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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seltsamen Illusion gefangen, seine Hand auf dem Tisch festhielt und ihre Finger seine Haut liebkosten.
    Bei der Erkenntnis stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht, und sie zog rasch die Hand zurück und drückte sie an ihre Brust, um die Wärme seines Körpers an ihrem Herzen festzuhalten. »Pardon, Signor DeMarco, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.« Zuerst hatte sie ihm Vertraulichkeiten gestattet, und dann hatte sie ihn auch noch selbst berührt. Was musste er von ihr denken?
    »Wenn Ihr wieder zustimmen würdet, meine Frau zu werden, Isabella«, sagte Nicolai mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war, »bestünde kein Grund, wegen eines kleinen Zeichens der Zuneigung in Verlegenheit zu geraten.«
    Sie hob das Kinn und zog eine ihrer dunklen Brauen hoch. »Ein Zeichen der Zuneigung? Da muss ich Euch leider enttäuschen, Signore . Es war lediglich Neugier; sie überkommt mich oft in den unpassendsten Momenten. Ein winziger Fehler, den zu beherrschen ich mir die größte Mühe gebe.«
    Ein Lächeln umspielte die harten Kanten seines Mundes. »Neugier? Nun, dann hoffe ich, sie zufriedengestellt zu haben, doch ich wäre auch nur allzu gern bereit, das Experiment fortzusetzen, falls Ihr zustimmt, meine Frau zu werden.«
    »Ich weiß Euer Opfer zu schätzen«, sagte Isabella mit spöttisch funkelnden Augen. »Was allerdings Eure Bitte, Eure Frau zu werden, angeht, so habe ich mich schon einmal dazu bereit erklärt und bin zum Dank dafür schändlich behandelt worden.« Sie bemühte sich, eine bemitleidenswerte Miene aufzusetzen. »Und da ich eine Frau bin, nervös, schwach und …«
    »Der Typ, der schnell in Ohnmacht fällt?«, warf Nicolai hilfsbereit ein.
    »Genau«, flunkerte sie. »Deshalb weiß ich nicht, ob meine armen Nerven der Strapaze eines Ehemannes wie Euch gewachsen wären.«
    Er rieb sich nachdenklich den dunklen Bartschatten an seinem Kinn. »Ich muss gestehen, dass ich Eure … schwachen Nerven nicht berücksichtigt habe. Trotzdem glaube ich, dass wir das Problem umgehen könnten, wenn wir vorsichtig genug sind.«
    Er sah so jung, attraktiv und überaus verführerisch aus, dass Isabella ein merkwürdiges Ziehen in ihrer Herzgegend verspürte. Dieser Mann verlockte sie in so vieler Hinsicht, dass sie sich wie eine vom Feuer angelockte Motte vorkam. »Habt Ihr eine Vorstellung davon, wie oft Ihr mich noch aus dem Palazzo werfen würdet? Ich glaube, diese Antwort müsste ich schon haben, bevor ich Euren Antrag in Betracht ziehe.«
    Nicolai fuhr sich achtlos mit der Hand durchs Haar, zuckte dann jedoch plötzlich zusammen und ließ den Arm schnell wieder sinken. »Ich glaube, dieses eine Mal war genug, Isabella. Ich bin mir sicher, dass es nicht wieder vorkommen wird.«
    »Ihr seid verletzt!« Sie eilte um den Tisch herum und nahm seinen Arm. »Lasst mich sehen!«
    Nicolai erstarrte förmlich unter ihrer Berührung. »Seid Ihr sicher, dass Ihr das wollt, Isabella? Es ist möglich, dass Ihr Dinge über mich erfahren werdet, die Ihr vielleicht nicht wissen wollt.«
    »Ich weiß schon einiges über Euch, was ich nicht wissen will.« Sie lächelte ihn an, sanft und großzügig, aber auch ein bisschen schüchtern.
    Nicolai nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und strich unglaublich zärtlich mit den Daumen über ihre Wangen. »Ihr habt nicht einmal angefangen, mich kennenzulernen, Isabella. Ich verdiene es nicht, dass Ihr mich mit einem solchen Ausdruck in Euren schönen Augen anseht. Ich ziehe Euch in eine Welt voller Gefahren hinein, in der Ihr Freund und Feind nicht werdet unterscheiden können. Ich hasse mich dafür, so selbstsüchtig und feige zu sein, dass ich Euch nicht aufgeben kann.«
    »Oh, aber natürlich verdient Ihr mich nicht, Signor DeMarco, da ich doch so eine großartige Partie bin mit meiner Fülle von Ländereien und Reichtümern, meinem kranken Bruder und meinem nicht mehr angesehenen Namen, den ich mit in die Ehe bringen werde. Und jetzt hört auf mit dem Gerede, und lasst mich Eure Wunden sehen! Ihr benehmt Euch wie ein bambino – was höchst unangebracht ist, wenn Ihr versucht, mich zu beeindrucken.«
    »Funktioniert es denn?« Wie ein warmer Hauch glitt seine Stimme über ihre Haut. Er trat ein wenig näher, sodass sie einen wilden, maskulinen Duft wahrnahm und die Wärme seines Körpers sie umhüllte. Isabella merkte, wie sie sich in den Tiefen seiner Augen verlor. Ihr schwindelte von einem solch unerwarteten Verlangen, dass sie erstarrte und eine Hand an ihren

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