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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Hauses und hasste es, dass er Skye außer Plattitüden nichts zu bieten hatte. Lügen. Mancher nannte sie auch Worte der Hoffnung.
    Hoffnung war natürlich etwas Gutes. Vhypers Worte, die dieser jeden Tag ihrer Gefangenschaft vor dreihundert Jahren wiederholt hatte, waren der Grund gewesen, warum er nicht den Verstand verloren hatte, weil sie seinen Glauben genährt hatten, er würde es schaffen. Wir kommen hier wieder raus … wir drei. Zusammen. Glaube daran. Glaube fest daran.
    Später hatten sich diese Worte in Bezug auf Frederick, den Dritten im Bunde, als Lüge erwiesen. Er war in jenem Verlies gestorben, verblutet an einer Wunde, die Ancreta ihm einfach so, aus Spaß, zugefügt hatte. Sie hatte ihm den Fuß abgeschnitten, um herauszufinden, wie lange es dauerte, bis er wieder nachgewachsen war. Er war nicht nachgewachsen.
    Die drei waren ihrem Kerker nicht gemeinsam entronnen. Frederick war nie zu dem Jaguar geworden, dessen Zeichen er getragen hatte. Es hatte fast zwei Jahre gedauert, bis Jag endlich seinen mürrischen Hintern ins Haus der Krieger geschafft und sich daran gemacht hatte, jeden einzelnen Krieger gegen sich aufzubringen. Damals hatten sie lange Zeit gedacht, dass er niemals auftauchen würde. Mittlerweile – fast drei Jahrhunderte später – wünschten sich die meisten, er hätte es nicht getan.
    Frederick wäre mit seiner ruhigen Kraft und dem trockenen Humor eine Bereicherung für ihre Gruppe gewesen, doch er hatte trotz Vhypers Worten der Hoffnung nie die Gelegenheit dazu bekommen. Aber manchmal waren Worte eben das Einzige, was man hatte.
    Als er in der Eingangshalle ankam, sah er Lyon gerade an der Tür stehen, wo er drei Neuankömmlinge begrüßte, zwei Männer und eine Frau. Lyon drehte sich zu ihm um und winkte ihn heran.
    »Die Wache ist da, B.P.«
    Die Angehörigen der Wache kamen vornehmlich aus Europa und wurden auf den Britischen Inseln ausgebildet. Sie standen in dem Ruf, ausgezeichnete Kämpfer zu sein. Mit Interesse stellte er fest, dass der Anführer dieser Gruppe die Frau zu sein schien, ein zierliches Wesen, das einen adretten Hosenanzug und hohe Absätze trug und feuerrote, schulterlange Haare hatte.
    Paenther schüttelte allen dreien die Hand. Die beiden Männer sprachen mit englischem Akzent, doch die Frau, Olivia, hatte den Anflug eines schottischen Tonfalls.
    Als sich Lyon gerade umdrehte, um alle in den Salon zu führen, kam Jag in die Eingangshalle gestürmt. »Diese Hexe muss fort! Ich habe das Gefühl, als würde mir ihr Zauber in jede einzelne Pore kriechen«, knurrte er, um abrupt stehen zu bleiben, als er die Besucher sah, und dann Olivia ins Visier zu nehmen. Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Du wirst reichen.«
    »Jag …«, sagte Lyon warnend, aber der schlecht gelaunte Krieger hatte seinen Arm bereits um die Schulter der Rothaarigen gelegt. »Wie wär’s, Süße, wenn wir nach oben gehen und du die Beine für mich breitmachst«, sagte er gedehnt.
    »Wie wär’s mit ’nem Nein?« Sie stieß die Worte fast schnurrend hervor, aber ihr Blick hatte einen stählernen Ausdruck angenommen.
    Jag schien das nicht zu bemerken. Seine Hand glitt von ihrer Schulter nach unten und umfasste ihre Brust. »Ich werde gut sein.«
    »Bestimmt«, murmelte sie, während sie einen ihrer Pfennigabsätze etwas anhob und mit voller Wucht auf seinen Spann heruntersausen ließ.
    »Scheiße!« Jag machte einen Satz nach hinten und hob seinen verletzten Fuß hoch. Der Blick, mit dem er die Frau bedachte, war reines Gift.
    Olivia drehte sich etwas, sodass sie Jag im Auge behalten konnte, schaute aber Lyon an, als sie eine wohlgeformte Augenbraue hochzog und fragte: »Worüber sprachen wir gerade?«
    Paenther hatte Mühe, seine ausdruckslose Miene beizubehalten.
    »Habe ich tatsächlich gesehen, was ich glaube gesehen zu haben?«, fragte Tighe, der von hinten zu ihm trat.
    »Hast du.«
    Lyon musterte die Frau mit amüsierter Miene. »Ich sagte gerade, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass ihr uns helft. Ich werde immer einen von meinen Leuten mit einem von deinen losschicken, sodass wir ein größeres Gebiet abdecken können.«
    Der Rotschopf nickte zustimmend und schaute dabei erst Jag und dann wieder Lyon an. »Wir sind bereit. Du kannst so viele von uns einsetzen, wie du brauchst.«
    »Dann gehörst du also auch zu den Kämpfern?«, fragte Lyon.
    »Natürlich. Lass dich nicht von meiner Größe täuschen, Krieger. Viele, die das taten, haben es hinterher bedauert.«
    In Lyons

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