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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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würde, Angst, dass dieses kleine Aufwallen einer bösen Macht, die sie schon wieder spürte, die Gefühle der Männer auf subtile Weise beeinflusste. Leider blieb ihr jedoch nichts anderes übrig, als auf Nicolai und die Treue seiner Männer zu vertrauen. Langsam ging sie die lange, gewundene Treppe hinunter und zwang sich, an die vor ihr liegenden Aufgaben zu denken. Als Erstes rief sie Sarina und Betto zu sich, um sie auf die Invasion von Don DeMarcos Leuten vorzubereiten, die außerhalb der Sicherheit der Festungsmauern untergebracht waren.
    Theresa und Violante waren überall. Violante, gut geschult und ganz in ihrem Element, beaufsichtigte die Zubereitung der Gerichte und die Bereitstellung der Zutaten. Theresa arbeitete eng mit Isabella und Violante zusammen und befolgte deren Anweisungen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
    Sobald sie konnte, machte Isabella eine kurze Pause und eilte zu ihrem Bruder, um nach ihm zu sehen und sich bei Francesca zu entschuldigen, dass sie sie so lange allein ließ, ohne ihr jemanden zur Ablösung zu schicken.
    Francesca blickte auf und gab ihr lächelnd ein Zeichen, leise zu sein. »Ich habe ihn erst gerade wieder zum Einschlafen gebracht. Sein Husten ist immer noch sehr schlimm, aber der Heiler war hier und sagte, Lucca sehe schon kräftiger aus. Ich glaube, dass das Schlafen ihm helfen wird. Er hat so viel gehustet, dass er keine Ruhe gefunden hat«, flüsterte sie und strich ihm mit den Fingerspitzen sanft das Haar aus dem Gesicht.
    »Ich habe ihm alles erzählt, Francesca«, gestand Isabella. »Ich hätte dich warnen sollen, dass er von dem Fluch und dem Erbe der DeMarcos weiß.«
    Zu Isabellas Überraschung errötete Francesca. »Wir haben darüber gesprochen. Er ist einfach so …« Sie brach ab, weil ihr die Worte fehlten. »Wir haben die ganze Nacht geredet. Ich könnte ewig seiner Stimme lauschen. Die meiste Zeit ist er lustig und bringt mich zum Lachen. Er macht auch immer nette Bemerkungen über mein Aussehen. Lucca sagte, dass ich seiner Meinung nach eine unschätzbare Hilfe bei der Aufhebung des Fluchs sein würde. Und ich glaube, das war ihm auch ernst gemeint.« Ihre Augen glänzten, als sie zu Isabella aufschaute.
    »Lucca irrt sich nur selten in seinen Einschätzungen, Francesca. Ich verlasse mich darauf, dass du uns hilfst, den Fluch zu brechen.« Sie drückte Francescas Hand. »Vergiss nur nicht, dass wir keine Ländereien mehr haben und Lucca einer Frau deswegen nichts zu bieten hat! Auf jeden Fall nicht genug für die Schwester eines Dons.«
    Francescas elegant geschwungene Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Ich habe mir noch nie von anderen vorschreiben lassen, was ich zu tun oder zu lassen habe, und bezweifle, dass ich jetzt damit beginnen werde.« Ganz plötzlich schien sie sich der ungewöhnlichen Geschäftigkeit außerhalb des Zimmers bewusst zu werden, und erstarrte förmlich, als sie zu verstehen begann. »Es geht los, nicht wahr?«, sagte sie. »Rivellio fällt in unser Tal ein.«
    Isabella schluckte ihre Furcht hinunter und nickte. »Nicolai hat die Burg verlassen, um ihm entgegenzureiten.«
    »Ich weiß, dass du Angst um ihn hast, Isabella, doch er ist ein Meister der Kriegsführung, der jeden Kampf sehr sorgsam plant. Seine Männer werden ihm Rückendeckung geben, und sollte er die Löwen herbeirufen, wird es ohnehin sehr schnell vorbei sein«, beruhigte Francesca sie.
    Ein leises Klopfen an der Tür kündigte Theresa an. Sie trat jedoch nicht ein, sondern winkte Isabella zu sich auf den Gang hinaus.
    »Geh ruhig, Isabella! Ich werde mich auch weiterhin um Lucca kümmern«, versicherte Francesca ihr.
    Leise schlüpfte Isabella aus dem Zimmer ihres Bruders. »Was gibt es?«, fragte sie Theresa draußen.
    »Rolando hat einen Boten geschickt mit der Bitte, den Männern Verbände, Salben und auch die Mischungen für Kräuterpackungen hinauszubringen. Sie wollen die Verwundeten sofort behandeln und sie dann erst zum castello zurückbringen. Der Heiler muss hierbleiben. Ich habe ein bisschen Ahnung von Verletzungen, aber eben leider nur sehr wenig. Sarina sagte, du wüsstest, wie man Verletzte verarztet. Wärst du bereit, mich zu begleiten?« Sie sah sehr nervös und sichtlich durcheinander aus und rang die Hände.
    Isabella nickte ohne Zögern. »Ich habe schon viele Male Wunden versorgt. Wir werden das schon schaffen, Theresa.« Auf dem Besitz ihres Vaters hatte sie provisorische Lazarette für die Verwundeten errichten

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