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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Als würde irgendetwas mit ihnen nicht stimmen. Ihre Gabe sollte einem Tier eigentlich nie Schmerzen bereiten. Nicht einmal, wenn sie es gewollt hätte, wäre sie in der Lage gewesen, ihnen etwas anzutun. Nicht, nachdem der Schamane ihren Zauber gezügelt hatte.
    Sie erstarrte. Vielleicht war das ja das Problem. Vielleicht hatte der Schamane ihre Gabe grundlegend verändert. Sobald Paenther wieder da war, würde sie ihn fragen.
    Der Klang von Schritten drang an ihr Ohr. Paenthers Schritte. Ihr wurde ganz heiß. Ihr Herz fing erwartungsvoll zu pochen an, und ein süßer Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus, den sie kaum noch ertragen konnte. Wie hatte Paenther innerhalb so kurzer Zeit zu ihrem Ein und Alles werden können?
    Doch als er um die Ecke kam, spürte sie, dass irgendetwas nicht stimmte. Er wirkte angespannt. Seine Miene war regungslos. Und er hatte nicht das versprochene Essen dabei.
    »Was ist los?«, fragte sie, als er die Zelle öffnete und sein Blick dabei auf das Schloss gerichtet war.
    »Wir müssen gehen.«
    »Warum?« Sie wischte die plötzlich feuchten Handflächen an der Hose ab, die Paenther ihr geliehen hatte. Hatte Lyon ihren Tod bereits angeordnet?
    Als er die Tür aufstieß und ihr die Hand hinhielt, sah er über die Schulter nach hinten. Sie legte ihre Hand in seine und folgte ihm durch den Gang in den Trainingsraum.
    »Kannst du mir nicht sagen, was passiert ist, Paenther?« Ihr Herz begann vor Angst zu rasen.
    Er antwortete nicht. Als sie den Gang erreichten, durch den man zur Treppe gelangte, führte er sie zu einer Doppeltür. Er ließ ihre Hand nur einen kurzen Moment lang los, um die Türen aufzuschließen und sie dann gerade nur so weit aufzustoßen, dass sie hindurchschlüpfen konnte, um sie dann hinter sich wieder zu schließen.
    Er nahm sie an der Hand und führte sie eine steile Treppe hinauf. Von oben drang Tageslicht herein und beleuchtete sowohl ihren Weg als auch Spinnweben und Sonnenstäubchen.
    »Wohin führt diese Treppe?«, fragte sie leise. Aber auch diesmal gab er keine Antwort. »Paenther?«
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Alarmglocken gingen in ihrem Kopf los. »Paenther, schau mich an.« Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entreißen, doch sie schaffte es nicht. »Schau mich an!«
    Endlich drehte er den Kopf, und aus seinem Gesicht schauten sie die Augen eines Fremden an. Augen, die von einem Zauber trübe waren.
    Er stand unter einem Bann.
    Birik war gekommen, um sie zu holen.

 
    15
    Skye versuchte, nach Lyon zu rufen, aber Paenther hielt ihr sofort den Mund zu, ehe sie einen Ton von sich geben konnte. Sie wehrte sich, doch er zog sie völlig mühelos die Treppe hoch, schloss oben die Tür auf und schleppte sie in den grellen Sonnenschein.
    Es konnte nicht sein, dass Birik Paenther von den Bergen aus rief. Entweder war er selber gekommen oder er hatte seine Gefolgsleute geschickt, um ihn zu holen. Jetzt warteten sie auf sie und riefen Paenther durch die eisernen Schellen zu sich.
    Nein, sie würde nicht zurückkehren! Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie wieder den Dämon, der die armen Menschen zerfleischte. Aber schlimmer noch, viel schlimmer, war der Gedanke, dass Paenther wieder angekettet wurde und Birik völlig ausgeliefert war.
    Im Geiste schrie sie. Vögel stoben vom Boden und in den Bäumen auf. In der Ferne hörte man Hunde heulen, die ihre Verzweiflung spürten. Ihr Zauber mochte zwar gezügelt sein, beeinflusste aber anscheinend nicht ihre Fähigkeit, Tiere herbeizurufen.
    Paenther zerrte sie durch den mit Bäumen bestandenen hinteren Teil des Gartens. Eine Hand lag über ihrem Mund, die andere umklammerte ihren Arm. Sie strauchelte, verzweifelt versuchte sie, sich von ihm loszureißen, doch er hob sie einfach nur hoch und trug sie weiter, als würde sie überhaupt nichts wiegen.
    Sie musste irgendetwas tun! Sie durfte das nicht geschehen lassen.
    Aber die Einzigen, die je ihrem Ruf Folge geleistet hatten, waren Tiere gewesen. Und nicht einmal ein großer Hund würde wohl in der Lage sein, diesen Mann aufzuhalten.
    Sie wurde ganz ruhig. Aber da waren ja noch andere Tiere. Tiere, die auch Männer waren. Sie hoffte inständig, dass die Tiere der Krieger ihre Not spüren würden, als sie Herz und Geist öffnete und ihr Flehen dem Wind übergab.
    Innerhalb kürzester Zeit begannen verschiedene Tiere zu erscheinen. Eichhörnchen stürzten von den Bäumen, ein Murmeltier kam hinter einem Busch hervor, und Vögel aller Arten und Farben flogen

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