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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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den Atem.
    »Lyon …«
    Er umfasste ihre Hände noch fester.
    »Kara, konzentrier dich . Halt die Energie …« Er stöhnte. »Jetzt verstehe ich, warum diese Aufgabe traditionell von dem Partner der Strahlenden übernommen wird.«
    Kara atmete flach und stoßweise, denn das Verlangen schien sie vollkommen auszufüllen und zu durchströmen.
    Lyon biss die Zähne zusammen. »Wir müssen weitermachen.«
    »Wie?«
    »Halt die Energie fest, Kara. Ich hebe jetzt deine Hände, aber halt das Feuer zurück. Das echte Feuer, meine ich.«
    Sie lachte erstickt. »Okay.« Das andere Feuer, das sie von innen verbrannte, ließ nicht etwa nach. Jedenfalls nicht, solange Lyon bei ihr war. Die Energie der Erde mochte ihre Lust zwar ins Unermessliche gesteigert haben, aber sie war von Anfang an da gewesen. Und sie fürchtete, dass das für immer so bleiben werde.
    Zitternd schloss sie die Augen und zwang sich, sich auf die Energie zu konzentrieren, die durch ihrer beider Hände floss. Lyon drehte ihre Hände so herum, dass sie eine Schale bildeten.
    »Halt die Energie in deinen Händen, Kara. Konzentrier dich.«
    »Ist sie noch da?«
    »Ja.«
    »Du hilfst mir.« Sie spürte, wie er jetzt ebenfalls an der Energie sog.
    Er hielt sie weiterhin fest und legte seine Hände um ihre, während ihr Verlangen langsam abebbte und sie wieder Atem holen konnte.
    »Gut, Kara. Stell dir jetzt die Flamme vor. Mitten in deiner Hand. Eine einfache, kalte Flamme, die dir nicht wehtut.«
    Sie folgte seinen Anweisungen – und zu ihrer eigenen Überraschung begannen ihre Hände tatsächlich innerhalb von Sekunden zu vibrieren.
    »Irgendetwas geschieht«, keuchte sie.
    »Das ist es!«
    Kara schlug die Augen auf und starrte mit offenem Mund auf die winzige kalte blaue Flamme in ihren Händen. Einen Augenblick später war sie erloschen.
    »Ich habe sie verloren.« Kara hob enttäuscht den Blick zu Lyon, der jedoch ganz und gar nicht enttäuscht wirkte. Er beobachtete sie so voller Begehren, dass auch ihre Leidenschaft sich erneut regte.
    »Das war ein hervorragender Anfang.«
    »War es das?«
    Er nickte bedächtig und sah auf ihren Mund.
    Der Augenblick zog sich in die Länge, und sein lustvoller Blick kribbelte auf ihren Lippen, bis sie ihn beinahe körperlich spürte. Sie wollte, dass er sie küsste. Sie wollte den Druck und die Kraft seiner Lippen und seiner Zunge spüren.
    Sie wünschte es sich so sehr, bis sie vor Begehren am ganzen Körper zitterte.
    Doch er rührte sich nicht. Er saß wie in Stein gemeißelt da, während sein Körper nach wie vor Lust abstrahlte.
    »Lyon«, sagte sie leise und griff nach seiner Hand. Doch ihre Bewegung riss ihn aus seiner Trance, er sprang auf und trat zur Seite.

 
    13
    Lyon starrte auf den reißenden Potomac. Der kühle Wind, der ihm über das Gesicht strich, linderte nicht im Geringsten sein quälendes Verlangen.
    Heilige Göttin, wie sehr er Kara begehrte!
    Es war ganz idiotisch gewesen zu glauben, dass er sie vorbereiten könnte. Das war ihm schon klar geworden, bevor sein Körper von dem Energieschub bis in jede Faser erregt worden war, sodass er vor Gier schier brannte.
    Hier draußen, wo sie nicht permanent von Furcht gepeinigt wurde, hatte er sie so erlebt, wie sie wohl früher gewesen sein mochte. Bevor ihre Mutter gestorben war, also bevor er sie aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen und in die unsterbliche Welt der Krieger gestoßen hatte.
    Und sie faszinierte ihn jetzt noch mehr. Sie hatte ihn geradezu verzaubert.
    Wie sollte er je darüber hinwegkommen?
    Hier draußen hatte sie etwas vollkommen Natürliches an sich, eine Wildheit, die das Tier in ihm ansprach. Und sie war verführerisch und stark, was auch den Mann in ihm beeindruckte. Er wäre vollauf zufrieden, wenn er jeden Tag einfach stundenlang hier draußen sitzen und dabei zusehen könnte, wie das Licht auf ihrem zarten Gesicht spielte und sich ihre Gefühle darauf abzeichneten.
    Er hörte sie herankommen und spürte, wie sie neben ihn trat. Eine ganze Weile sagte sie nichts und stand einfach nur neben ihm, als gehörte sie dorthin. Er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um nicht seine Hand nach ihr auszustrecken und sie dichter an sich zu ziehen. Er berührte sie nicht, was allerdings keineswegs hieß, dass er sich von ihr nicht überaus angezogen fühlte.
    »Wann genau bist du geboren?«, fragte sie schließlich. Der Wind strich über ihr Gesicht und löste einige Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz, die nun über ihre Wangen wehten.

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