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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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suchen.«
    Â»Die Ermittlung des Zahnstatus läuft bereits. Die Rechtsmedizin informiert uns, wenn es einen zutreffenden Hinweis gibt.«
    Â»Dann gehen wir ab heute nur noch Asiapfanne essen, oder wat?«, warf Jansen in die Runde und klapperte mit zwei Bleistiften, als ob es Essstäbchen wären. Norbert Teschner und Thomas Niemann grinsten.
    Â»Gute Idee«, meinte Angermüller, »schlechter als in der Kantine kann das auch nicht schmecken. Und, Anja-Lena, war’s das?«
    Â»Noch eine Kleinigkeit: Es gab einen einzigen Beifund.«
    Sie hob eine Klarsichthülle hoch, sodass alle sie sehen konnten.
    Â»Die Taschen der Kleidung des Toten waren ja alle leer geräumt. Aber eines hat der Täter übersehen: Eine Jackentasche war kaputt, und da hat sich was ins Futter verirrt.«
    Sie reichte die Klarsichthülle herum.
    Â»Na, das is nich schlecht«, murmelte Niemann nach genauerem Hinsehen, »Eine Visitenkarte!«
    Â»Vom Täter?«
    Â»Das wünschst du dir, gell, Claus«, antwortete Angermüller und nahm interessiert die Hülle in die Hand.
    Â»Tanja Klüver, Kundenberaterin bei der Nordsparbank in Schwartau. Schön, da haben wir wenigstens einen winzigen Anhaltspunkt.«
    Â»Es steht auch noch etwas auf der Rückseite. Bitte mal umdrehen, Chef«, forderte Anja-Lena ihn auf. Obwohl der Kriminalhauptkommissar ihr vor einiger Zeit das Du angeboten hatte, wie es unter den meisten Kollegen hier üblich war, nannte ihn die junge Frau nach wie vor bevorzugt Chef und vermied die direkte Anrede.
    Â»Oh, das kann ich aber nicht lesen«, bedauerte Angermüller.
    Â»Ich bin mir ziemlich sicher, dass das chinesische Schriftzeichen sind.«
    Â»Woher weißt du dat denn?«
    Jansen sah erstaunt zu der jungen Kollegin.
    Â»Ich mache seit Kurzem einen Chinesischkurs«, erklärte Anja-Lena, und ihre Wangen wurden noch röter.
    Â»Chinesisch? Das muss doch verdammt schwierig sein«, meinte Thomas Niemann. »Find ich ja toll, dass du dir das zutraust!«
    Auch Angermüller und Teschner zeigten sich beeindruckt. Jansen schwieg. Seine Miene war schwer zu deuten.
    Â»Ach, ich bin noch ganz am Anfang«, wehrte Anja-Lena verlegen ab. »Man muss ziemlich fleißig sein, wenn man die Schriftzeichen lernen will. Mal sehen, wie weit ich komme. Ich finde das einfach interessant.«
    Â»Weißt du denn, was diese Zeichen bedeuten?«, fragte Angermüller.
    Â»Leider nicht. Aber ich werde meinen Kursleiter mal fragen.«
    Â»Ist der Chinese?«
    Sie bejahte.
    Â»Gut. Kümmerst du dich bitte um das gespiegelte Porträt, Norbert? Dann haben wir wenigstens was in der Hand. Claus und ich klappern die in Schwartau gemeldeten Chinesen ab und besuchen diese Tanja Klüver in der Bank. Ich versuche, dem Chef noch seinen Praktikanten aus dem Kreuz zu leiern. Der soll mit unserem Nico die weitere Umgebung übernehmen, damit es sich nicht so lange hinzieht mit den Überprüfungen. Anja-Lena macht das mit der Übersetzung der Schriftzeichen, und Thomas, du fragst die Vermisstendatei mal ab und was es für Anknüpfungspunkte zu Asiaten in und um Reinfeld gibt. Das könnt ihr später gleich noch abarbeiten, Norbert und Anja-Lena. Alles klar?«
    Â»Moment, ich wollte noch mal an was erinnern«, meldete sich Anja-Lena in den allgemeinen Aufbruch hinein, »ich werde morgen Einen ausgeben. Das ist meine verspätete Urlaubslage und zum Einweihen meiner neuen Wohnung. Ihr seid alle für morgen Abend zu einem kleinen Umtrunk mit Buffet einladen.«
    Â»Sind wir dabei.«
    Â»Klar, gerne!«, bedankten sich die Kollegen und Jansen fragte:
    Â»Schinesisch etwa?«

    Auch ohne besondere Vorkommnisse, einfach nur aufgrund des hohen Fahrzeugaufkommens, kam der Verkehr an diesem späten Vormittag in der Moislinger Allee immer wieder zum Erliegen. Ungeduldig trommelte Jansen auf das Lenkrad des Dienstwagens. Vor ihnen lag der Lindenplatz. Angermüller rutschte unbehaglich auf dem Beifahrersitz hin und her. Seine Augen gingen zu der Stelle, wo sich gestern die verhängnisvolle Begegnung zwischen Astrid und dem Bus abgespielt haben musste.
    Â»Hier irgendwo isses passiert, oder?«
    Der Kriminalhauptkommissar nickte nur, und sein Kollege fragte nicht weiter nach. Angermüller suchte die Straße nach Anzeichen des Unfallgeschehens ab, einer Bremsspur, einem Kreidemal, Blutresten auf dem Asphalt. Im Getriebe des Verkehrs

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