Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
sprühten förmlich. »Und eins sage ich dir, Nicolai DeMarco: Sollte es zum Schlimmsten kommen, und das Tier in dir wird entfesselt und tötet mich, werde ich nie bereuen, was wir heute teilen und was wir füreinander sind. Ich liebe jeden Zentimeter von dir, sogar diesen Teil von dir, der mich vernichten kann.«
    Als sie sich abwenden wollte, zog er sie noch fester an sich, neigte den Kopf und ergriff Besitz von ihrem Mund. Eine geradezu überwältigende Liebe wallte in ihm auf, die ihm alle Kraft zu nehmen drohte, ihn mit der Macht einer Lawine durchfuhr und bis ins Innerste erschütterte.

KAPITEL NEUNZEHN
    D as Klopfen an der Tür ließ Isabellas Herz gleich schneller schlagen, weil es so laut und beharrlich war, dass es schlechte Neuigkeiten zu verheißen schien. Nicolai ließ ihr Handgelenk nicht los, aber er wandte sich der Tür zu, und sein Gesicht war wieder eine ausdruckslose Maske.
    Die Hauptmänner Bartolmei und Drannacia eilten herein und salutierten kurz. »Er ist unterwegs, Don DeMarco. Eine weitere der Brieftauben ist nun zurückgekehrt und bringt Neuigkeiten.« Drannacia warf Isabella einen Blick zu und verbeugte sich entschuldigend vor ihr. »Wir befürchteten, dass die Nachrichten nicht warten konnten.«
    » Grazie «, sagte Nicolai und senkte ohne Hast den Kopf, um sie erneut zu küssen. »Mach dir keine Sorgen!«, flüsterte er an ihren Lippen. »Ich werde bald zurückkehren.«
    Isabella merkte plötzlich, dass sie die wilde Seite an Nicolai bewunderte und liebte, weil gerade dieser Teil von ihm ihn befähigen würde, ihr Tal zu verteidigen und Rivellio zu schlagen. Und nicht nur das. Dieser Teil von Nicolai würde ihn auch für sie beschützen und ihn wohlbehalten zu ihr zurückbringen. »Ich werde sehr, sehr böse auf dich sein, wenn du auch nur einen Kratzer von diesem verabscheuungswürdigen Mann davontragen solltest«, warnte sie Nicolai und zwang sich, ihr aufgesetztes Lächeln beizubehalten, obwohl ihre Brust ganz schmerzhaft eng geworden war.
    »Und ich werde sehr, sehr böse auf dich sein, wenn du bei meiner Rückkehr nicht hier im Palazzo bist. Also keine Abenteuer bitte, cara mia! «, sagte er, während sein Daumen zärtlich über die empfindsame Innenseite ihres Handgelenkes glitt.
    »Ich habe mehr als genug anderes zu tun«, erwiderte sie. »Und ich bin froh und dankbar, dass Theresa und Violante bereits hier sind. Wenn die Leute von den Höfen und Dörfern eintreffen, werde ich ihre Unterstützung brauchen.«
    Dann verabschiedete sie sich und bewahrte Haltung, obwohl ihr Herz vor Furcht schier zu zerspringen drohte. Nicolai hatte seine Soldaten schon oft genug zum Sieg geführt; sie musste einfach daran glauben, dass ihm auch diesmal nichts geschehen würde. Als sie die Tür schloss, hörte sie Rolando Bartolmeis Stimme, deren anklagender Tonfall sie veranlasste, stehen zu bleiben, um zu lauschen.
    »Bevor wir in den Kampf ziehen, Don DeMarco, lasst mich Euch fragen, ob ich Euch irgendwie gekränkt oder mir etwas zuschulden habe kommen lassen, dass Ihr an meiner Treue zweifelt!«
    Ein kurzes Schweigen folgte. Isabella konnte sich sehr gut Nicolais Gesichtsausdruck vorstellen, seine erhobenen Augenbrauen und den stummen Tadel, den er damit zum Ausdruck brachte. »Wie kommst du dazu, mich so etwas zu fragen, Rolando?«
    »Ich war heute Morgen auf Patrouille, lange bevor die Sonne aufging, und jemand folgte mir. Ich habe den Löwen nicht gesehen, doch die Spuren im Schnee folgten meinem Pferd, wohin ich mich auch wandte. Um diese Zeit streunen keine Löwen frei herum, doch genau die gleichen Spuren wurden heute Morgen auch neben der Leiche gefunden.«
    Isabella presste eine Hand auf ihren Mund, um keinen ungewollten Laut von sich zu geben. Die Erinnerung an Rolando Bartolmeis zerfetzten Uniformrock überfiel sie, und mit angehaltenem Atem wartete sie auf Nicolais Antwort. Es dauerte sehr lange, bis sie kam.
    »Ich habe keinen Grund, an deiner Loyalität zu zweifeln, Rolando. Wenn du irgendetwas weißt, dann sag es mir ganz offen, damit wir die Angelegenheit abschließen und ruhen lassen können.«
    »Ich habe Euch immer treu gedient.« Bartolmei klang ganz angespannt vor Empörung. »Ich habe Euch nie einen Grund gegeben, an mir zu zweifeln.«
    »Und ich dir auch nicht«, entgegnete Nicolai in sanftem Ton.
    Isabella schloss für einen Moment die Augen und betete im Stillen, Rolando möge die Aufrichtigkeit in Nicolais Stimme hören. Sie hatte jedoch Angst, dass er sie nicht wahrnehmen

Weitere Kostenlose Bücher