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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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lauschen, was zwischen Mirko und Marlene geredet wurde. Doch ihre angespannte Aufmerksamkeit zeigte deutlich, dass sie dabei bleiben wollte.
    Marlene hörte mit ungläubigem Staunen, wie Alex sich die Alkoholabhängigkeit Wallys zunutze gemacht und ihn mit Geld und Schnaps dazu gebracht hatte, ihr und Sophie einen gehörigen Schrecken einzujagen – so verkaufte er das Wally jedenfalls.
    Â»Sophies Rollstuhlunfall, die Leiter am Haus, die zerschnittenen Bremsschläuche – das hat alles Wally gemacht?«
    Â»Nein, nicht das mit den Bremsen. Wally hatte inzwischen kapiert, dass das mehr als nur dumme Streiche waren, und sich geweigert, das Attentat auf dein Auto zu machen. Das war Tao. Das hat er mir gestern Abend stolz verkündet, als ich ihm drüben vorm ›Bambushaus‹ begegnet bin, bevor er sagte, dass er sich um Wally kümmern will, weil der dir womöglich alles erzählt.«
    Â»Oh Gott, dann musste Wally wegen mir sterben«, murmelte Marlene verzweifelt, und dann fiel ihr noch etwas ein:
    Â»Mit dem Kanister, das ist dann wahrscheinlich auch Tao gewesen. Und statt unser Haus anzustecken, hat er ihn für Wallys Auto benutzt.«
    Â»Ich mach mir auch große Vorwürfe wegen Wally, glaub mir. Aber was hätte ich denn tun können?«
    Â»Mirko, lass das. Du machst alles nur noch schlimmer. Sag mal, aber wegen der Manipulation an den Bremsen meines Autos hast du doch wirklich die Polizei kontaktiert, oder?«, fragte Marlene in plötzlicher Erkenntnis.
    Sein gesenkter Kopf gab ihr die Antwort. Sie hatte das Gefühl, in einen tiefen Abgrund zu schlittern. Mühsam versuchte sie, wieder ruhig zu werden, gleichmäßig zu atmen.
    Â»Eines weiß ich immer noch nicht«, gelang es ihr endlich zu formulieren, »was genau hat Sophie am Sonnabend beim ›Bambushaus‹ gesehen? Was war so schlimm, dass wir für diese, diese …«, ihr fiel keine passende Bezeichnung ein, »eine Gefahr darstellten?«
    Â»Das weiß ich erst seit heute Morgen, als ich Sven wegen Wally aufgesucht hab. Ich hab ihn gedrängt, mir doch zu sagen, was das Problem mit Sophie und dir ist. Der war komplett durch den Wind, weil inzwischen die Polizei bei mir gewesen war. Und da hat er zugegeben, dass Sophie Zeugin geworden ist, wie Tao und er einen Mann, einen Chinesen, brutal niedergeschlagen und ins Auto gezerrt haben. Eine Strafaktion, sagte Sven. Der hatte sie wohl bei irgendeinem großen Deal übers Ohr gehauen. Tao ist dann hierher gelaufen und hat geklingelt. Und dann sah Sven wohl dein Auto kommen und hat Tao übers Handy zurückgepfiffen. Mehr weiß ich darüber allerdings auch nicht.«
    Â»Mamma mia, Marlene! Mann! Mann!«, meldete sich Sophie zum ersten Mal wieder zu Wort und hielt triumphierend ihren Glückskeks in die Luft. Marlene sprang auf und schloss sie in ihre Arme.
    Â»Sophie! Kluges Mädchen! Das hast du also die ganze Zeit im Kopf gehabt, du hast versucht, es mir zu erklären, x-mal! Es tut mir so leid. Ich habe es einfach nicht kapiert.«
    Â»Ja, ja«, beschwichtigte Sophie die Freundin, »ist ja gut. Ist ja gut, Marlene.«
    Â»Ja, dann werd ich jetzt mal gehen.«
    Mirko erhob sich von seinem Stuhl. Auch Marlene ließ Sophie los, richtete sich auf und schaute zu ihm hinüber.
    Â»Ich weiß, das ist jetzt sehr viel verlangt, Marlene. Von Verzeihen will ich auch gar nicht reden. Aber vielleicht kannst du mich ja ein wenig verstehen? Das alles war auch für mich eine ungeheure Belastung. Die haben mich beobachtet, mir aufgelauert, mich angerufen, mir SMS geschickt. Ich bin von denen richtig erpresst worden.«
    Â»Ach so, du bist das Opfer, klar! Das war also gar nicht Susann, wie ich immer ganz naiv dachte, wenn abends hier dein Handy bimmelte. Unglaublich! Aber du hast mich in dem Glauben gelassen, hast mich ausspioniert, belogen und betrogen, du hast uns wissentlich großer Gefahr ausgesetzt, obwohl du wusstest, wozu deine Freunde fähig sind. Und du erwartest, dass ich das verstehe? Weil du dir deinen Traum von der politischen Karriere nicht kaputtmachen lassen wolltest?«
    Â»Es sind nicht meine Freunde.«
    Bitter lachte Marlene auf.
    Â»Verschwinde, Mirko Möller.«
    Â»Tschüss, Marlene«, sagte Mirko leise, »meine Kandidatur ziehe ich natürlich zurück.«
    Wollte er dafür jetzt auch noch Beifall? Marlene zeigte wortlos zur Tür. Jedes Wort war ihr zu

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