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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Überall, wo du Felsen oder die bloße Erde berühren kannst.«
    »Oh. Ich kann die Energie also nicht im Haus beziehen.«
    »Nein. Normalerweise nicht. Ich kannte einmal eine Strahlende, die im Notfall auch in der Lage war, die Energie aus anderen Materialien zu beziehen, aber sie war sehr alt und mächtig. Es kommt also vor, aber es ist eher selten.«
    Lyon drückte beinahe leidenschaftlich ihre Hand, dann ließ er sie los.
    Auch in ihr stieg die Leidenschaft wieder auf. Er war stark und zuversichtlich und auch so sanft und geduldig mit ihr, wie noch nie zuvor jemand mit ihr umgegangen war. Sobald er sie auch nur berührte, wurde sie von Verlangen förmlich überwältigt. Einem Verlangen, das er, da war sie sich ziemlich sicher, ebenfalls empfand.
    Kara begriff, dass sie gerade dabei war, sich in ihn zu verlieben. Und zwar heftig. Was leider ganz und gar nicht gut war. Nicht, nachdem die Paarungszeremonie einen anderen Mann für sie bestimmt hatte. Als wenn man durch dieses seltsame Spiel Küss alle unsterblichen Gestaltwandler wirklich ihren Ehemann finden könnte. Wie lächerlich! Und wie schrecklich dazu. Aber sie konnte nicht leugnen, dass Vhypers Fingerspitzen blau geleuchtet hatten. Es war ohne jeden Zweifel etwas Übersinnliches im Spiel gewesen. Aber was auch immer es gewesen sein mochte, es schien ihr keineswegs freundlich gesonnen. Sonst hätte sie Lyon geheiratet und so getan, als wäre sie verstimmt, weil man ihr nicht die Wahl gelassen hatte.
    So wie die Dinge jetzt aber standen, würde er gehen, sobald er sie auf den Thron gebracht hatte. Doch woher wollte sie eigentlich wissen, dass er das nicht ohnehin getan hätte? Auch ohne Paarungszeremonie? Auch wenn ihr Ehemann nicht vorherbestimmt wäre? Ein Mann wie Lyon konnte jede Frau haben. Er hatte es nicht nötig, nicht in Millionen Jahren, sich auf jemand einzulassen, der gewöhnlich war.
    Kara verschränkte die Arme und schützte sich vor dem scharfen Wind ebenso wie vor ihren entmutigenden Gedanken.
    Lyon sprang auf den Stein der Göttin hinunter, dann streckte er ihr wieder die Hand entgegen. »Ich rufe den Kreis der Krieger zusammen, dann können wir anfangen.«
    Sie legte ihre Hand in seine und ließ sich von ihm hinunterhelfen. »Was ist der Kreis der Krieger eigentlich?«
    »Eine Art Schutzvorhang. Wenn beispielsweise Menschen vorbeikommen, können sie uns nicht sehen. Wenn irgendetwas geschieht, dann hören sie es nicht.«
    Sie sah ihn skeptisch an. »Was sollte denn passieren, das so viel Krach erzeugt?«
    Beinahe amüsiert sah er sie an. »Nichts Schlimmes. Komm, setz dich.«
    Er führte sie zur Mitte des Steins, genau dorthin, wo sie heute Morgen Hawke gegenübergesessen hatte. Während sie sich im Schneidersitz auf dem Stein niederließ, hob Lyon Hände und Gesicht zum Himmel; er wirkte wild und aufregend, als der Wind durch seine goldene Mähne strich. Kara beobachtete ihn – und ein Wonneschauer durchströmte sie dabei. Er war einfach überwältigend. So erregend. Und auch sehr männlich.
    Doch in die Freude mischte sich schnell ein bitterer Beigeschmack. Wenn er doch ihr gehören könnte! Und wäre es auch nur für kurze Zeit.
    Nachdem er eine Weile Beschwörungsformeln gemurmelt hatte, senkte er die Arme.
    »Warum hat Hawke dies vorhin nicht gemacht?«, fragte sie.
    »Beim ersten Mal, wenn es nur darum geht, dass dich die Erde kennenlernt, braucht man das nicht zu tun. Normalerweise braucht man es sogar an den ersten zwei bis drei Tagen noch nicht zu tun, aber Hawke hat gesagt, dass er vorhin bereits in der Lage gewesen ist, erstaunlich viel Energie durch deine Hände aufzunehmen, und ich will lieber kein Risiko eingehen.«
    »Was für ein Risiko?«
    »Dass ein Mensch dein loderndes Feuer sieht.«
    »Oh.«
    Er hockte sich vor sie. »Ich will, dass du diesmal versuchst, die Energie selbst aus der Erde zu ziehen.«
    »Ich … ich kenne aber die Formel nicht.«
    »Die Strahlende braucht auch keine Formel. Du bist die Leitung, der Energiekanal. Sie wird dich suchen und zu deiner Verfügung stehen, sobald sie sich an dich gewöhnt hat.«
    »Und daran arbeiten wir?«
    »Ja, genau. Schließ die Augen und stell dir vor, wie die Kraft durch deine Hände strömt und in deinen Kopf hinein. Stell dir einfach vor, du zögest die Energie aus der Erde.«
    »Wie ein Staubsauger?«
    Ein amüsiertes Blitzen ließ seine Gesichtszüge weicher erscheinen. »Wie ein Staubsauger, genau. Versuch es, Kara.«
    Sie schloss die Augen und war bemüht, sich

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