als er ein bisschen später schwere Schritte im Gang hörte. Als der hellhaarige Birik, um dessen Hals sich eine grüne Schlange wand, in den Raum trat, wusste Paenther, dass es so weit war. Der Moment war gekommen. Doch für was, wusste er nicht.
    Der Magier musterte ihn mit finsterer Neugier. »Heute ist deine große Nacht, Krieger. Eine Nacht, die du niemals vergessen wirst.« Der Magier streckte die Hand nach ihm aus.
    Paenther versuchte sich zu befreien, er bäumte sich in den Ketten auf, doch es gab nichts, was er hätte tun können, um zu verhindern, dass der Mistkerl seine kalte Hand auf seine Brust drückte.
    Oder zu verhindern, dass er in einen Zauberbann gehüllt wurde.
    *
    »Wach auf, B.P.«
    Wie aus weiter Ferne drang Vhypers Stimme an Paenthers Ohr. Der feste Tritt in die Rippen ließ den Schmerz durch seinen Körper schießen und katapultierte ihn in diesen Zustand teilweiser Verzauberung, in dem das Denken zu einem anstrengenden Akt wurde – so, als versuchte man, durch zähen Schlamm zu waten.
    Unterschiedliche Eindrücke stürmten auf ihn ein, und sein

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