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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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eilten.
    »Sie verstehen nicht, Sarina. Er war allein, umringt von diesen riesigen Bestien.« Isabella fröstelte so heftig, dass ihre Zähne klapperten. »Sie haben ihn einfach dort zurückgelassen. Ich habe ihn dort zurückgelassen.« Das war sogar noch schlimmer, dass sie sich, verängstigt von der Größe und Wildheit des Löwen, wie ein Feigling verhalten und sich den Soldaten nicht einmal besonders widersetzt hatte.
    »Ihr denkt nicht klar, Signorina «, sagte Sarina beruhigend. »Sie hätten Euch nie erlaubt zurückzubleiben. Die Leiter der Eskorte hatten Anweisung, Euch sicher heimzubringen, und notfalls hätten sie Euch gezwungen zu gehorchen. Ihr steht unter Schock, seid durchgefroren und hungrig. Ihr werdet Euch besser fühlen, wenn Ihr Euch wieder aufgewärmt habt.«
    Als sie durch die Säle des castello eilten, lächelten einige Dienstboten und nickten ihnen mit unverkennbarer Erleichterung im Gesicht zu. Isabella versuchte, ihre Freundlichkeit zu erwidern, obwohl sie die Reaktion der Leute auf ihre Rückkehr nicht verstand. Nichts an diesem Ort machte Sinn für sie – weder die Menschen noch die Tiere. »Löwen leben nicht hoch oben in den Bergen. Wie sind sie eigentlich hierhergekommen? Sollte nicht jemand hinausreiten und nach dem Don sehen?«
    Bis auf ihre beschwichtigenden kleinen Laute blieb Sarina still. Isabellas Zimmer war vorbereitet, ein anheimelndes Feuer brannte im Kamin, und ein Tablett mit Tee stand schon bereit. Die Wirtschafterin half Isabella beim Ablegen ihres Capes und schnappte nach Luft, als sie Blut darauf entdeckte. »Seid Ihr verletzt? Wo, bambina? «
    Betroffen starrte Isabella auf die roten Flecken auf ihrem Umhang, bevor sie ihn Sarina abnahm und den Stoff zwischen den Händen zerknüllte. Don DeMarco hatte sie in sein eigenes Cape gehüllt, das über ihrem gelegen und es mit Blut verschmiert hatte. Er war es, der verwundet worden war. Aber dann schüttelte sie den Kopf und wies die Möglichkeit weit von sich. Das Blut musste auf seinen Umhang gekommen sein, als er neben dem toten Löwen gekniet hatte.
    »Ich bin unverletzt, Signora «, murmelte Isabella. »Nun ja, mein Rücken schmerzt, das schon. Ich denke, ich werde meinen Stolz hinunterschlucken und Euch bitten, etwas von dieser wunderbar betäubenden Salbe auf die Kratzer aufzutragen.« Sie bemühte sich um ein schwaches Lächeln, als sie Sarina erlaubte, ihr Kleid zu öffnen und die Wunden an ihrem Rücken freizulegen.
    Wieder einmal lag Isabella mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett und umklammerte die Decke, während Sarina sorgfältig die Kräutermischung zubereitete. »Erzählt mir von den Löwen, Signora , und warum die Männer des Dons ihn inmitten eines Schneesturms und umringt von wilden Tieren allein ließen! Hier im palazzo herrscht keine Beunruhigung, soweit ich sehe. Ich spüre Unbehagen unter ihnen, aber keine Angst. Warum ist das so?«
    »Psst, bambina! Verhaltet Euch still und lasst mich Euren geschundenen Rücken versorgen. Und Ihr müsst mich Sarina nennen. Schließlich werdet Ihr jetzt hier die Herrin sein.«
    »Ich glaube nicht, dass es noch dazu kommen wird, Sarina. Der Don hat mich einmal hinausgeworfen und könnte es jederzeit wieder tun. Ich bin nicht bereit, ihm zu verzeihen.« Durch halb geöffnete Augen sah Isabella Sarinas rasches, beifälliges Lächeln, doch sie hatte keine Ahnung, wie es zu verstehen war.
    »Ich glaube, Ihr seid genau das, was Don DeMarco braucht.« Sehr behutsam begann Sarina, das betäubende Mittel auf Isabellas wunden Rücken aufzutragen. »Ihr möchtet etwas über die Löwen hören? Das ist eine interessante Geschichte, um sie abends am Feuer zu erzählen und Kindern Angst zu machen. Sie muss jedoch auch ein paar Körnchen Wahrheit enthalten, da es in diesen Bergen wirklich keine Löwen geben dürfte. Doch sie sind nun einmal hier.« Sie seufzte. »Und sie sind sowohl ein Fluch als auch ein Segen für unsere Leute.«
    Isabella öffnete die Augen, um Sarina richtig anzusehen. »Was für eine seltsame Bemerkung! Ich habe das Gesicht des Dons gesehen, als er neben dem jungen Löwen niederkniete und ihn berührte …« Sie unterbrach sich und suchte nach der richtigen Beschreibung. »Ganz ehrfürchtig und traurig. Er war traurig , dass der Löwe tot war. Und mir tat das Herz weh für den Don.« Isabella, der plötzlich bewusst wurde, dass sie viel zu viel von ihren widerstreitenden Gefühlen für den Don offenbarte, runzelte die Stirn. »Aber nur für diesen einen Moment,

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