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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Gehirn hatte Mühe, sie zu verarbeiten. Er wusste, dass er mit Vhyper nicht allein war, denn er hörte das Gemurmel weiterer Stimmen und das Krächzen von Krähen. Er nahm verschiedene Gerüche wahr. Altes Blut, ein brennendes Feuer, Veilchen.
    Skye .
    Er lag wieder auf dem Rücken, aber der Fels, auf dem er lag, fühlte sich anders an. Eine Lache aus kaltem Wasser hatte sich unter seinem linken Schenkel und seiner rechten Schulter gesammelt. Er versuchte sich zu bewegen, aber seine Fesseln saßen genauso stramm wie zuvor, und die Ketten klirrten auf dem Stein unter seinem Kopf.
    Plötzlich konnte er wieder sehen, und während er sich umschaute, sah er, dass sich alles verändert hatte. Er lag jetzt auf dem Boden in einem anderen, größeren Raum des Höhlensystems. Der Raum wurde nur von einem schmalen Streifen Mondlicht erfüllt, der von hoch oben durch die Decke brach, und von den glühenden Kohlen heruntergebrannter Feuer in Schalen, die überall verteilt herumstanden.
    Der Boden war zwar nackt, doch die Wände schimmerten durch ihren weißen Anstrich. Sie waren mit grafischen Symbolen verziert, die er als Teil der alten Sprache der Magier erkannte. Von den Symbolen kannte er nur eins. Opfer .
    Den Zorn, den er im Blut hatte, kochte über. Er war kein Tier, das man ankettete und abschlachtete! Er zerrte an seinen Fesseln. Mit einem wütenden Knurren rief er die Kräfte des Tieres in sich an und versuchte aufs Neue, sich zu verwandeln. Aber wie schon zuvor passierte nichts.
    »Kämpf, so viel du willst«, meinte Vhyper, der neben ihm stand, gedehnt, und die Worte strömten von hoch oben auf ihn herab. »Du gehst nirgendwo hin, B.P.«
    Mit wütendem Blick sah Paenther sich im Raum um. Auf der einen Seite standen fast ein Dutzend Magier in ihren rituellen Gewändern.
    Rituelle Gewänder. Heilige Göttin ! Er roch Schichten um Schichten alten Blutes hier drin. Würde seines auch schon bald hier über den Boden strömen?
    Er schaute sich nach Skye um und entdeckte sie schließlich in einer Ecke, wo sie dabei war, ein aufgeregtes Reh zu beruhigen.
    Vhyper hockte sich neben ihm hin. Sein Unterarm lag dabei auf einem Knie, während er seinen Blick auf Skye richtete. »Sie ist schon ein ziemlich niedliches kleines Ding, nicht wahr, mit diesen großen Rehaugen? Ich hab ihr erzählt, dass du einer bist, der immer wieder auf die Jungfer in Not hereinfällt. Hatte Ancreta dich damals nicht auch so in die Falle gelockt?«
    Paenthers Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er den Blick von der Frau losriss, um zu dem Mann aufzuschauen, der einst sein Freund gewesen war.
    Ein bösartiges Grinsen lag auf Vhypers Gesicht. »Ich hab ihr gesagt, sie bräuchte nur das Opfer zu spielen, und du würdest ihr aus der Hand fressen und ihr alles geben, was sie will.«
    Das Opfer spielen ? Eine böse Vorahnung ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen.
    Vhyper zuckte mit den Achseln. »Birik hat seine Rolle vielleicht ein bisschen übertrieben, als er sie schlug. Er hat ganz schön vor ihr kriechen müssen, um es wiedergutzumachen. Aber ich habe gehört, dass es ja wie ein Zaubermittel gewirkt haben soll. Du hast dich nicht nur von ihr vögeln lassen, sondern auch noch dafür gesorgt, dass sie Spaß dran hat.« Er grinste und tat so, als wollte er mit ihm abklatschen. »Gut gemacht, B.P.«
    Paenther starrte ihn an. Er sollte tatsächlich glauben, dass die körperliche Züchtigung nur eine gestellte Szene gewesen war? Eine Lüge, damit er kooperierte? Niemals! Völlig ausgeschlossen. Er hatte das Gesicht des Mistkerls gesehen. Er hatte den Schmerz und die Trostlosigkeit in Skyes Miene bemerkt. Keine Frau konnte so gut schauspielern.
    Das Frösteln im Rücken sickerte langsam in sein Blut.
    Außer vielleicht einer Hexe.
    Mit ein bisschen Zauberei konnte sie ihn dazu bringen, alles zu sehen, was sie wollte, oder nicht?
    Verdammt. Er weigerte sich, das zu glauben. War er tatsächlich wieder einmal reingelegt worden?
    Oder war Vhyper derjenige, der log? Woher zum Teufel sollte er das wissen? Das Einzige, das er mit Sicherheit wusste, war, dass er absolut niemandem hier trauen konnte.
    Doch wenn diese Nacht so endete, wie er es fast befürchtete, dann spielte das keine Rolle. Nichts spielte mehr eine Rolle, wenn er erst tot war.
    Der Rauch der Feuer in den Schalen stach ihm in die Nase. Er starrte hoch in die Augen seines alten Freundes, und ein Knurren drang aus der Tiefe seiner Kehle, als er nicht einmal den Hauch jenes Vhyper darin

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