Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
nichts zu sagen.
    Und wieder einmal fragte er sich, was Birik mit der Energie vorhatte, mit der sie die Kugeln gespeist hatten.
    Birik kehrte schließlich zurück. Zauberdochte schwebten über seinem Kopf. Er trat zu Skye und nahm sie auf den Arm.
    Die Hexe schlang die Arme um den Hals des Magiers, als er sie hinaustrug und Paenther allein und angekettet zurückließ. Er hatte nur wenig Hoffnung, sich befreien zu können; trotzdem kämpfte er gegen die Fesseln und bot dabei alle Kraft auf, die er hatte. Es war sinnlos. Er konnte sich genauso wenig befreien wie ein in einem Käfig gefangenes Tier.
    Plötzlich hallte ein markerschütternder Schrei durch die Höhle, gefolgt von triumphierenden Jubelrufen.
    Furcht stieg in ihm auf und lähmte ihn fast. Die heilige Göttin stehe ihm bei. Welche Schlechtigkeit hatten sie bloß entfesselt?

 
    6
    Paenther war sich nicht sicher, wann man ihn wieder verzaubert und aus dem Raum geschafft hatte, denn als sich der Nebel in seinem Kopf lichtete, stellte er fest, dass er sich aufrecht stehend außerhalb einer Glaskonstruktion tief im Höhlensystem befand.
    Am Klirren von Ketten und dem kalten Metall an seinen Handgelenken erkannte er, dass er an der Wand hinter ihm festgekettet war. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass er wieder Hosen anhatte. Die Lederhose, die er an jenem unglückseligen Nachmittag getragen hatte, als er Skye in den Wald gefolgt war. Wie lange war das jetzt her? Er war viel zu durcheinander, um zu wissen, wie lange er jetzt schon gefangen war.
    Er erinnerte sich nur noch daran, mit Blut bedeckt gewesen zu sein. Das Ritual . Mit einem Schlag war alles wieder da, und die überwältigende Wut raubte ihm den Atem. Er presste die Lippen aufeinander und knirschte mit den Zähnen.
    Heilige Göttin, die Hexe hatte ihm was vorgespielt.
    Wütend musterte er den gläsernen Raum, der sich drei bis vier Meter unter ihm befand, während er sich darüber klar zu werden versuchte, was er da vor sich sah. Die eine Ecke mit Farbe … oder Blut … vollgespritzt; mit einer Menge Blut. Er zog die Augenbrauen zusammen, während er versuchte, die hell erleuchtete, blutige Kammer mit dem Raum in Verbindung zu bringen, in dem er sich vorher befunden hatte. Doch es gelang ihm nicht. Nein, das war eindeutig nicht derselbe Raum. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Was war hier also vorgefallen? Und warum hatte man ihn hier angekettet, sodass er alles sehen konnte?
    Er spürte Vhyper, noch ehe der Krieger um die Ecke kam und sich zu ihm gesellte.
    »Mach mich los, Vhype«, knurrte Paenther.
    »Das musst du dir ansehen, B.P. Das hat seit tausend Jahren keiner mehr gesehen. Schau hin. Der Spaß fängt gleich an.«
    Als wäre das ihr Stichwort gewesen, wurden vier Personen, zwei Männer und zwei Frauen, von einem Wächter unten in den Raum geführt. Langsam fingen sie an zu blinzeln und sich benommen umzublicken, als würden sie aus einer Zaubertrance erwachen.
    »Sind das Menschen?«
    »Ja. Sieh hin.«
    Der Wächter, ebenfalls ein Magier, verließ den Raum durch die Tür auf der anderen Seite. Nur einen Augenblick später betrat eine andere Gestalt den Raum durch eine Tür, die sich außerhalb von Paenthers Blickfeld befand. Er nahm an, dass es sich um einen Mann handelte, denn sie hatte breite Schultern, stand mit dem Rücken zu ihm und trug eine Art dünnen Umhang. Das Haar des Mannes war lang, schwarz und funkelte wie Diamanten. Er ging nicht, sondern schwebte etwa dreißig Zentimeter über den Boden. Und sein Umhang … Ein Schauer lief Paenther über den Rücken. Das war gar kein Umhang, sondern die undeutlichen Konturen seines Körpers.
    Die Haare auf Paenthers Armen stellten sich auf, und er schaute genauer hin. In der Höhle war es plötzlich gut zehn Grad kälter.
    Das war gar kein Mensch.
    Der schwache Geruch verwesten Fleisches stieg Paenther in die Nase. Sein Herz begann zu rasen.
    Die Gestalt drehte sich um, sodass Paenther ein blaugraues Gesicht erkennen konnte, das so verzerrt war, als hätte man es aus geschmolzenem Wachs modelliert, und aus dem Mund ragten ein paar lange, spitze Reißzähne hervor. Als das Wesen die Hände hob, sah man die dolchartigen Klauen, die an den Fingerspitzen ansetzten.
    Paenther war vor Fassungslosigkeit wie erstarrt, und das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er das absolut Schrecklichste anschaute, was er je gesehen hatte.
    Ein Dämon . Ein Geschöpf, das vor mehr als fünftausend Jahren von der Erde verschwunden und während dieser ganzen Zeit

Weitere Kostenlose Bücher