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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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lernen, die Kleine«, sagte sie, und obwohl sie sich bemühte, streng zu klingen, schwang Belustigung in ihrer Stimme mit. Sie und Isabella blickten sich verstehend an, und als sie laut zu lachen begannen, brachte ihre Fröhlichkeit auch ein Lächeln auf die Gesichter der Dienstboten in ihrer Nähe.
    Ein lautes Knacken war die einzige Warnung, bevor Alberitas zerbrochener Besenstiel durch die Luft und geradewegs auf Isabellas Kopf zuschoss. Das Mädchen kreischte auf, und Sarina versetzte Isabella einen Stoß, der sie zu Boden schickte. Der Besenstiel prallte direkt über ihr gegen die Wand, fiel herunter und rollte hin und her, bis er sie traf.
    Alberita schwenkte wild die Hände und kreischte so laut, dass von allen Seiten Dienstboten herbeigelaufen kamen. Betto hob den Rest des Besens auf, bevor er jemanden verletzen konnte, und legte ihn sorgfältig beiseite. Sarina befahl Alberita, still zu sein, und die Kleine schlug die Finger vor ihren Mund, um ihre Schreie zu ersticken. Aber trotzdem brach sie in hysterisches Weinen und Gejammer aus.
    Eine Hand am Schwertgriff, stürmte Hauptmann Bartolmei herein, stieß die Bediensteten zur Seite und griff nach Isabella, um sie vom Boden hochzuziehen und schützend hinter sich zu schieben. »Was ist passiert?«, fragte er barsch.
    »Ein Unfall, mehr nicht«, erklärte Sarina schnell.
    Einige der Dienstboten begannen, etwas zu murmeln, als wären sie zutiefst besorgt oder verängstigt. »Der Besen flog direkt auf sie zu!«, schrie schließlich eine Frau.
    »Das ist lächerlich, Brigita, und auch nicht wahr«, wies Sarina sie scharf zurecht.
    »Alberita hat sie angegriffen!«, beschuldigte eine andere Frau das junge Mädchen.
    Als Alberita den Vorwurf empört zurückwies und noch heftiger weinte, zog Hauptmann Bartolmei Isabella dichter hinter sich. »Wir müssen das sofort dem Don berichten.«
    Isabella holte tief Luft und bemühte sich verzweifelt, ihre Fassung wiederzugewinnen. Am liebsten hätte sie laut gelacht über das Absurde der Situation, aber das wagte sie nicht, weil das weinende Mädchen sich dann noch gedemütigter fühlen würde. »Ich denke, Alberita sollte in die Küche gebracht werden und eine beruhigende Tasse Tee erhalten. Kann irgendjemand sie dorthin begleiten, Sarina?« Isabella lächelte und trat gelassen hinter dem Hauptmann hervor. » Grazie , Hauptmann, für Euer schnelles Handeln, doch natürlich können wir Don DeMarco nicht mit etwas so Unbedeutendem wie diesem Unfall stören. Es war nur ein zerbrochener Besenstiel. Alberita ist mit sehr viel Eifer bei der Arbeit.«
    Entschlossen ging sie zu dem jungen Mädchen und ignorierte den Versuch des Hauptmanns, sie zurückzuhalten. »Und dein Eifer wird hier sehr geschätzt, Alberita. Geh jetzt mit Brigita und trink eine schöne, heiße Tasse Tee, damit du dich beruhigst!«
    »Du musst achtsamer sein, Mädchen«, fuhr Hauptmann Bartolmei sie an. »Falls Signorina Vernaducci irgendetwas zustößt, sind wir alle hier verloren.«
    Isabella lachte leise. »Also wirklich, Hauptmann! Ihr werdet die Leute noch glauben machen, ich hätte Angst vor einem Besen.«
    Nicht einmal Rolando Bartolmei konnte ihrem spitzbübischen Lächeln widerstehen. »Nein, das wollen wir wirklich nicht«, stimmte er ihr zu.
    »Rolando?« Es war eine junge Stimme, die gebieterisch zu klingen versuchte, jedoch beunruhigend schwankte. »Was geht hier vor?«
    Die Dienstboten, Isabella und Hauptmann Bartolmei drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Zwei Frauen von aristokratischer Erscheinung standen neben Sergio Drannacia und warteten auf eine Erklärung. Aber es war der große, gut aussehende Mann hinter ihnen, der Isabellas Aufmerksamkeit auf sich zog und ihr den Atem nahm.
    Don DeMarco stand völlig reglos da. Das immer leicht zerzauste lange Haar fiel ihm über die breiten Schultern, und seine Augen glühten und waren konzentriert wie die eines Raubtiers auf der Jagd. Für einen Moment flimmerte sein Bild, und plötzlich war es ein Löwe, der unerbittlich und gnadenlos den Mann anstarrte, der so dicht neben Isabella stand.
    Selbst die Luft im Raum schien stillzustehen, als könnte jede Bewegung, jedes Geräusch einen Angriff auslösen. Die Dienstboten schauten schnell zu Boden, und auch Hauptmann Bartolmei wandte den Blick ab und machte eine angedeutete Verbeugung.
    Die beiden Frauen drehten sich um, um hinter sich zu blicken. Beim Anblick des Dons schrie eine von ihnen auf und wurde kreidebleich. Sie wäre sicher ohnmächtig

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