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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Weise schlechtgemacht wird. Ich finde ihn sehr gut aussehend und charmant. Wenn Ihr es nicht ertragen könnt, die Narben in seinem Gesicht zu sehen, Narben, die von einem schlimmen Angriff stammen, würde ich Euch bitten, unser Zuhause nicht mehr aufzusuchen.«
    Violante wurde blass und drückte eine Hand an ihre Brust, als raste ihr Herz von Isabellas Angriff. » Signorina , Ihr habt mich völlig missverstanden. Es ist unmöglich, Narben zu bemerken, nachdem wir alle lernen mussten, ihm nicht ins Gesicht zu sehen. Ihr seid nicht hier aus diesem Tal.« Sie trank einen Schluck Tee, und ihre Augen funkelten, als sie Isabella prüfend anschaute. »Daher könnt Ihr nicht wissen, dass es tief in uns verwurzelt ist, den Don nicht direkt anzusehen.«
    Es kostete Isabella große Mühe, aber sie bewahrte Haltung. Die Frauen wussten mehr als sie, das war klar, doch sie würde Violante Drannacia keinen Vorteil verschaffen, indem sie ihr persönliche Fragen über Nicolai oder den Palazzo stellte. »Was für ein Glück für mich!«, sagte sie und hielt eisern an ihrem Lächeln fest, als sie sich Theresa zuwandte. »Darf ich fragen, wie lange Ihr schon verheiratet seid, Signora Bartolmei?« Insgeheim war sie erfreut, dass die jüngere Frau regelrecht entsetzt zu sein schien über Violantes Benehmen.
    »Theresa«, bat Hauptmann Bartolmeis Frau. »Erst kurze Zeit. Ich habe schon immer hier im Tal gelebt, aber nicht auf dem Besitz. Meine Familie hat draußen einen großen Gutshof. Ich begegnete Rolando, als er dort auf der Jagd war.« Sie errötete bei der Erinnerung oder vielleicht auch über das Eingeständnis.
    »Belästigen die Löwen Euer Gut nicht?«, hakte Isabella nach.
    Theresa schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch nie zuvor einen gesehen, bis ich hierher zum Palazzo kam.« Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, und sie verschränkte nervös die Finger. »Wir hörten sie natürlich auf dem Gut, doch in all den Jahren meiner Kindheit habe ich nie einen gesehen.«
    »Theresa hat Angst, dass sie von einem aufgefressen werden könnte«, warf Violante spöttisch ein.
    Isabella lachte ein wenig und schob ihren Stuhl näher an Theresas heran. »Ich glaube, das beweist nichts anderes als Vernunft, Theresa. Ich würde auch nicht gern aufgefressen werden. Habt Ihr schon einmal einen Löwen aus der Nähe gesehen, Violante? Ich hatte keine Ahnung, dass sie so riesig sind. Ihre Köpfe sind so groß, dass wir alle drei in eins der Mäuler passen würden, glaube ich.«
    »So ist es«, stimmte Violante ihr erschaudernd zu. »Einmal sah ich einen aus der Nähe. Sergio führte eine Patrouille durch das Tal und hielt in der Nähe unseres Hauses an, um mich zu einem Spaziergang mitzunehmen. Wir dachten, wir wären allein, weil wir nicht einmal das kleinste Geräusch vernahmen. Und so sind wir geradewegs auf einen Löwen zugegangen.« Sie warf Theresa einen etwas verlegenen Blick zu. »Natürlich begann ich zu schreien, doch Sergio hielt mir den Mund zu, damit ich keinen Laut mehr von mir geben konnte. Ich hatte schreckliche Angst, dass das Biest mich fressen würde.«
    Die drei Frauen sahen sich an, und dann lachten alle schallend auf. Theresa entspannte sich sichtlich. Violante trank einen Schluck Tee und schaffte es, sich wieder ein majestätisches Aussehen zu geben. »Was unternehmt Ihr wegen Eurer Hochzeit, Isabella? Ich darf Euch doch Isabella nennen?«
    »Aber natürlich, Violante. Die Hochzeit?« Isabella seufzte. »Ich habe keine Ahnung. Don DeMarco hat sie angekündigt, und das war das Letzte, was ich hörte. Ich weiß nicht einmal, wann sie stattfindet. Wie war denn Eure Hochzeit?«
    Violante seufzte in seliger Erinnerung. »Es war der schönste Tag meines Lebens. Alles war perfekt. Das Wetter, die Kleider, Sergio, der so umwerfend gut aussah … Alles, was Rang und Namen hat, war da.« Sie zögerte. »Außer Don DeMarco. Er hatte sich vorher mit Sergio getroffen und uns ein wunderbares Geschenk gemacht. Aber die Schneiderin hat doch sicher schon mit Eurem Kleid begonnen? Sie wird sich beeilen müssen«, sagte sie und tätschelte Isabella die Hand. »Wir würden sehr gern bei der Planung helfen, falls Eure Mutter nicht herkommen kann, nicht wahr, Theresa?«
    Die jüngere Frau nickte eifrig. »Oh ja, das wäre schön!«
    »Don DeMarco weiß, dass ich außer meinem Bruder Lucca keine Familie mehr habe. Lucca ist jedoch sehr krank und könnte auf gar keinen Fall eine Hochzeit vorbereiten. Ich habe beide Elternteile verloren.«
    »Dann

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